Erfahrungen mit der Interrisk

  • Ein Leser hat uns per Mail Feedback zum Abschluss der Haftpflichtversicherung gegeben. Mit seiner Erlaubnis poste ich das hier.


    Liebe Redaktion,


    eurem Tipp folgend versuchte ich meine derzeitig bestehende Privathaftpflichtversicherung zu kündigen und zur Interrisk zu wechseln, natürlich mit dem empfohlenem Tarif XXL. Leider habe ich bei diesem Wechsel nur sehr schlechte Erfahrungen gemacht.


    - Die Email mit der Frage, ob das Risiko der Teilnahme an Radrennen (für mich einer der Wechselgründe) abgedeckt sei, wurde zunächst sehr unfreundlich und standardisiert beantwortet, dass ich kein Kunde sei und ich mich an mein zuständiges Büro wenden möge. Welches das ist, wurde mir nicht gesagt.


    - Erst nach freundlicher Nachfrage wurde die Abdeckung dieses Risikos von einem Versicherungsmakler bestätigt.


    - Die Eingabe der Daten zum Abschluss einer Versicherung ist sehr "sperrig", die Benutzerführung nicht sehr intuitiv, die Masken nicht sehr benutzerfreundlich und langsam im Aufbau. Insgesamt macht der Abschluss der Versicherung einen sehr unausgereiften Eindruck.


    - Leider war mir bei Abschluss wohl nicht bewusst, dass eine Doppelversicherung nicht zulässig ist - meine derzeitige PHV habe ich noch nicht gekündigt, denn ich möchte ja keine "Versicherungslücke" riskieren. So kam es zu einer Rückfrage seitens XXV Versicherungsmakler GmbH & Co. KG per Mail an mich, die auch die Option enthielt, dort anzurufen. Leider ist der Anschluss nur sehr spärlich oder gar nicht besetzt, denn meine Versuche endeten immer auf einem Anrufbeantworter mit der Bitte eine Mail zu schicken. Ich schreibe gerne Mails und nutze internetbasierte Angebote, doch schneller und einfacher wäre es an dieser Stelle vielleicht kurz miteinander sprechen zu können.


    Insgesamt ist mein Feedback: Das Angebot, die Versicherungsbedingungen und der Preis mögen bestimmt sehr gut sein, die Möglichkeit eine Versicherung abzuschließen und bei Bedarf Kontakt aufzunehmen - auch in Hinblick mal auf einen möglichen Schadensfall - sind sehr schlecht und schrecken ab.

  • InterRisk ist ein "Maklerversicherer" ohne eigenen Außendienst, d.h. es ist aus Sicht der Gesellschaft nicht unbedingt erstrebenswert, wenn sich Endkunden selber mit Beratungs- und Vermittlungswünschen an die Gesellschaft wenden. Der Endkunde soll über einen Vermittler zur Gesellschaft kommen und dieser Vermittler übernimmt dann die Beratung und den Abschluss und haftet (als Makler) dann auch dafür. Das ist vermutlich auch der Grund, warum in solchen Fällen standardisierte E-Mails versendet werden. Einen Vermittler finden Sie über die Homepage der InterRisk mit Eingabe Postleitzahl. Wenn dieser dann Ihre Fragen nicht kompetent beantwortet oder nicht erreichbar ist, liegt das nicht an der Gesellschaft sondern am Vermittler. Dann wählen Sie einfach den nächsten aus.
    Da Sie offensichtlich Fragen zum Produkt bzw. Versicherungsschutz hatten und Ihre Darlegung ganz klar einen Beratungsbedarf erkennbar werden lässt, wäre es in dem Fall richtig gewesen, von Anfang an auf einen kompetenten Vermittler zu setzen. Der hätte Ihnen die Fragen beantwortet und den Hinweis zur Vorversicherung gegeben. Im Übrigen hätten Sie die identische Prämie bezahlt, als wenn Sie bei InterRisk auf der Homepage selber gerechnet und abgeschlossen hätten. Sie haben alles selber machen wollen, es war nicht das gewünschte Ergebnis, was jetzt aber nicht nur an InterRisk lag sondern am Weg, den Sie gewählt haben und der für den Versicherer nicht passend ist. Da hatten Sie wohl mit der Maklergesellschaft etwas Pech. Daraus jetzt zu schließen, dass InterRisk abschreckt, halte ich nicht für korrekt.
    Wenden Sie sich bei Maklerversicherern ohne eigenen Außendienst immer an einen kompetenten Versicherungsmakler, lassen sich zum Abschluss beraten und genießen noch die Haftung für die Beratung durch den Makler sowie Unterstützung im Schadenfall. Nur wenn Sie keine Fragen haben bzw. einigermaßen versiert sind, sollten Sie auf einen Abschluss ohne Beratung mittels Online-Rechner setzen. Dann können Sie allerdings im Schadenfall auch nicht vom Makler Unterstützung einfordern.
    VG

  • Hallo Honorarberater,
    es muß doch grundsätzlich möglich sein,daß ich als Enkunde auch
    eine Gesellschaft anrufen kann um eine kompetente Auskunft zum Vers.Schutz zu
    bekommen.Der Umweg über den Makler,der in aller Regel wenig Fachwissen über
    Vers.Bedingungen hat und selbst beim Versicherer rückfragen muß kann somit verkürzt
    werden.Interesant ist,daß Sie auf Ihre eigene Haftung hinweisen,die Sie durch eine
    Vermögensschaden HV abgesichert haben.
    Zum XXL der InterRisk nun meine Frage:Ich habe mir von einem Bekannten dessen
    Pferdeanhänger geliehen.Beim rangieren des Hängers mit den Händen verliere ich die
    Kontrolle und beschädige nicht unerheblich einen geparkten PKW und natürlich auch den Hänger.
    Würde für die Schäden Vers.Schutz bestehen?
    Wäre nett wenn Sie mir dies beantworten würden.
    Gruß
    trumpet

  • Hallo,


    die Meinung von trumpet über Makler"..der in aller Regel wenig Fachwissen über Vers.Bedingungen hat und selbst beim Versicherer rückfragen muß.." muss ich aus 20 Jahren täglichen beruflichen Kontaktes mit Versicherungsmaklern leider bestätigen. Wobei es überwiegend nicht die individuelle Fehlleistung des einzelnen Maklers sondern ein Systemfehler ist. Die meisten heutigen Makler sind immer noch Einhandsegler bzw. haben noch 1-2 technische Mitarbeiter. Und diese arme Makler(in) soll sich nun mit Leben-, Kranken-, Unfall- Sach-, Haftpflicht- und sonstige Spezialversicherungen auskennen und nicht nur für Privatpersonen sondern auch noch für Gewerbebetriebe. Und manch einer versucht zusätzlich noch, sein Geld als Finanzmakler zu verdienen; Respekt für diese Halbgenies. Natürlich gibt es auch die weltweit agierenden Maklerkonzerne, die für jede Detailfrage im eigenen Hause Spezialisten haben; deren Klientel sind aber keine Privatkunden.


    Dem Kleinmakler bleibt nur, sich für bestimmte Standardfallgestaltungen nach seiner Meinung gute Produkte bei den verschiedenen Versicherern herauszusuchen (Dass die Courtagehöhe auch eine Rolle spielt, soll nicht ganz vergessen werden.) Wenn dann aber ein Spezialfall auftaucht (wie im Ausgangsfall Radrennen) muss er entweder selbst nachlesen oder bei den Versicheren nachfragen. Im o.g. Fall hat der Anfrager mit seinem Makler richtig Glück gehabt.


    Ein kleines Rechenbeispiel: Eine Privathaftpflichtversicherung mit ein paar Extras bekommt der Versicherungsnehmer für max. 100 EURO/a brutto. Davon erhält der Makler (ca. 15-25% der Nettoprämie) max. 20 EURO/a. Dafür muss er mit dem potenziellen Kunden ein Gespräch führen, die Beratung dokumentieren, ein Angebot übermitteln und im positiven Fall, wenn der Kunde zusagt, die Unterlagen noch dem Versicherer übermittel. Hat er überhaupt nur seine Kosten verdient? Das macht ein Makler nur als Einstieg für weiteres - für ihn ertragreicheres - Geschäft.


    Und noch ein Aspekt zum Service der Versicherer - hier InterRisk. Diese hat zwar eine große Mutter aber mit 7 Mio EURO Prämienennahme 2014 in der Haftpflichtversicherung (Geschäftsbericht 2014 S. 4) ist die InterRisk eine der kleinen Gesellschaften im Haftpflichtgeschäft. Um die Abwicklung der Verträge kümmern sich nach üblichen Kennzahlen max. 10 Mitarbeiter. Die können keine Einzelberatung für Endkunden leisten, die sind schon von den Makleranfragen genervt genug (s.o.)


    Und bevor hier ein Forist den echten Honorarberater ins Spiel bringt, wieviel nimmt er für eine Beratung?


    In diesem Dilemma sehe ich die eigentliche Notwendigkeit von solchen Portalen wie Finanztip. Die Kunden (hier Versicherungsnehmer) sollen verstehen, wie Versicherungsprodukte funktionieren und dann die richtigen Fragen zu ihrer eigenen Situation stellen. Insofern ist der "Radrennfahrer" im Ausgangsbeispiel ein positiver Fall. Er hat erkannt, dass er ein besonderes Risiko hat, dass nicht unbedingt und immer mitversichert ist. Aber ich befürchte, viele andere stellen sich die Fragen nicht und haben im Schadenfall Probleme. Ob im konkreten Test die Versicherung A mit dem Produkt X oder B mit Y besser ist, ist m.E. eine sekundäre Frage.


    Gruß
    Pumphut

  • Unterschiedliche Tarife für die gleiche Versicherung?


    Ich benötige zum 01.01.2016 eine Anschlussversicherung für meine "alte" Privathaftpflicht, die keine zeitgemäßen Schadensabdeckungsprofile mehr hatte. In meinem Fall: habe ein fremdes Fahrrad gefahren und dieses Beschädigt. In meinen Tarif war das nicht eingeschlossen. So steht man nach 20 jahren Prämienzahlen wie ein Idiot da....
    Die Interrisk scheint ein interessantes Angebot abzugeben. Nur: warum kostet der 50Mio. XXL Single bei Mr. Money 72,29€ und bei der Interrisk direkt 96,39€? Bekommt Mr. Money einen Vermittlerrabat den er weitergibt oder ist es ein speziell "abgespeckter" Tarif??

  • Sorry habe gesehen, dass ich mich geirrt habe, die Tarife scheinen doch identisch...leider lässt das Forum keine Korrektur zu... ;( .
    Zusatzfrage: wenn man nicht direkt Online abschliesst, sondern beim Interrisk-Vermittler, kann man dann noch individuelle Abreden fixieren? Z.B. welche unbebauten Grundstücke eingeschlossen sein sollen oder was als "gemeinsamer Haushalt" gelten kann?


    MfG
    forenteilnehmer

  • Hallo forenteilnehmer,


    theoretisch kann Ihnen der Makler natürlich bei der Gesellschaft seiner Wahl Sonderbedingungen aushandeln. Aber ob er dies bei Miniprämien (s. meine obigen Erläuterungen) will und die jeweilige Gesellschaft mitspielt, ist eine andere Frage. Der Verkauf von Versicherungsprodukten für Privatpersonen nähert sich immer mehr dem Discouter, Sie kaufen die abgepackte Wurst oder nicht.


    Viel Glück bei der Suche nach so einem Makler und falls Sie in finden ganz lieb behandeln. Er ist vom Aussterben bedroht.


    Gruß Pumphut

  • Liebe Community,


    beruflich habe ich recht viel zu tun mit der InterRisk.


    Besonders auffällig, weil mit sehr guten Bedingungen (im XXL-Tarif) ausgestattet zu einem fairen Preis sind:


    - die Wohngebäudeversicherung, hier konzentriert sich die Versicherung insbesondere im städtischen Bereich und auf "junge" Immobilien; bei älteren Gebäuden und/oder Gebäuden auf dem Land ist die Versicherung erheblich teurer --> insgesamt eine nachvollziehbare Strategie des Versicherers und bei dem Deckungsumfang auch nicht anders machbar
    - die Unfallversicherung bei jüngeren Personen, später gibt es eine feste Steigerung des Beitrages
    - die Haftpflicht- und die Hausratversicherung liegen i, Marktvergleich auch im oberen Drittel bzgl. Preis-/Leistungsverhältnis
    - Risikolebensversicherung für Raucher --> eine der wenigen, die für Raucher bezahlbar sind


    Gelegentlich muss man bei den Versicherungsbedingen einen zweiten Blick drauf werfen, weil die Versicherung mit Hauptsitz in Wien auch Begriffe aus dem Österreichischen verwendet, die in Deutschland nicht jedem geläufig sind.


    Schadensfälle:
    Bekannt sind mir Fälle in der Wohngebäudeversicherung, die umfänglich in rekordverdächtiger Geschwindigkeit reguliert worden sind. Es gibt hier zum Glück inzwischen einige Versicherer, die Ihre Prozesse dahingehend sehr gut optimieren konnten.


    Schöne Grüße,
    Michael


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    Michael Schreiber
    Versicherungsmakler und
    Finanzanlagenfachmann
    in Freiburg im Breisgau

  • Ich bin seit 5 Jahren in der Gebäudeversicherung bei Interrisk. Nachdem ich im Oktober 2017 und im Januar 2018 eher
    minimale Sturmschäden hatte, wurde mir jetzt im März 2018 gekündigt. In meinem Fall waren es ca. 90 € Schäden, die bei so einer Versicherung kaum ins Gewicht fallen! Was macht diese Versicherung, wenn jemand einen zigtausend-Schaden hat???! Da kann man nur jeden warnen, hier eine Versicherung abzuschließen!!!!!