Betriebsrente, Riester-Rente oder flexible Altersvorsorge?

  • Im Ratgeber zur Altersvorsorge haben unsere Experten ermittelt, dass Menschen - je nach ihrer Lebenslage - unterschiedlich von den etablierten Produkten profitieren. Für Singles ist zum Beispiel die Betriebsrente gut, wenn der Chef etwas dazuschießt. Eltern fahren am besten mit der Riester-Rente. Und wer sich nicht gegen das Risiko, besonders alt zu werden, absichern will, für den ist die flexible Altersvorsorge eine gute Option.


    Haben Sie eine Frage zum Test oder zum Ratgeber? In diese Thread diskutieren wir die alles rund um Altersvorsorge.

  • Hallo,


    nach dem Studium vieler Seiten auf dieser Plattform gelange ich zu der Einschätzung, dass meine vor Jahren abgeschlossene klassische Risterversicherung für meine Lebenssituation (noch 20 Jahre bis Renteneintritt, nur geringe gesetzliche Ansprüche, nicht verheiratet, 1 KInd, aber sicheren Job im öffentlichen Dienst) nicht die beste Wahl zur Altersvorsorge ist. Eher scheint mir ein ETF-Sparplan geeigneter.


    Wäre es daher sinnvoll, meine Risterversicherung zu kündigen, das Kapital in einen ETF zu überweisen und meine gesamte private Altersvororge künftig nur auf dieser Basis (ETF) zu betreiben?


    Danke vorba für Informationen.


    Hesso

  • in dem artikel werden die 3 Arten alternativ nebeneinander vorgestellt.


    was spricht eigentlich dagegen, sollte man dagegen genügend Geld zur Seite legen können/wollen, dass man alle 3 Formen der Vorsorge betreibt?
    also Riestert, dann noch bAV, und dann auch noch ETF.


    spricht was dagegen?

  • Hallo Neusser2015,


    nein, ich denke nicht, dass da etwas gegen spricht, wenn man sich nicht verzettelt. Und ganz ehrlich: bAV und Riester sind (was die Förderung angeht) bei 4% vom Einkommen gedeckelt. Wenn man das mal hochrechnet, kommen da auch über lange Laufzeiten noch keine Rentenbeträge, die einem jetzt die Dollarzeichen in die Augen treiben...


    Ich mache es so wie Du sagst (bin aber in der glücklichen Einkommenssituation mir das leisten zu können), und zwar in der Reihenfolge (nicht unbedingt zeitlich, aber was die Prioritäten angeht):

    • Immobilie abbezahlen
    • ETF Sparplan
    • bAV meiner Frau maximieren
    • Entgeltumwandlung für Betriebsrente meiner Frau maximal ausreizen
    • Riester für meine Frau, meinen Sohn und mich maximieren
    • wenn dann noch was übrig ist Rürup für mich (Freiberufler) aufstocken
    • und wenn ich dann noch lustig bin, könnte ich sogar noch für mich freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen


    Aber gut, da geht einiges in an Zeit für drauf.


    Cheers,
    Elias

  • Hallo Elias,


    das klingt sicherlich gut fürt den, der es cich leisten kan (wie Du auch bemerkst). Aber wenn man alles so bündeln müsste, dass die beste Rendite für die Zeit der Rente entsteht, was tätest Du dann? ETF Sparplan abschließen? Und vor allem: Die bestehende Riesterrente auflösen ud umschichten?
    Gruß,
    Hesso

  • Hallo Hesso,


    wenn Du auf die Rendite abzielst, dann ist ein ETF Sparplan sicherlich das Mittel der Wahl.


    Für eine Riester-Rente eine Rendite zu berechnen ist quasi unmöglich. Außerdem sichert eine Riesterrente das Langlebigkeitsrisiko ab, was ein ETF Portfolio nicht tut - wenn das aufgebraucht ist, ist es weg. Ob ich sie kündigen würde um stattdessen ETF zu machen? Keine Ahnung. Wie wäre es denn ein umschichten in Fairr (ein Riester-Fondssparpan, der in ETF investiert)


    Viele Grüße,
    Elias

  • Hallo Elias,


    danke für den Hinweis. Das klingt durchaus interessant.


    Aber wenn ich damit rechnen muss, dass man mir beim Renteneintritt (ca. 2035) meine Risterrente auf meine mickrige Rente, die vielleicht gerade mal das Niveau der Grundsicherung erreichen wird, anrechnen wird (so ist es doch, glaube ich, vorgesehen, nicht wahr?), könnte es mir passieren, dass meine mühevollen Sparbemühungen weitgehend "für die Katz" waren.
    Falls ich aber nur ETFs hätte, könnte ich die doch bestimmt irgendwie so anlagen oder auszahlen, dass dieser Betrag unbemerkt bliebe und mir daher zur Aufbesserung meiner Rente vollständig zur Verfügung stünde.
    Richtig?


    Gruß,
    Hesso

  • Hallo Hesso,


    "unbemerkt" ist gleich immer dünnes Eis ;)


    Die gesetzliche Rente ist ja kein Arbeitslosengeld II. Wenn Du in die Rentenversicherung eingezahlt hast, dann steht Dir auch eine klar berechnete Rente zu. Wie das ist, wenn die Dir aus Deinen Rentenbeiträgen zustehende Rente geringer ist als die dann gültige Grundsicherung... keine Ahnung. Dann könnte es natürlich zu einer Anrechnung kommen (reine Vermutung!). Wäre ja nur recht und billig, da der Staat ja auch Deine Riesterei mehr oder weniger großzügig gefördert hat...


    Aber natürlich spricht nix dagegen, dass Du Dir von dem ersparten ETF-Geld einen kleinen Alterwohnsitz kaufst. Vielleicht irgendwo wo es warm ist? Dann ist das Geld "weg", und Du kommst mit Deiner wie-groß-auch-immer Rente besser rum. Allerdings ist bei der Berechnung der Grundsicherung natürlich das Thema Miete ein Faktor - insofern wird die Dir dann zustehende Grundsicherung geringer. Aber Du wirst nie (wenn die BRD nicht pleite geht ;) ) unter das Niveau Deiner aus den Rentenbeiträgen resultierenden Rentenansprüche fallen.


    Beste Grüße,


    Elias