Fondsvermittler

  • Am Markt gibt es diverse Fondsvermittler, über die Fonds über bestimmte Direktbanken
    kostengünstig ohne Ausgabeaufschlag zum Rückgabepreis gekauft werden können.
    Dies ist noch günstiger, als einen Fonds über die Börsen zu kaufen.
    Die Fondsvermittler finanzieren sich über die Kick-back-Provisionen, die sie wie jede
    Bank jährlich auf den Fondsbestand erhalten. Es gibt sogar Fondsvermittler, die einen
    Teil der Kick-Back-Provision gut schreiben.
    Die persönlich gekauften Fondsanteile liegen nicht beim Fondsvermittler, sondern auf
    dem eigenen Bank-Depot oder bei eBase. Diese sind wie sonst auch Sondervermögen
    und dadurch vor einem Konkurs der Bank sicher.
    Man muss lediglich erlauben, dass der Fondsvermittler Einsicht auf das eigene Direkt-Bank-Depot
    hat.
    Hat jemand Erfahrungen mit solchen Fondsvermittlern.

  • Leider wissen noch viel zu wenige Fondsanleger das Fondsvermittler die günstigste Möglichkeit bieten.
    Durch die Finanztest bin ich auf einen Vermittler (profinancedirekt) gestossen, der die zurzeit die höchste Auszahlung der Bestandsprovision hat. Durch ein Bonusprogramm partizipieren sogar auch Freunde von mir von dieser hohen Auszahlung.
    Allerdings ist es falsch, dass der Fondsvermittler Einsicht in das Depot hat.
    Die Abwicklung mache ich komplett selber über die Webseite der Depotbank.
    Hier gibt es neben ebase auch noch die FIL Fondsbank oder Fondsdepot Bank.
    Meine Erfahrung ist jedenfalls sehr gut, die Abwicklung ist professionell und auch bei Fragen dazu, bekomme ich immer prompt fachkundige Antworten.
    Einzig die Fondsauswahl treffe ich selber, dies war allerdings bei der Direktbank, wo ich vorher war auch schon so, dort hatte ich allerdings viel höhere Kosten.

  • In der Zwischenzeit ist ja scheinbar so, dass über die Fondsvermittler nicht nur der Ausgabeaufschlag gespart wird, sondern auch keine Transaktionskosten entstehen, wenn aktive Fonds gekauft werden. Wenn ich das richtig verstehe, entstehen somit keine Kosten beim Kauf von aktiven Fonds (unter der Voraussetzung was @sfielmann richtigerweise gesagt hat mit Depotbank).


    Wenn dem so ist, stellt sich mir folgende Frage: was spricht, unter diesen Vorausetzungen, dagegen, statt ETF, die ja den Durchschnitt des Marktes repräsentieren, auf überdurchschnittliche aktive Fonds zu setzen? Diese kann man z.B. durch Renditevergleiche je Kategorie über verschiedene Portale (auch Stiftung Warentest?) identifizieren und dann entsprechend (je nach Zeitraum der Outperformance gegenüber dem Index) investieren. Und der Kostenvorteil der ETF wäre damit auch nicht mehr vorhanden.


    Oder mache ich hier einen Denkfehler?

    Grüße aus dem sonnigen Süden

  • Der "Denkfehler" ist, dass die jährlichen Kosten für aktive Fonds ca. 1-1,5% höher liegen als bei ETF. Dies bedeutet, dass der Fondsmanager den Index um diesen Betrag pro Jahr mindestens schlagen muss. Das ist ganz schön viel wenn man von einer durchschnittlichen Rendite von ca. 7% ausgeht.


    Sehr schön wird das bei Morningstar dargestellt, da dort pro Fonds sowohl der Vergleichsindex als auch der Sektordurchschnitt dargestellt wird. Üblicherweise liegt der Sektordurchschnitt unter dem Index, dass ein Fonds dauerhaft über dem Index liegt ist eher selten.


    Bei Morningstar gibt es einen schönen Artikel mit einer eingebundenen Grafik, aus der man die Wahrscheinlichkeit einen dauerhaft guten aktiven Fonds zu finden ablesen kann. http://www.morningstar.de/de/n…-durch-das-jahr-2018.aspx

  • Der "Denkfehler" ist, dass die jährlichen Kosten für aktive Fonds ca. 1-1,5% höher liegen als bei ETF. Dies bedeutet, dass der Fondsmanager den Index um diesen Betrag pro Jahr mindestens schlagen muss. Das ist ganz schön viel wenn man von einer durchschnittlichen Rendite von ca. 7% ausgeht.


    Sehr schön wird das bei Morningstar dargestellt, da dort pro Fonds sowohl der Vergleichsindex als auch der Sektordurchschnitt dargestellt wird. Üblicherweise liegt der Sektordurchschnitt unter dem Index, dass ein Fonds dauerhaft über dem Index liegt ist eher selten.


    Bei Morningstar gibt es einen schönen Artikel mit einer eingebundenen Grafik, aus der man die Wahrscheinlichkeit einen dauerhaft guten aktiven Fonds zu finden ablesen kann. http://www.morningstar.de/de/n…-durch-das-jahr-2018.aspx

    Hallo Kater.Ka. Hmm, das verstehe ich schon, aber, unterstellen wir mal 0,5% Kosten für die ETF, dann gewinne ich doch, wenn der aktive Fonds den Prozentsatz des Index + 0,5% schlägt, oder? Ein Beispiel hierzu aus der aktuellen Finanztest (Stiftung Warentest, aktuelles Heft, S.91): dort ist unter den Aktienfonds Welt beispielsweise der LO Generation Global (EUR) PA gelistet, ein thesaurierender Fonds aus LU. Gemäß Performance der Finanztest hat dieser Fonds eine Rendite von 15,5% (auf 5 Jahre, Vergleich MSCI World: 11,3%) sowie eine Rendite von 12,2% (für 1 Jahr, Vergleich MSCI World 8,2%). Wenn ich für den aktiven Fonds weder AA noch TK (Transaktionskosten) zahle (die bei meinem Beispiel Fonds 1,86% p.a. betragen), dann bin ich doch immer besser, wenn die Rendite über 11,8 bzw. 8,7% liegt, oder?


    Schöne Ostern an alle

    Grüße aus dem sonnigen Süden

  • Hallo @Buyandhold, im Grundsatz sagst Du das, was ich oben ausgeführt habe mit dem Zusatz "eher selten". Sofern ein aktiver Fonds den Vergleichsindex bzw. den/die dazugehörigen ETF schlägt wäre der aktive Fonds zu bevorzugen. Das Problem aus eigener leidvoller Erfahrung ist, dass dies für die Zukunft nicht vorausgesagt werden kann, und gerade sehr gute Fonds der Vergangenheit wieder zum Durchschnitt zurückfallen.


    Zwei Anmerkungen (meckern auf hohem Niveau ;) )


    Bei Deiner Rechnung würde ich statt +0,5 den Wert -0,5 sehen, d.h. der ETF bleibt hinter dem Index aufgrund seiner Kosten zurück. Dem ist so nicht in der Realität da der Kostenquote auch Erträge gegenüber stehen können.


    Die Aussage Transaktionskosten mit 1,78% stimmt so nicht, das sind die laufenden Kosten des Fonds, u.a. für den Fondsmanager, Verwaltung, Vertrieb etc und auch die Transaktionskosten des Fonds (nicht die des Anlegers). Zusätzlich nimmt der Fonds noch 20% des Mehrertrags gegenüber MSCI World.