ETF - Einen Gesamtbetrag anlegen oder Sparplan

  • Wer monatlich stets den gleichen Beitrag aufwendet, profitiert vom sog. "cost-average-effect".
    Das Finanzkauderwelsch meint nichts anderes als ein vernünftiges Verhalten der Hausfrau auf dem grünen Markt.
    Wenn Tomaten billig sind, kauft sie ein paar Tomaten mehr und erfreut ihre Familie auch mal mit einem Tomatensalat.
    Wenn Tomaten teuer sind, kommen dementsprechend weniger in die Einkaufstüte.


    Nun lässt sich mit simplen Zeitreihen beweisen, dass mit diesem "cost-average-effect" im Durchschnitt ein günstigerer Einstiegskurs erzielt wird, als wenn man monatlich stets die gleiche Anzahl an Fondsanteilen erwerben würde.
    Das ist alles.


    In Ihrem Fall würden Sie mit 50 € pro Monat mal eben 10 Jahre(!) brauchen, bis Sie 6.000 € investiert haben.
    Das macht keinen Sinn, weil Sie während der 10 Jahre auf einen erheblichen Teil Ihres Kapitals keinen Ertrag bzw. nur die mickrigen Tagesgeldzinsen erhalten.


    Wenn Sie das Risiko vermeiden wollen, dass Sie zum "Höchstpunkt" einsteigen, teilen Sie die 6.000 € in vier Portionen á 1.500 € auf - und kaufen Sie einen ETF alle drei Monate - egal ob der Kurs gefallen oder gestiegen ist.
    Dann haben Sie eine gewisse Streuung Ihrer Einstiegskurse.


    Dabei muss man dazu sagen, dass gerade der Rückgang der Kurse in den letzen Tagen hervorragende Einstiegsmöglichkeiten bietet. Ich an Ihrer Stelle würde jetzt ALLES investieren.
    Und wenn es wirklich noch ein wenig weiter runtergeht, bleiben Sie gelassen.
    Den absoluten Tiefpunkt erreicht sowieso keiner (oder nur durch Zufall).


    Und in 10 Jahren werden uns die heutigen Kurse als extrem günstig erscheinen.
    Da würde ich wetten wollen.

  • super, vielen Dank für die Antworten.


    Gibt es einen bestimmten ETF der empfehlenswert ist ?
    Ich habe z.B. schon ein Tagesgeld bei der Consorsbank, dann könnten ich doch darüber auch einen ETF abschließen oder?

  • ETF gibt es sehr viele.
    Und viele Banken bietet nahezu das gesamte Spektrum an.
    Sie müssen bei der Consorsbank nur ein Wertpapier-Depot eröffnen, damit Sie dort die ETF-Anteile einbuchen lassen können.

  • super, vielen Dank für die Antworten.


    Gibt es einen bestimmten ETF der empfehlenswert ist ?
    Ich habe z.B. schon ein Tagesgeld bei der Consorsbank, dann könnten ich doch darüber auch einen ETF abschließen oder?


    Bitte nicht falsch verstehen, aber so wie Du fragst hast Du Dich vermutlich noch nicht genug mit dem Thema auseinander gesetzt. Falls doch, dann erzähle ich Dir in den folgenden Zeilen vermutlich nichts Neues - was ja gut wäre (und klinge ganz fürchterlich arrogant und altklug - was weniger gut wäre). Naja, lassen wir es darauf ankommen...


    Ein ETF ist keine Versicherung, kein Vertrag, kein Sparplan, nichts, dass man "abschließen" kann. Ein ETF ist ein Fonds, der das Geld der Anlager so anlegt, dass der Wert und Kursverlauf des Fonds möglichst genau einem bestimmten Referenz-Index entspricht. Das Geld, welches Du dann investierst, kauft ein verbrieftes Recht (ein Wertpapier) an einem klitzekleinen Anteil dieses Fonds. Umgangssprachlich sagt man, dsas Du den ETF XYZ gekauft hast, stimmt aber natürlich nicht so 100%...


    So, nach dieser Wortklauberei meinerseits zu Deiner Frage: "Gibt es einen bestimmten ETF der empfehlenswert ist?"


    Um diese Frage zu beantworten, wurden schon ganze Bücher geschieben und hunderte Blog-Seiten und Diskussionen bei Finanztip gefüllt. Den einen perfekten ETF gibt es nicht. Es gibt nur einen Auswahlprozess, an dessen Ende ein oder mehrere ETFs stehen, die zu DIR passen. Für mich könnten die vollkommender Mumpitz sein, sie müssen zu Dir passen.


    Zunächst solltest Du Dir ein paar Fragen beantworten:

    • Verstehst Du was Du tust? Überlegst Du etwas zu kaufen, von dem Du nicht so 100% verstehst, was es ist und wie es funktionert? Weils irgendwie gut klingt und Finanztip sagt, dass das the way to go ist?
      Die wirkliche inhaltliche Beschäftigung mit Wertpapieren im Allgemeinen und ETFs im Speziellen wird sehr leicht zu einer never-ending Story, aber zumindest solltest Du ein bissel mehr als die Grundbegriffe drauf haben. Ist auch eng verbunden mit Frage 3: Wenn Du wirklich verstehst, was Du tust, wirst Du weniger Angst haben, und in schwierigen Phasen die richtige Entscheidung treffen.
      In diesem Zusammenhang kann ich Dir nur wärmstens empfehlen: http://www.finanzwesir.com/specials/geldanlage-grundwissen
    • Wie lang ist Dein Anlagehorizont (= wie lange kannst Du auf das Geld mit hoher Sicherheit verzichten?) ? Wenn Du das Geld gerne in 3 oder 5 Jahren nutzen möchstest um es vielleicht als Eigenkapital für eine Wohnung zu nutzen, dann z.B. Finger weg von Aktien.
    • Wie risikofreudig bist Du (=kannst Du noch gut schlafen, wenn Dein Depot in einem Jahr nur noch 3.000 statt 6.000 € Wert ist?) Wenn Du ehrlich zu Dir bist und Dir ein solcher Gedanke Angst macht (das ist keine Schande) - dann Finger weg von Aktien bzw. ETFs die Aktienindizes abbilden...

    Und GANZ WICHTIG: Solltest Du verheiratet sein und das nicht "Dein" Geld sein, sprich mit Deiner Frau / Deinem Mann drüber. Die hat da vielleicht noch einmal ganz andere Ansichten.



    Wenn ich Du wäre, würde ich folgendes machen: Les Dich ein, lerne die wichtigsten Dinge, forme Dir eine Meinung. Wenn Du glaubst, Du weißt was zu tun ist, nimm 1.000 Euro und mache genau das damit. Und dann warte einmal ein halbes Jahr oder Jahr ab, wie es sich anfühlt. Klar kann es sein, dass Dir dann ein paar Hundert Euro Kursgewiine durch die Lappen gehen - aber genauso kann Dich dieser Test davor bewahren, Dein Geld zu halbieren, weil Du als Dein Depot 40% im Minus stand kalte Füße bekommen hast und die Notbremse gezogen hast und alles verkauft hast.


    Beste Grüße,


    Elias


    PS: @MM_1984 Sorry, dieser Post klingt beim erneuten Lesen jetzt wirklich sehr altklug und als hätte ich die Weisheit mit ganz großen Löffeln gefressen. Letzteres habe ich sicher nicht. Ich bin auch nur ein Hansel der - von Deinem Benutzernamen auf Dein Alter schließend - nicht mal so furchtbar viel mehr Lebenserfahrung hat als Du. Ich habe mich was das Thema Finanzen angeht ein paarmal ordentlich in die Nesseln gestzt und bin sozusagen aus Schaden (alt)klug geworden. Und wann immer ich einen Post sehe, der so klingt wie ich vor acht Jahren geht der Oberlehrer-Modus bei mir an. Bitte verzeih!