Finanzpolster für Notfälle

  • Ja und nein. Ich sehe das im ersten Ansatz auch so, dass die Vielschreiber bei Finanztip einen Plan haben, wie sie mit ihrem Geld über die Runden kommen. Es ist aber auch bei uns niemand davor gesichert, dass sich die Verhältnisse ändern. Da ich ja gelernter Planer bin haben wir mehrfache Vorsorge getroffen, dass selbst dann zumindest einige Zeit nichts passiert.


    Ich mache mir in anderer Hinsicht Sorgen. Über das Elternhaus habe ich mitbekommen auf keinen Fall Schulden zu machen. Von Nullzinspolitik bis Helikoptergeld im Großen bis zu den vielfältigen Möglichkeiten sich für den Konsum vom Handyvertrag bis zur "zu Weihnachten schenken, erst im neuen Jahr bezahlen" zu verschulden im Kleinen wird doch öffentlich was ganz anderes vermittelt. Wenn mir dann die 24-jährige gelernte Industriekauffrau erzählt, dass man den Neuwagen beim Vertragshändler kaufen muss, da man dann so viele Vorteile durch die Finanzierung habe, brauche ich jemanden ohne betriebswirtschaftliche Vorbildung gar nicht mehr auf Sparsamkeit ansprechen.

  • Ja, die Menschen sind schon unterschiedlich. Ist insgesamt aber auch besser so. ;)


    KiTa-Gebühren sind ein ganz heisses Eisen, da brennen vielen Leuten schnell die Sicherungen durch.


    Bei uns hatten wir auch blutverschmierte Debatten, als es darum ging, eine 5 Jahre alte Gebührensenkung rückgängig zu machen.


    Es wird auch immer verkannt, dass KiTa (egal ob Krippe, Kindergarten oder Hort) immer eine Bildungseinrichtung ist und kein "Kinderparkplatz". (Ich musste schon weit schlimmere Begrifflichkeiten vernehmen.)


    Und wenn man argumentiert, für die Gebühr X wird gesorgt, dass das Kind Bildung erhält und gut betreut wird und ausserdem werden die Eltern in die Lage versetzt, Einkommen in Höhe von Y zu erzielen.


    Dass eine Kommune bei KiTa-Angeboten immer draufzahlt (die höchste Gebührenstufe darf allenfalls kostendeckend sein), will auch keiner wahrhaben.


    An der Stelle merkt man wieder sehr deutlich, wie unterschiedlich bestimmte Geldbeträge bewertet werden.


    Bei einer Lebensversicherung zahlt man ohne Probleme einen Batzen an Gebühren und Provision, aber die Betreuung der eigenen Nachkommenschaft darf gefühlt nichts kosten? ?(

  • Es wird auch immer verkannt, dass KiTa (egal ob Krippe, Kindergarten oder Hort) immer eine Bildungseinrichtung ist und kein "Kinderparkplatz".

    Aus eigener subjektiver Erfahrung würde ich das als Anspruch durchgehen lassen, in der Realität wurde die Bildung aber nur sehr eingeschränkt. verabreicht. Dafür die damals 360 Euro im Monat waren aus unserer Sicht nicht angemessen. Speziell wurde auf bestehende Defizite eines Kindes nicht eingegangen.


    die Betreuung der eigenen Nachkommenschaft darf gefühlt nichts kosten

    Wir werden ab Sommer rund 10% unseres fixen Netto für den Schulbesuch eines Kindes zahlen, weil die zur Auswahl stehenden öffentlichen Schulen entgegen ersten Beteuerungen sich nach genauerem Nachfragen nicht in der Lage sehen auf ein Kind einzugehen, dessen Begabungen anders als bei der Masse sind.

  • Kater.Ka schrieb:


    Wir werden ab Sommer rund 10% unseres fixen Netto für den Schulbesuch eines Kindes zahlen, weil die zur Auswahl stehenden öffentlichen Schulen entgegen ersten Beteuerungen sich nach genauerem Nachfragen nicht in der Lage sehen auf ein Kind einzugehen, dessen Begabungen anders als bei der Masse sind___________________________


    Das finde ich ohnehin ein riesen Problem: Alles wird vom Durchschnitt her gedacht. Wer nicht der Norm nahe ist, hat früher oder später ein Problem. Genauso mit unseren Kita-Gebühren. Manche Familien stöhnen wegen 160 Euro, anderen ist der Preis egal. Fairer wäre es nach Einkommen zu staffeln. Aber der Verwaltungsaufwand ist hoch. Also gibt es Durchschnitt.

  • Die Bandbreite geht schon von hervorragend bis miserabel. Und wenn Geld da ist wie in privaten Einrichtungen ist der Betreuungsschlüssel besser und die Erzieher sind (hoffentlich) eine Positivauswahl des verfügbaren Personals in der Region, gerade auch weil man mit übertariflicher Bezahlung eher gute Leute zum Wechseln motivieren kann. Die Basis "Aufbewahrung" kann man normieren. Aber was die Ausgestaltung angeht ist die Bandbreite gewaltig.

  • Auch wenn das jetzt niemanden beruhigen kann, der momentan mit der Leistung einer KiTa nicht zufrieden ist, aber es ist mit den Jahren besser geworden.


    Jetzt vor Weihnachten ist eine Erzieherin in Ruhestand gegangen, an deren Verabschiedung ich teilgenommen habe.


    Sie erzählte, dass zu ihrer Anfangszeit (1979) eine ausgebildete Kraft pro Gruppe ausreichend war.
    Die Zweitkraft konnte auch nur eine Anerkennungskraft oder PraktikantIn sein. Da sind die Standards heute deutlich strenger.

  • Mit den Gebühren ist es auch so eine Sache. Dieses KiTa-Jahr mussten wir auch mehr bezahlen als letztes Jahr.


    Die Gebühren sind bei uns gestaffelt, Grundlage ist der Steuerbescheid des Vorvorjahres. Unser Einkommen lag 22€ über einer Grenze und wir sind in die höhere Kategorie gerutscht. :cursing:

  • Und wenn Geld da ist wie in privaten Einrichtungen ist der Betreuungsschlüssel besser und die Erzieher sind (hoffentlich) eine Positivauswahl des verfügbaren Personals in der Region, gerade auch weil man mit übertariflicher Bezahlung eher gute Leute zum Wechseln motivieren kann.

    Der Beitrag ist gleich egal ob die Kita gut / schlecht / privat / öffentlich / kirchlich ist.

  • Der Beitrag ist gleich egal ob die Kita gut / schlecht / privat / öffentlich / kirchlich ist.

    was heißt "der Beitrag ist gleich egal"? Bitte erklären.

  • Für alle Kinderpflegeeinrichtungen inkl. Tagesmütter ist im Gemeindegebiet der gleiche Beitrag zu entrichten. Dieser ist nur nach Einkommen und Betreuungszeit sowie Alter des Kindes gestaffelt. Ebenso erhält jede Tagesmutter pro Kind einen festgesetzten Betrag von 953 Euro p.m. . Steht alles in einer Gemeindesatzung.

  • Für alle Kinderpflegeeinrichtungen inkl. Tagesmütter ist im Gemeindegebiet der gleiche Beitrag zu entrichten. Dieser ist nur nach Einkommen und Betreuungszeit sowie Alter des Kindes gestaffelt. Ebenso erhält jede Tagesmutter pro Kind einen festgesetzten Betrag von 953 Euro p.m. . Steht alles in einer Gemeindesatzung.

    Für städtische und kirchliche Einrichtungen stimmt das. Private können Beiträge frei fedtlegen. Mein Arbeitgeber nimmt 1% monatlich vom Familienjahresbrutto bis zur BBG bis zu 780 Euro. Der städtische Kiga will für das Maxpaket 250 Euro. Ersterer ist 13 Std am Tag offen an 52 Wochen im Jahr. Die Ausstattung ist aufwendig. Es wird viel geboten für Gutverdiener. In Frankfurt gibt es eine Kita bei der Kinder mehrere Fremdsprachen lernen. Auch nicht zum Gemeindesatz.

  • Ich frage mich ernsthaft,was diese KiTa-Diskussion mit dem Thema dieses Threads(Finanzpolser für Notfälle)zu tun hat oder wird hier unterschwellig suggeriert,daß nur/ausschließlich/überwiegend etc KiTa-Kosten den Aufbau/Erhalt etc eines Notgroschens bei (mehr oder minder solventen)"Mittelklasslern" verhindern??

  • Nun, es gibt sicher schon die Situation, dass das zweite Einkommen (insbesondere bei der Steuerklassenwahl 3/5) nur knapp den Aufwand für die KiTa zu finanzieren scheint. Aber das dürfte wohl in den meisten Fällen eher ein Wahrnehmungsproblem sein.


    Aber ich denke der Einstieg wahr, die unterschiedliche Wahrnehmung der Kinderbetreuungskosten. Letztendlich ist ja auch die Übersicht über die laufenden Ausgaben eine Mentalitätsfrage. Die Menschen ticken halt unterschiedlich.


    Für das Thema "KiTa-Gebühr" könnte man sicher einen neuen Thread aufmachen, aber hier in der Gesprächsecke ist es wohl zu verschmerzen, wenn die Themen hier Kapriolen schlagen. ;)

  • Ich denke das Forum ist über weite Strecken eingeschlafen. Da kann ein bisschen Plauderei auch keinen wirklich stören. Oder hat im letzten Jahr jemand aufgrund der Masse an Beiträgen den Überblick verloren?


    Es wird übrigens ein neuer Community Manager gesucht, selbe Position wie Franziska, die es zwischenzeitlich nicht gab. Vielleicht wird ja dann auch wieder mehr Feuer hier lodern.

  • Und um auf die Frage von @IanAnderson2 zu antworten. Wir hatten diskutiert, dass die Lebenswirklichkeiten von Menschen weit auseinander liegen und es für jemanden wie mich, der glaubt irgend wie zur Mitte der Gesellschaft zu gehören, schwer vorstellbar ist, sich keinen Notgroschen aufbauen zu können, oder sich gar mit Konsumkrediten zu verschulden. Obwohl das ganz klar Realität ist in diesem Land.
    Und dann kamen wir auf das Beispiel der Kita-Gebühren, wo auch die Meinungen was angemessen und was zu teuer ist weit auseinander gehen.
    Und dann sind wir zugegebenermaßen vom Thema Notgroschen weit abgeschweift, aber da wir uns in der Gesprächsecke befinden hoffe ich sie hält das aus.