Nervige Telekom Verkäufer wegen Glasfaser Ausbau

  • Nee, das passt schon. Die Baukosten, die irgendjemand zahlen muss und nicht aus Nächstenliebe vom Provider gezahlt werden, kommen hinterher über die monatliche Rechnung.

    Kein Wunder, dass die deutlich höher ist als dieselbe Geschwindigkeit bei einem anderen Anbieter, der nur noch softwareseitig freischalten muss.

    Insbesondere für einen Mieter ist das kein attraktives Szenario.

    Das kannst du so pauschal nicht sagen. Bei mir kosten die 300k/300k demnächst etwas weniger als 50.000 bei der Telekom.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Klar ist aber, dass fast jeder in 10 Jahren einen höheren Bedarf haben wird als heute.

    Begreiflicherweise ist keine Antwort gekommen, da hast Du Dich wohl vergaloppiert.


    Was in 10 Jahren sein wird, weiß heute keiner. Prognosen sind bekanntlich schwierig, vor allem dann, wenn sie die Zukunft betreffen. Ich habe im Moment eine 50er Leitung, die ich bei weitem nicht ausnutze. Meine (recht intensive) Internetnutzung wäre nur marginal beeinträchtigt, wenn die Leitung nur 10 MBit/s hergeben würde. Mit Kupfer könnte ich hier bis zu 250 MBit/s haben, so wie die ganze Straße. Der Verteiler ist etwa 150 m weg. Das heißt: Da kann ich noch einen mehrfach höheren Bedarf haben, bevor die "veraltete" Kupferdoppelader dafür nicht mehr reicht.


    Übrigens: Es ist bekanntlich ein unumstößliches physikalisches Gesetz, daß man mit einer Kupferdoppelader maximal etwa 20.000 bit/s übertragen kann. Dessen war sich noch vor wenigen Jahrzehnten jeder Physiker absolut sicher. Das ist in letzter Zeit nur sehr in Vergessenheit geraten. :-) Megahertz auf Kupferdoppelader, wo doch der Frequenzbereich eines Telefons 300 - 3300 Hertz beträgt? Nit mööööglich!


    Würde man die Verkabelung neu machen, würde man aus heutiger Sicht sicherlich Glasfaser in jedes Haus legen. Das wird hier aber erst dann passieren, wenn man die Straße neu macht - und dann fallen sicherlich mit heutigen Preisen keine 800 € Anschlußkosten pro Haushalt an. Ich würde für einen Glasfaseranschluß keine 800 € zahlen, zumal ich sicher auch mittelfristig mit meinem VDSL-Anschluß mehr als ausreichend versorgt bin.


    Mit Schmunzeln denke ich an Herrn Schwarz-Schilling zurück (Wer erinnert sich noch an ihn?) und sein Kabelprojekt (Wer erinnert sich noch daran?).


    Die technische Entwicklung läuft manchmal anders, als man selbst vor nur wenigen Jahren gedacht hat.

  • Glasfaserausbau: Beim zweiten Anlauf kann es teuer werden

    https://www.teltarif.de/glasfa…sten-ftth/news/93006.html

    Na und?


    Würde mein Stadtteil erstmals mit einer einigermaßen zeitgemäßen Datenrate ausgebaut, und die Kosten dafür wären überschaubar, wäre ich vermutlich dabei. Ich bin hier aber mit "veraltetem" Kupfer mit einer Datenrate versorgt, die meine Bedürfnisse vermutlich mein Lebtag lang abdeckt; der DSLAM steht um die Ecke und ist selbstverständlich mit Glasfaser angebunden (vermutlich durch vorhandene Installationsrohre der Telekom eingeschoben).


    Ich kenne die Topologie eines Glasfasernetzes nicht, nehme aber an, daß die Fasern bis zum nächsten Konzentrator länger sind als bei Kupfer. Dennoch: Im DSLAM laufen alle Doppeladern oder Fasern pro Haushalt zusammen, von dort weiter nach oben ist es nur noch eine Trasse. Heißt: Sollte hier Glasfaser verlegt werden, sind es von mir aus nur 150 m. Das kostet keine 2000 Euro, weil schon 10 m weiter die Faser vom Nachbarn dazukommt.


    Für 2000 Euro bekomme ich aktuell 6 Jahre alles (feste) Internet und alle Telefonate. Ich wäre nicht bereit, einen solchen Betrag allein für die Bereitstellung einer Gigabit-Datenrate zu bezahlen. Firmen mögen das anders sehen, aber hier ist weit und breit keine Firma zu sehen.


    Schreckwerte. Schlechte Koordination, schlechte politische Vorgaben.


    Ich erinnere mich noch an die Zwangsinstallation des Breitbandkabels unter Schwarz-Schilling. Bei uns hat man das mit der unterirdischen Verlegung der Netzstromversorgung verbunden (die dann natürlich auch Zwang war). Dafür hat man den Leuten ein gewisses Geld abgenommen, speziell für die Verlegung innerhalb des Hauses. Die Verlegung des Breitbandkabels wurde nicht extra berechnet. Bei uns ist die Dose immer noch verplombt (was damals wichtig war, was heute, im Zeitalter der digitalen Endgeräte nicht mehr nötig wäre).

  • Begreiflicherweise ist keine Antwort gekommen, da hast Du Dich wohl vergaloppiert.

    Ne, ich hatte erstens die Woche viel zu tun und zweitens fand ich es unnötig darauf zu antworten, denn wenn man nciht nur seine eigene Meinung berücksichtigt... Du kannst dir ja mal anschauen, was aktuell und die nächsten Jahre ins Internet wandert. Telefonie ist schon dort, Fernsehen zu größeren Teilen. Haustechnik, Küche, Wallboxen, etc. hängt in der nächsten Generation auch alles am Internet, selbst wenn kein Smart Home gewünscht ist.


    Und schön, wenn dir ein 50er Anschluss reicht und der Verteiler auch direkt neben dem Haus steht. Für viele gilt das nicht. Übrigens nicht nur auf dem Land, sondern auch in Städten. Große Teile von Konstanz sind immer noch auf DSL 16 000 limitiert, mehr gibt es nur über Kabel.

  • Du kannst dir ja mal anschauen, was aktuell und die nächsten Jahre ins Internet wandert. Telefonie ist schon dort, Fernsehen zu größeren Teilen. Haustechnik, Küche, Wallboxen, etc. hängt in der nächsten Generation auch alles am Internet, selbst wenn kein Smart Home gewünscht ist.

    Fernsehen (also Video) ist ein großvolumiger Dienst (Hausnummer 1 GB pro Stunde). All die anderen sind kleinvolumige Dienste, die gegenüber Video nicht ins Gewicht fallen. Von denen kann es sehr viel mehr geben, bevor das am Datenkonsum überhaupt erkennbar wird.

    Und schön, wenn dir ein 50er Anschluss reicht und der Verteiler auch direkt neben dem Haus steht. Für viele gilt das nicht. Übrigens nicht nur auf dem Land, sondern auch in Städten. Große Teile von Konstanz sind immer noch auf DSL 16 000 limitiert, mehr gibt es nur über Kabel.

    Wenn der Leidensdruck der Leute entsprechend ist, wird wohl schon nach Glasfaser gerufen werden - und wenn alle Leute einer Straße das wollen, wird wohl schon gebuddelt werden.

  • Wenn der Leidensdruck der Leute entsprechend ist, wird wohl schon nach Glasfaser gerufen werden - und wenn alle Leute einer Straße das wollen, wird wohl schon gebuddelt werden.

    Ja. Aber auf deren Kosten...


    Btw. spielt es keine Rolle, wie der DSLAM angebunden ist, wenn danach langsames Kupfer weitergeht.

    Aber so ist er, unser Achim. Viel Meinung, wenig Ahnung.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Wenn der Leidensdruck der Leute entsprechend ist, wird wohl schon nach Glasfaser gerufen werden - und wenn alle Leute einer Straße das wollen, wird wohl schon gebuddelt werden.

    Ja. Aber auf deren Kosten...

    Ob das auf Kosten der Anwohner geht, wird sich dann weisen.


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß in dieser Straße in den nächsten Jahren mal Fernwärme kommt (dann mit Anschlußzwang). Bei der Gelegenheit wird dann alles an Leitungsführung renoviert, was einigermaßen dran ist, sicherlich wird dann auch Glasfaser verlegt. Und nein, das sind dann nach heutigen Preisen sicher keine 2 Mille allein für den Glasfaseranschluß.

    Btw. spielt es keine Rolle, wie der DSLAM angebunden ist, wenn danach langsames Kupfer weitergeht.

    250 MBit/s ist so langsam nicht. Und selbstverständlich spielt es eine Rolle, wie der nächste Datenkonzentrator angebunden ist, schließlich muß die Leitung von dort hin zu höheren Ebenen den gesammelten Datenverkehr aller Zweige tragen können.

  • Ob das auf Kosten der Anwohner geht, wird sich dann weisen.


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß in dieser Straße in den nächsten Jahren mal Fernwärme kommt (dann mit Anschlußzwang). Bei der Gelegenheit wird dann alles an Leitungsführung renoviert, was einigermaßen dran ist, sicherlich wird dann auch Glasfaser verlegt. Und nein, das sind dann nach heutigen Preisen sicher keine 2 Mille allein für den Glasfaseranschluß.

    Das wird sich nicht weisen, das wird heute schon so gelebt.

    Die wenigsten Glasfaser-Anbieter schließen sich im übrigen bei Fremdarbeiten an, der Koordinierungsaufwand ist zu hoch.


    250 MBit/s ist so langsam nicht. Und selbstverständlich spielt es eine Rolle, wie der nächste Datenkonzentrator angebunden ist, schließlich muß die Leitung von dort hin zu höheren Ebenen den gesammelten Datenverkehr aller Zweige tragen können.

    Um den Datenverkehr zwischen DSLAM und Netz ging es auch nicht, sondern um den ins Haus. Und da kann man gerne Vektor-Voodoo betreiben, ist halt aber endlich. 250 ist jetzt noch viel, das wird sich aber mit der Zeit ändern. Auch ISDN war mal Lichtgeschwindigkeit ;)

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    Grover Norquist

  • Auch die Ping Zeiten werden in Zukunft immer bedeutender werden.

    Nein nicht zum Zocken, sondern für Echtzeit Anwendungen oder auch heute schon bei Hochauflösenden Videokonferenzen oder Videotelefonie z.B.


    Und da ist Kupfer in Zukunft einfach eine Sackgasse denn bei der Latenz, sofern Glasfaser bis ins Haus liegt, ist Glasfaser dort jetzt schon überlegen.


    Vorher wird Kupfer sogar von 6G Mobilfunk überholt und abgelöst.

  • Das wird sich nicht weisen, das wird heute schon so gelebt.

    Was irgendwo in der Republik gelebt wird, nehme ich gelegentlich mal zur Kenntnis. Aber es betrifft mich nicht. Mich betrifft, was in meiner Wohnstraße passiert oder nicht. Und wenn es dann so weit sein sollte, werde ich mich schon sinnvoll zu entscheiden wissen.

    Auch die Ping Zeiten werden in Zukunft immer bedeutender werden.

    Nein nicht zum Zocken, sondern für Echtzeit Anwendungen oder auch heute schon bei hochauflösenden Videokonferenzen oder Videotelefonie z.B.

    Mag schon sein. Fragt sich, ob ich in meinem Privathaus hochauflösende Videokonferenzen brauchen werde.


    Um das klarzustellen: Ich ziehe in keiner Weise in Zweifel, daß Glasfaser die bessere Kommunikationstechnik ist. Wenn man Leitungen neu verlegt, sollte man heute selbstverständlich Glasfaser verlegen.


    Wenn ich allerdings die drei Zustände werte: gar keine Kommunikation, die aktuelle 50er DSL und eine Glasfaser, dann sind das für mich 0%, 98% und 100%. Und für die fehlenden 2%, die mir eine Glasfaser gegenüber der aktuellen Anbindung mehr bieten mag, lege ich mich nicht krumm. Wenn das hier angeboten wird, nehme ich das, aber einen großen Mehrpreis ist mir das nicht wert.


    Ich sehe eine ähnliche Entwicklung auch auf anderen Gebieten der Technik, beispielsweise bei PCs. Bei diesen hat man früher jede neue Gerätegeneration mit großef Freude begrüßt, weil sie leistungsfähiger war als die Vorgängergeneration und man diese Mehrleistung auch tatsächlich brauchte. Heute sind PCs Dutzendware; der Durchschnittsuser kann jeden beliebigen PC kaufen und hat damit mehr Leistung, als er braucht. Ich weiß noch nicht einmal, welche CPU in meinem Gerät arbeitet und mit welcher Frequenz sie getaktet ist. Das ist fast irrelevant geworden.