Finanz-Fiasko der Woche: Ärger mit dem Vermieter

  • Hallo liebe Mitglieder,


    und wieder einmal komme ich an einem Finanz-Fiasko nicht vorbei. Eine Bekannte hat mir diese Woche von dem Ärger mit ihrem Vermieter berichtet. In die Wohnung war sie vor 4 Jahren gezogen - leider ohne sich wirklich mit den Details rund um eine Vermietung auszukennen. Weder gab es ein Übergabeprotokoll, in dem schon existierende Mängel festgehalten wurden, noch hatte sie bei der Übergabe einen Zeugen dabei.


    Nun, nachdem sie ausgezogen ist, verlangt der Vermieter eine hohe Nachzahlung. In ihrem Mietvertrag waren Vorauszahlungen auf die Nebenkosten - keine Pauschalen - festgelegt. In den 4 Jahren hat sie aber nicht einmal eine Abrechnung bekommen. Jetzt verlangt der Vermieter Nachzahlungen darauf sowie einen Abschlag für die angeblichen Schäden, die sie in der Wohnung verursacht hat. Von der Kaution hat sie daher erst einmal gar nichts gesehen... Der nächste Gang wird zum Anwalt sein.


    Hattet Ihr / hatten Sie schon einmal Ärger mit dem Vermieter?

  • Ja allerdings. Man sammelt nun mal so seine Erfahrungen:


    Als ich mit meiner Frau zusammen gezogen bin damals ist Sie aus Ihrer Wohnung raus. Sie hatte so eine Gasheizung, der Vermieter hatte im Vertrag stehen Sie müsse jedes Jahr eine sog. "kleine Wartung" vornehmen.
    Hat sie nicht gemacht aber dafür beim Auszug einen "großen Kundendienst" machen lassen und selbst bezahlt. Testat des Sanitärbetriebs "alles bestens".


    Fast ein dreiviertel Jahr später dann ein Schreiben vom Vermieter. Die Heizung wäre kaputt und sie müsse alles bezahlen (mehrere tausend €) weil sie nicht jedes Jahr die Wartung habe machen lassen. Dass sie beim Auzug den großen Kundendienst hat machen lassen, der keine Mängel festgestellt hat war ihm egal. Sie wäre schuld. Sie hat natürlich nicht bezahlt. Darauf kams zur Klage.


    Der Vermieter hat diese verloren denn laut Ansicht des Gerichts war ein Kundendienst beim Auszug ausreichend. Außerdem musste der Vermieter sämtliche Anwalts- und Gerichtskosten auch die meiner Frau tragen und ein vom Gericht beauftragter Gutachter kam noch zu dem Ergebnis, dass nur ein kleines Verschleissteil kaputt ging, welches hätte ersetzt werden müssen (ca. 150 €) und nicht wie Vermieter es machen lies die ganze Heizung getauscht werden. Das fand ich die Krönung an dem Ganzen. Denn so kam auch noch ans Licht, dass der Handwerker den Vermieter komplett abgezockt hat :thumbup:

  • Manchmal glaubt man kaum, was die deutschen Gerichte so beschäftigt... Vielen Dank, @RaphaelP !


    Ich selbst bin gerade auch nicht verschont, aber der große Ärger kommt vielleicht noch :cursing: Nach meinem Auszug - das Übergabeprotokoll war ohne eine einzige Beanstandung - hieß es, die Urkunde für das Mietkautionskonto würde mir innerhalb von 4-6 Wochen zugeschickt werden. Jetzt sind schon 9 Wochen vorbei. Auf meine Anfrage diesbezüglich hat meine ehemalige Hausverwaltung nicht reagiert.

  • Als ehrenamtlicher Patientenrechtler, habe ich eben zu erwähnen vergessen, komme ich zwangsläufig mit dubiosen Vermieterpraktiken in Berührung. Im Fall einer Seniorenwohnanlage kam ich zunächst nicht weiter. Bis ich dann eines Abends auf die Idee kam, eine Info an die Redaktion "wiso" beim zdf zu senden. Dort hat man sich der Sache angenommen und einige Telefonate mit dem Unternehmen geführt.
    Resultat, es kam zu einer Mieterversammlung mit der Verwaltung ohne das von wiso jemand kommen musste und wir konnten eine monatlichE Mietkürzung um 98,25 erreichen. Das Angebot von Wiso an die Verwaltung auch gerne einen Beitrag senden zu wollen, bei fortbestehen der Dissens, hat Wunder bewirkt. Heute besteht zwischen Verwaltung und Mietern fast durchweg ein harmonisches Miteinander.