Dr. Christoph Bruns, Absolute Return Fonds

  • Hallo ich habe folgendes Gelesen:

    Zitat

    Auch Dr. Christoph Bruns von der Fondsboutique LOYS sieht aktuell Probleme für klassiche Mischfonds, insbesondere falls es in naher Zukunft doch zu einer Zinswende kommen sollte. Sein Absolute Return Fonds LOYS Global L/S ist als Aktienfonds mit „Sicherheitsnetz“ konzipiert und hat sich auch in der deutlichen Marktkorrektur Ende August als sehr stabil erwiesen. Während die Aktienkurse über den gesamten August gesehen um durchschnittlich 7% nachgaben, blieb der LOYS Global L/S im Ergebnis nahezu unverändert.


    Wie sicher ist sein Fond und ist das eher was für Risikoanleger ich bin was Fonds angeht ein wenig unterinformiert ;)
    Vielleicht könnt ihr mir ein wenig mehr dazu sagen in dem Artikel stand zudem noch.

    Zitat

    Der Strategie des Fonds ist primär auf die Ausnutzung von Unterbewertungen einzelner Aktien ausgerichtet. Sein Anlageuniversum ist hierbei nicht auf bestimmte Branchen oder Länder beschränkt. Auf der Short-Seite werden in erster Linie Futurekontrakte auf die jeweils passenden Marktindizes eingesetzt.


    Kann mir das mal alles jemand für Laien übersetzen???Ich würde da eventuell mitmischen wollen wenn es überhaupt sinnig ist, ansonsten hatte ich mich auch schon über Immobilien Fonds informiert die recht sicher sind auf diese würde ich auch gerne gehen da geht es ja schon ab 10.000€ los was ich eigentlich nicht gedacht hätte das wären dann Pflegeimmobilien, die sollen wie ich das gelesen habe sicher sein. Wäre das vernünftiger als die Absolute Return Fonds?

  • jaja das Sicherheitsnetz ,das klingt immer so nett, ich halte von dem fonds nicht viel, guck dir mal den Vergleich an mit internationalen Aktien fonds und dem Msci world,schneidet nicht so gut ab. kann dir nur raten mal auf die Seite des Finanzvesiers zu gehen.....
    sehr interessant und hilfreich;-)

  • Hallo Markus,


    ich stehe aktiv gemanageten Fonds ebenfalls sehr kritisch gegenüber. Langfristig schlagen die nämlich nach Abzug der Kosten nämlich nicht den Markt.


    Was ich aus Deinen Ausführungen verstehe ist: Du legst einen gewissen Wert auf "Sicherheit". Das ist ja vollkommen verständlich und legitim. Das heißt, dass Du nicht einen großen Teil Deines Ersparten den Schwankungen des Aktienmarktes aussetzen möchtest. Auch das ist vollkommen ok.


    Der Herr Dr. Bruns verspricht je gleich drei Dinge:

    • Er und sein Team sind in der Lage, systematisch unterbewertete Aktien zu identifizieren. Also der klassische Value-Investoren Ansatz. Allein das ist schon eine starke Leistung, aber wie Warren Buffett beweist durchaus möglich.
    • Er verpackt diese wertvollen Unternehmensanteile so in Luftblasen-Folie (pun intended), dass Dir - selbst wenn sie runterfallen - bestimmt nichts passiert.
    • Das Ganze macht er auch noch so, dass Du am Ende damit etwas verdienst - und zwar mehr, als wenn Du Dein Geld selber angelegt hättest.

    Alle drei Aussagen sind für mich fragwürdig, vor allem aber 1 und 3. Wenn jemand verspricht, dass er auf Dauer viel Rendite ohne Risiko einfahren kann, dann lügt er (es sei denn er betreibt einen Ableseservice, aber das ist ein anderes Thema). Jede dieser Absicherungen (Punkt 2) kostet Geld, und das zahlst am Ende Du. Der Fonds hat eine Total Expense Ratio von über 2,5% - das heißt, von Deiner Rendite gibst Du jedes Jahr über 2,5% an der Tür ab. Nicht zu vergessen hat der Fonds auch noch 5% Ausgabeaufschlag, investiert also nicht 100% Deines Geldes, sondern nur 95%.


    Jetzt sagst Du: Aber die Sicherheit!


    Die Sicherheit kannst Du auch billiger haben - einfach einen geringeren Teil Deines Ersparten in Aktien anlegen.


    Ein Beispiel: Sagen wir, Du hast 50.000 € zum Anlegen. Du hast folgende Möglichkeiten:

    • Tagesgeld zu 1% p.a., Verlustrisiko quasi 0
    • ETF auf den MSCI World, durchschnittliche Rendite nach Kosten 7% p.a., möglicher Maximalverlust: 50%

    Jetzt musst Du Dich nur fragen, bis zu welchem maximalen Verlust Du noch ruhig schlafen kannst. 10% des Erparten? Dann solltest Du nur 10.000€ in den MSCI World stecken (dann verlierst Du, wenn es zum schlimmsten Börsenchrash aller Zeiten kommt und alles großen Börsen weltweit um 50% einbrechen, 10% Deines Ersparten). Die Gesamtrendite Deines Portfolios sollte sich dann bei 2,2% einpendeln. Wenn Du mit einem (temporären) Verlust von 20% noch gut schlummerst, dann könntest Du schon 20.000€ in den MSCI world stecken, und damit Deine erwartete Rendite auf 3,4% pushen.


    Mein Tip: Lass den Quatsch mit einem aktiv gemanageten Fonds. Such Dir eine Aktienquote mit der Du Dich wohl fühlst und steck sie in ein bis drei ETF. Da fährst Du vermutlich besser mit.


    Würde auch der Finanzwesir sagen.


    Hope that helps,
    Elias

  • Ach eins noch:


    Es ist ja schön, dass sich der Fonds in der letzten Delle gut geschlagen hat. Aber wenn Du in Aktien anlegst, sollte Dein Horizont ja länger als 10 Jahre sein - und kann der Fonds Dir versprechen, dass er über 10 Jahre jede Delle abfängt und trotzdem am Ende was übrig bleibt?


    Wenn er jetzt ein bissel zu viel on VW gesteckt hat, oder vor ein paar Kajren zur Energiewende in Energieversorger - schon ist die Performance im Ar...gen....

  • Wer eine "sichere Anlage" sucht, sollte ALLE FONDS meiden!


    Sicherheit gibt es nur bei Festgeld/Tagesgeld. Alles andere ist Augenwischerei - egal wie der Name des Fonds lautet.
    Und Immobilienfonds sind schon erst recht keine sichere Angelegenheit.


    So wie @elijah2807 zutreffend schreibt, besteht die einzige Möglichkeit, sein Geld langfristig mit einer nennenswerten Rendite zu vermehren darin, einen Teil in sicherem Tagesgeld anzulegen und den größeren Rest in Produktivvermögen zu investieren.


    Wir leben in einem kapitalistisch organisierten Wirtschaftssystem! Wenn es mehr Rendite einbrächte, jemandem anderen Geld zu leihen, als selbst ein Unternehmen zu gründen und am Markt eine Leistung anzubieten, dann wäre das Wirtschaftssystem morgen am Ende. Kein vernünftiger Mensch würde das Risiko des Unternehmertums auf sich nehmen.
    Alle würde nur noch Anleihen kaufen. Und wenn keiner mehr Unternehmer sein will, würde keiner mehr ein Darlehen brauchen. Ende der Veranstaltung. Die Anleihe-Kurse würden ins Bodenlose fallen.


    Dieser simple Zusammenhang wird zu oft übersehen. Die Leute glauben, sie kaufen "etwas sicheres" (also eine Staats- oder Unternehmensanleihe), aber den Reibach machen die, die Fremdkapital aufnehmen und investieren und am Markt mit ihrer Leistung Erfolg haben.


    Nur Aktien bieten die Gewähr, an diesen Erfolgsstorys beteiligt zu sein. Wer sich die Auswahl der passenden Papiere nicht zutraut, mag einen ETF kaufen. Nötig ist das nicht. Wer sein Geld auf 20 Aktien weltweit agierender Großkonzerne setzt, kann nicht viel verkehrt machen. Er muss nur einen vernünftigen Mix aus den verschiedensten Branchen zusammenstellen.
    Der Erfolg kommt von allein. Die zu erwartende Rendite setze ich eher bei >10 % als bei 8 % an.