Vorsorge: wir würdet ihr ca. 1000 EUR monatlich anlegen?

  • ich weiss, dies klingt eher wie ein Luxusproblem, und manche fragen sich, wenn jemand so viel Geld monatlich übrig hat, dann hat die Person doch bestimmt schon Finanzberater oder Vermögensberater oder ähnliches.


    Trotzdem, was ist, wenn diese Person niemanden hat, der bisher beraten hat? sondern das Geld erst kürzlich so monatlich zur Verfügung hat?


    was würdet ihr ganz grob raten, wie man das Geld monatlich investieren sollte für Altersvorsorge etc?
    Davon ausgehend, dass bereits eine abbezahlte Eigentumswohnung von ca 120.000 EUR besteht (selbstnutzung), und dass auch ein Tagesgeldkonto mit 6 Monatsgehältern als Notfallgroschen vorhanden ist.
    VL Leistungen sind auch in Anspruch genommen, und Riestervorsorge auf Aktienfonds basierend ist auch vorhanden.
    Festgeldkonto auch.
    auch alle wichtigen Versicherungen wie BU, Rechtsschutz, Haftpflicht und bestimmte Krankenzusatzversicherungen.
    (und nein, die Person verdient nicht 5000 EUR im Monat, sondern weit drunter, und ist in der gesetztlichen Krankenversicherung AOK. Normaler Angestellter, auch kein Beamtenstatus oder ähnliches, wo der Staat dann später mit Pensionen die Vorsorge übernimmt)


    danke.

  • So wie Sie den Sachverhalt schildern, brauchen Sie unbedingt ein vernünftiges Aktiendepot.


    Im Bereich Immobilien sind Sie mit der bereits bezahlten ETW schon sehr gut aufgestellt.
    Sie brauchen jetzt ein Gegengewicht.
    Versicherungen sind als Geldanlage NICHT geeignet. Versicherungen dienen der Risikovorsorge.


    Ob Sie Aktienfonds kaufen oder direkt in Aktien investieren, ist Geschmackssache.
    Ich habe mich hier schon öfter dazu geäußert. Lesen Sie meine früheren Beiträge nach.


    Die meisten Fonds schaffen es langfristig nicht, besser zu sein als der jeweilige Vergleichsmaßstab.
    Und Sie haben immer die Kosten des Fondsmanagements zu tragen.


    ETFs können eine Alternative sein. Allerdings sind bei 1.000 € monatlich auch Direktinvestments sinnvoll.
    Kaufen Sie eine gesunde Mischung von internationalen Konzernen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht nur in Europa oder gar nur in Deutschland investieren. Nehmen Sie vor allem auch amerikanische Titel dazu und schauen Sie, welche Dividenden diese Konzerne in den letzten Jahren gezahlt haben.


    Da Sie monatlich kaufen, kann nicht viel schiefgehen. Selbst wenn die Börsen eines Tages korrigieren. Als regelmäßiger Investor kaufen Sie dann entsprechend mehr Aktien für Ihre 1.000 Euro. Das führt zu einem günstigeren durchschnittlichen Einstiegskurs. Sie können nichts falsch machen, wenn Sie Ihr Kapital breit streuen. Das erste Ziel sollte sein, dass Sie 30 verschiedene Aktien im Depot haben. Bei 12.000 € p.a. sollten Sie nach drei bis vier Jahren inklusive Kurssteigerungen über ein Depot in der Größenordnung von 50.000 € verfügen. Dann können Sie anfangen auch kleinere Werte beizumischen.


    Viel Erfolg!