bAV und separater Riester-Fond

  • Liebe Community,


    ich "pumpe" derzeit etwa 3500 bis 4500€ jährlich über die Entgeltumwandlung in die bAV (schaue natürlich, dass ich immer über der Beitragsbemessungsgrenze der GRV bleibe, damit da nichts abgeschnitten wird).


    Jetzt bietet mir meine Hausbank nahezu schon penetrant einen Riestervertrag an und ich bin echt unschlüssig, ob das sinnvoll ist??
    Die momentane Steuerersparnis ist ja durch die Entgeltumwandlung höher, als die, die ich über die Rückerstattung beim Riestern bekommen würde.
    Das rechne ich wie folgt: Nettoeigenbetrag 1.946€ mit Steuerersparnis 776€ ggü. Bruttoumwandlung von 3.490€ mit einer Steuerersparnis von 1.544€ (also die Differenz aus den kompletten Abzügen).
    Mir ist bewußt, dass halt dann in der Auszahlungsphase nachgelagert besteuert wird, aber lohnt sich hier ein zweigleisiges fahren mit zwei getrennten Verträgen??
    Oder kann ich den Monatsbeitrag von ca. 162€ (indirekt dann natürlich über den Bruttobetrag) nicht einfach auch noch in die bAV stecken, anstatt über den Nettobetrag wie beim Riester??


    Vielleicht übersehe ich aus was, und bin völlig auf dem Holzweg. Aber das würde mich mal interessieren, wer denn hier schon mal diese Überlegungen hatte und welche Entscheidung getroffen wurde. :)


    Besten Dank und viele Grüße
    Ingo

  • Da bekommst Du von 10 Leuten 10 Meinungen :)


    Ich persönlich würde das von Deinem Alter und der sonstigen finanziellen Situation (gesamter Verdienst, sonstige Anlagen) abhängig machen.
    Grundsätzlich finde ich die Idee in einen Riester zusätzlich zur sonstigen BAV einzuzahlen nicht schlecht, weil man über für meine Begriffe niedrige Beiträge (max. 2.100 im Jahr ohne Zulagenverrechnung) ganz nette Zulagen bekommt (mit Kindern nochmal mehr) und das eine ganze gute "Rendite" ist. Über die tatsächliche Rendite des eingezahlten Kapitals müssen wir uns nicht unterhalten, aber die Zulagen sind insb. mit Kindern schon ein Wort.


    Wenn Du also genug verdienst und die knapp 200 € nicht wehtun, dann würd ich es machen.


    Der große Nachteil bei allen BAVs etc ist halt, bei Wahl von Rente und frühzeitigem Versterben beider Ehegatten ist die Kohle weg, Erben gucken in die Röhre. Das ganze ist halt ein bischen ein Glücksspiel mit dem Leben...
    Daher ist schon auch die Überlegenung die knapp 200 € pro Monat auf ein Tagesgeld oder wenn schon vorhanden auf nen Aktiensparplan zu legen, denn da haben wenigstens die Erben noch was von...

  • Danke Raphael für die Antwort.
    Ich bin ja "erst" 30, insofern für so etwas auf jeden Fall früh genug dran. Kinder habe ich keine.
    Der Betrag an sich würde mich nicht stören! Wenn ich es mache, dann wahrscheinlich über diesen hier empfohlenen Anbieter fairr, und nicht über die Allianz. Obwohl mir sogar angeboten wurde, die Provision bzw. die Abschlusskosten zu halbieren. Das wäre, um das Kind beim Namen zu nennen, RiesterIndex Select Euro Stoxx 50 mit diesem Cap. Aber das erscheint mir einfach zu kompliziert.
    Ich überlege es mir nochmal.


    Danke nochmals für Deine Meinung
    Ingo

  • Der Betrag ist dynamisch weil er 4% der Beitragsbemessungsgrenze Rentenversicherung des jeweiligen Jahres beträgt. Bei sog. "Neuverträgen" bekommt man zusätzlich 1.800,- € steuerfrei, aber nicht sozialversicherungsfrei ( § 3 Nr. 63 EStG).
    Wenn man allerdings ohnehin schon über der Beitragsbemessungsgrenze ist, ist das ja wurschd.


    In 2015 ist der maximal steuerfreie Betrag somit 2.904 € + 1.800 € = 4.704 € der maximal SV freie Betrag (wenn unter der BBMG) 2.904 €