neue fernablesbare Verbrauchsmessgeräte in 99 Mietwohnungen ohne Absprache

  • In einer Seniorenwohnanlage mit 99 WE wurde ein turnusmäßiger Wechsel der Gas und Wasseruhren im November angekündigt und durchgeführt.
    Wie sich erst jetzt beim ausbleiben der Beauftragten zur Zählerablesung herausstellt, hat die Hausverwaltung moderne Verbrauchszähler installieren lassen.
    Ich finde dazu bisher im Internet wenig.
    Das Recht diese Geräte zu installieren hat man danach wohl.
    Allerdings stellen sich mir folgende Fragen.
    Ist der Wechsel von der normalen Gas- Wasseruhr zu den modernen, fernabfragbaren Geräte in Mietwohnungen vom Mieter generell hinzunehmen und was ist mit den Mietkosten dieser Geräte. Können sie ohne weiteres auf die Mieter umgelegt werden. Es dürfte eine kostenintensive Maßnahme sein und ist sie aus Sicht der Mieter, die beste Lösung.
    Würde mich freuen über zahlreiche Kommentierung und eine Kommentierung von @muc aus der fachlichen Richtung.
    Vielleicht auch eine interessante Fragestellung für die Redaktion von Finanztip @Franziska

  • Hallo Kreuna,


    ich habe in Ihrer Sache bei Rechtsanwalt Jürgen Schirmacher nachgefragt. Er ist auch Vorstandsmitglied beim Mieterschutzbund Berlin.


    Also: Wenn ein Vermieter fernabfragbare Geräte zur Verbrauchsmessung auf Mietbasis installieren lassen will, muss er vorher seine Mieter darüber informieren, auch über die Kosten.


    Wenn die Mehrheit der Mieter innerhalb eines Monates widerspricht, ist die Umrüstung unzulässig. Das ergibt sich aus Paragraf 4 der Heizkostenverordnung.


    Widerspricht die Mehrheit der Mieter nicht, kann der Vermieter die Kosten auf sie umlegen.


    Zu dieser Gesetzeslage gibt es laut RA Schirmacher auch keine Ausnahme für Seniorenwohnanlagen.


    Beste Grüße,
    Jens

  • Herzlichen Dank, für die sehr informative Mitteilung. Sie entspricht meiner Denkweise und hilft mir doppelt weiter, weil Betroffener und ehrenamtlicher Patientenrechtler. Bin übrigens Mitglied im Mieterbund. Allerdings wäre der Weg ein weniger Zeit aufwendiger gewesen. Da lohnt sich Finanzblick, mit Direktkontakt zur Spitze.