Haushaltsbuch erstellen?

  • Ich habe mir mein eigenes "Haushaltsbuch" erstellt. Ist eine Excel Datei mit verschiedenen Blättern, wo gleichzeitig die Kurse von meinen Aktien und ETF's abgefragt werden, Statistiken erstellt werden und alles wird mit Formeln berechnet :rolleyes: Ein bisschen viel eventuell aber mir gefällts und ich behalte den Überblick :) Achja, seine Aus und Einnahmen kann man auch einfügen :D ..

  • Ja, an Excel habe ich auch schon gedacht, aber wenn ich an den Tabellen sitze, schaut meine Frau immer so spöttisch bis mitleidig.


    Als würde sie denken: "Online-Poker oder Ballerspiele könnte ich nachvollziehen, aber das?"


    Mir geht es ja auch erst einmal um die Fragen "Wo bleibt das Geld?" und "Gebe ich mehr Geld für Rasierklingen oder Glückwunschkarten aus?". ?(

  • Mir geht es ja auch erst einmal um die Fragen "Wo bleibt das Geld?" und "Gebe ich mehr Geld für Rasierklingen oder Glückwunschkarten aus?". ?(

    Genau das ist das Problem bei der Führung eines Haushaltsbuches. Wenn man auf einen hohen granularen Detaillierungsgrad Wert legt, macht es enorm viel Arbeit. Wenn man nur die Kreditkartensumme als Sollposition einträgt, macht es fast keinen Sinn. Ich habe das für mich bislang nicht sinnvoll gelöst, bin aber auch für Tipps dankbar.

  • POST hat sich erledigt

    Das ignoriere ich mal. Bei uns ist das so, dass der Einkauf weitgehend bargeldlos über die girocard bei den Discountern auf der anderen Straßenseite erfolgt. Onlinekäufe - und da beginnt bei uns i.d.R. der Luxus - laufen über die Amex wegen den Punkten. Tanken über Santander wegen 5% Tankrabatt. Insofern behaupte ich mal, dass relative Transparenz herrscht wo das Geld hinfließt. Dass wir 15 Euro am Tag für Lebensmittel ausgeben ist ein Erfahrungswert, an dem möchte ich aber auch nicht unbedingt schrauben.

  • Wer mit dem Haushalten beginnt, muss erstmal die Fehler finden, die ihn viel Geld kosten. Ob das digital oder analog gemacht wird, ist erstmal egal. Hauptsache konsequent und pedantisch ;)

    Die Frage ist, ob man diese Fehler durch ein Highlevel Haushaltsbuch findet. Zu teurer Stromanbieter? Zu teures Konto? Einkauf bei Tegut statt bei Aldi? Immer bei Amazon shoppen, obwohl idealo einem einen besseren Preis zeigt? Dienstag Abend mit den Jungs nur noch ein kleines Wasser statt 2 Bier? Was davon löst man mit einem Haushaltsbuch?


    Klar, ein Haushaltsbuch ist eine Möglichkeit einen Überblick zu bekommen. Aber letztlich muss man einen Schritt weiter gehen und jede Position hinterfragen, ob man sie braucht, welche Alternativen es gibt und ob günstigere Alternativen denselben Zweck erfüllen.


    Insofern "einfach mal ein Haushaltsbuch führen" ohne den Analyseschritt anzuschließen, ist so wie sich im Fitnessstudio anmelden und dann nicht hingehen.

  • Also erster Zwischenstand nach bald 4 Wochen:
    Das Haushaltbuch läuft. Aufwand sind 2-5 Minuten am Abend. Empfinde ich nicht als Belastung. :thumbup:


    Habe mich kurzerhand doch für Excel entschieden (im Hintergrund Augenrollen meiner Frau). :S


    Für Analytik ist es wohl zu früh, aber das kommt noch.

  • Bisher habe ich nur den Nachweis, dass Autoreparaturen teuer sind. Aber das ist keine neue Erkenntnis. :thumbdown:


    Beim Überblick über die Kosten fällt es dann schon etwas leichter, nicht so häufig in der Mittagspause zum Bäcker zu rennen, sondern sich etwas von zu Hause mitzunehmen. War an der Stelle aber recht intuitiv und weniger bewusst.


    Ansonsten steht die Analyse noch auf der to-do-Liste. Reell habe ich mich da noch nicht drangesetzt.


    Aber das Eintragen in die Liste klappt gut. Komme da auch nicht in Verzug.


    Demnächst gibt es mehr. :thumbup:

  • Ich hatte Mal überlegt eine App zu nutzen, da ich eine zeitlang auch viel mit Kreditkarte bezahlt habe, aber dann war mir das wegen der Datensicherheit doch zu unsicher. Mittlerweile ist es mir auch zu aufwendig und ich habe meine Ausgaben und Einnahmen ganz gut im Überblick.

  • So, gegen Jahresende kann man ja einmal Rückschau halten.


    Die Sache mit dem Haushaltsbuch lief eigentlich ganz gut, aber irgendwie haben Umzug und Hausrenovierung dazu geführt, dass es irgendwann etwas lückenhafter wurde mit der Eintragerei. Letztlich habe ich es dann aufgegeben. Aber insgesamt hat es schon Auswirkungen auf das Einkaufverhalten gegeben, natürlich nicht 100%ig quantifizierbar, aber zumindest merkbar.


    Daher war das schon ein lohnendes Experiment. :D

  • Ich habe mich mit meinen Finanzen dieses Jahr deutlich weniger beschäftigt als in den Jahren zuvor. Einziger Indikator dieses Jahr: Die Vermögenssumme Dez 2017 vs. Dez 2018. Ich muss sagen, aktuell brauche ich nicht mehr um zu wissen, ob unser Handeln zukunftsfähig ist.

  • Da in diesem Thread auch die Frage nach einer Software bestand und das neue Jahr mit guten Vorsätzen ansteht, anbei ein Tipp: GnuCash https://www.gnucash.org/


    Ich habe dies einige Jahre durchgeführt, die Vorteile von GnuCash neben OpenSource sind, dass mit der doppelten Buchführung auch die Mittelherkunft und damit die Einnahmenseite Beachtung findet. Der Nachteil ist, dass der Einarbeitungsaufwand zu Buche schlägt aber die Software dann alle erforderlichen Stücke spielt.
    Btw, den Kontenplan sollte man sich zu Beginn überlegen (wir gingen "damals" ziemlich ins Detail bei den Ausgaben: u.a. Hygieneartikel, Lebensmittel, Sportartikel, Freizeit, u.s.w.). Dies führt dann dazu dass man Einkäufe in einem Supermarkt/Discounter halt entsprechend aufteilen muss (ist in der SW abbildbar).


    Falls es jemand versucht, viel Spaß und Erfolg!

  • Hallo,


    Haushaltsbuch mache ich schon seit Jahren, mit selbst erstellten LibreOffice Tabellen. Dafür gibts eine Tabelle für die variablen Ausgaben, eine für die fixen Ausgaben, eine Übersicht für den laufenden Monat/das laufende Jahr sowie die Guthabenübersicht und am Jahresende eine Bilanz. Ich bin nicht aus dem kaufmännischen Bereich (bin Techniker), darum könnten Begrifflichkeiten falsch sein. Das macht mir aber nichts, ich muss es ja nur selbst verstehen was damit gemeint ist.



    Zwei Beiträge zum Thema:



    1. Kassenbons sammeln. Jeden. JEE-DEN! Die Bäckerinnen und Metzgerinnen bei mir um die Ecke geben mir den schon ohne Nachfrage :) Das Bon-Sammeln ist für mich wichtig, damit ich nicht Jeden Abend die Daten in die EDV eintragen muss. Ich sammle die Bons und lagere die in der Schublade, tageweise sortiert. Es kommt nur selten zu Unstimmigkeiten, zum Beispiel wenn mir irgendwo 4 Euro fehlen. Nach längerem Grübeln fällts mir dann meist ein. Z.B.: der Döner *argh*



    2. Mit der Jahresbilanz kann man die % einer Kategorie ausrechnen, wieviel es von den Einnahmen ausmacht. Beispiel: Miete + Nebenkostenabrechnung. Dann kann ich mich vergleichen mit einer Bundesstatistik, z.B. hier: https://www.destatis.de/DE/Zah…gaben/Konsumausgaben.html und kann dadurch überhaupt erst einschätzen wie gut/schlecht ich im Vergleich bin. Beim Auto z.B. ist bei mir EXAKT bis auf die zweite Stelle hinterm Komma dokumentiert, wieviele Ausgaben ich im laufenden Jahr habe. Das führt dazu, dass mein nächstes Auto nämlich keines mehr sein wird. Dagegen werde ich bei einem Carsharing mit einsteigen. Das ist aber nur ein persönliches Beispiel.



    Guten Rutsch ins neue Jahr

  • Hallo @Ben42


    als langjähriger Linux-User (Debian) liebäugele ich ja schon seit langem mit diesem GnuCash. Es wäre praktisch nur ein "apt-get install gnucash" (o.ä. :) ) Was mich aber bisher immer abgeschreckt hat, ist dieses für Laien wie mich, enorm wirkende Kaufmännische Vokabular, was aber natürlich so sein muss. Gibt es da ein gutes Tutorial zum durcharbeiten, wonach man sich seine eigene Finanzübersicht zusammenbasteln kann, ohne gleich eine kaufmännische Ausbildung haben zu müssen? Sicherlich würde man auch noch viel hinzulernen, eben durch ein Tutorial.


    Grüße
    mpollers

  • Hallo @Ben42


    als langjähriger Linux-User (Debian) liebäugele ich ja schon seit langem mit diesem GnuCash. Es wäre praktisch nur ein "apt-get isntall gnucash" (o.ä. :) ) Was mich aber bisher immer abgeschreckt hat, ist dieses für Laien wie mich, enorm wirkende Kaufmännische Vokabular, was aber natürlich so sein muss. Gibt es da ein gutes Tutorial zum durcharbeiten, wonach man sich seine eigene Finanzübersicht zusammenbasteln kann, ohne gleich eine kaufmännische Ausbildung haben zu müssen? Sicherlich würde man auch noch viel hinzulernen, eben durch ein Tutorial.


    Grüße
    mpollers

    Hallo mpollers,


    gnucash kommt ja eh aus der linux-ecke und ist im windows eher "draufgesetzt".


    Es gibt ein umfangreiches Kursskript auf der offiziellen HP: https://www.gnucash.org/docs/v3/de/gnucash-guide.pdf


    Meine Anregungen sind:
    * gnucash ist m.E. auf alle Fälle zu empfehlen und mind. semi-professionell
    * viel kaufmännisches Wissen muss man nicht haben -- aber um Profit daraus zu ziehen halt Dispziplin und alle Einnahmen und Ausgaben laut Kontenplan führen
    * Wichtig ist der Kontenplan auf der Ebene auf der man reporten will
    * gnucash hat gute Statistiken und kann auch Bilanzsicht sowie GuV auswerten, u.s.w.
    * Ebenfalls wichtig ist der Anfangsbestand der einzelnen Konten (ich habe auch meine Vermögenswerte inkl. angenommener Afa u.s.w. damit geführt -- klappt hervorragen)


    Viel Spaß und Erfolg, bG!