Dreistigkeit beim Immobilienkauf

  • Ein Freund hat mir eine Geschichte erzählt. Er hat eine Immobilie zum Kauf angeboten bekommen und vom Makler die Zusage erhalten und wurde zum Notar eingeladen. Dort saß bereits ein Paar. Der Makler wollte dann vor den Augen des Notars mit beiden Paaren eine offene Auktion durchführen. Nach dem Motto: "OK, Frau Müller zahlt x, wollen Sie was drauflegen." Mein Freund ist gegangen.


    Ähnliches Beispiel mit veränderten Rollen: Eine Bekannte aus meinem Heimatort wollte eine hochpreisige Immobilie verkaufen. Beim Notar erklärte ihr der Käufer, mit dem bereits alles abgesprochen war, er wolle 200.000 Euro weniger zahlen. Sie ließ ihn stehen.

  • Tja mei... - vor dem Notar erlebt man die tollsten Sachen.
    Aber Grundstücksgeschäfte bedürfen nun einmal der notariellen Beurkundung (§ 311b Abs. 1 BGB).


    Wer allerdings solche Spielchen macht, sollte auf der Hut sein.
    Der Notar könnte bei so einem Quatsch seine Gebühr trotzdem einfordern, obwohl es dann nicht zu einer Beurkundung gekommen ist. Zahlen muss natürlich die Partei, die sich entgegen der vorher getroffenen Absprache verhält.

  • Also @chris2702 ich kann Deine Entrüstung gut verstehen. Das is schon harter Tobak mit der Versteigerung vor dem Notar. Also die Notare, die ich kenne würde solches Zeug nicht machen, aber vermutlich gibts auch da mittlerweile entsprechende Auswüchse.


    Ist halt Ausfluss dessen, dass bei steigenden Immobilienpreisen jeder für sich das maximale herausholen will. Mir ist nur neu, dass sich Notare aus sowas einlassen. Bin leicht sprachlos ||

  • @RaphaelP


    Ich glaube, dass bei Notaren, deren Ausbildung lang und voller "moralischer" Inhalte ist, bei den leuten der Eindruck entsteht, das wären besonders rechtschaffene Menschen. Trifft bestimmt auch zu. Aber wir in jedem Berufsstand gibt es halt ein paar schwarze Schafe. Und die haben als Notar vergleichweise mehr "Macht" bzw. Verfügungsgewalt in schweren Themen. Das merkt man dann auch dementsprechend.