jetzt schon Anschlussfinanzierung - oder warten

  • Hallo zusammen


    ich bin etwas am grübeln - wir kommen im August 2018 aus unserem Darlehensvertrag raus und ich habe mir schon mal Angebote für eine Anschlussfinanzierung zukommen lasse.
    Wir benötigen 2018 noch ca 90.000.-.
    Angebote habe ich für 10 und 12 Jahre.
    Für 12 Jahre beträgt der effektive Zins 1,83%. Wenn ich dazu 5% tilge sind das im Monat € 465.-


    Nun die Frage - soll ich lieber noch warten bis der August 2018 näherkommt oder ist die Gefahr grösser das die Zinsen ruckartig raufgehen?
    Wie weit runter könnten die Zinsen bis 2018 gehen?


    Im Endeffekt geht es bei diesem geringen Betrag um € 10-15.- mehr pro Monat aber auf 10 Jahre gesehen sind es dann doch € 2 - 3.000.- die ich weniger bezahle.


    Wozu ratet ihr mir?


    Gruß und danke im voraus

  • Hallo,


    ich glaube, mit der Frage nach dem Zinsniveau in gut 2 Jahren sind auch Frau Yellen und Herr Draghi überfordert.


    Falls Sie und Ihre Familie eher der sicherheitsorientierte Typ sein sollten, sollten Sie die jetzigen Konditionen nehmen und sich nicht ärgern, wenn in 2 Jahren die Zinsen noch 0,5 % niedriger sind. Sind Sie eher der Zocker, warten Sie. Vielleicht passiert etwas, wonach die Frage nach der Anschlussfinanzierung für Sie nicht mehr von Interesse ist.


    Gruß Pumphut

  • danke Pumphut, genau das ist mir bewusst und deswegen fragte ich was ihr so tun würdet.
    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen das in 1-2 Jahren nochmals 0,5 % weniger ist.


    Der letzte Satz klingt interessant :) - was soll passieren da es nicht mehr von Interesse ist?

  • OK @grinsekatze,


    ich tue Ihnen den Gefallen und spekuliere mal ein bischen:


    Da wären natürlich zu allererst die Unwägbarkeiten im persönlichen Bereich. Um nur mal ein positives Beispiel anzuführen, der Superjob in der 500 km entfernten Stadt.


    Neben diversen Szenarien einer Zinserhöhung gibt es natürlich auch noch Möglichkeiten der weiteren Zinssenkung. Und auch wenn Herr Draghi heute schwört, Helikoptergeld ist für ihn keine Option; "was interessiert mich mein Geschwätz...." Dann dürften die Kreditzinsen noch mal deutlich sinken.


    Als eher sicherheitsorientierter Mensch würde ich die Situation noch bis Anfang Juni verfolgen und dann zuschlagen. Vor der Brexit- Entscheidung in GB passiert wahrscheinlich nicht mehr viel.


    Gruß Pumphut

  • Da kann man genauso gut in die Glaskugel schauen :D


    Ich kenne Baufinanzierungen auf Teufel komm raus, bei der die Kreditnehmer 1% mehr nicht mehr stemmen können (ich warte daher auf den nächsten Immobiliencrash, Wahnsinn was teilweise finanziert wurde).


    Ganz ehrlich: Der Gap nach unten ist lange nicht so hoch die nach oben. Obs dann das halbe Prozent weniger das Risikon wert ist auch 1-2% nach oben zu verkraften weiß ich nicht.


    Aber ich bin auch der von @Pumphut zitierte sicherheitsorientierte Mensch :)

  • Ich kenne Baufinanzierungen auf Teufel komm raus, bei der die Kreditnehmer 1% mehr nicht mehr stemmen können (ich warte daher auf den nächsten Immobiliencrash, Wahnsinn was teilweise finanziert wurde).

    Nungut, wenn die Leute aber vor einigen Jahren die Finanzierungen abgeschlossen haben (und damals auch noch zu höheren Zinsen) sehe ich dieses Refinanzierungsproblem nicht.


    Ich selber habe im Jahr 2012 zu 2,8% (10 Jahre) finanziert. Demnach müsste im Jahr 2022 ein Zinssatz von 3,8% aufgerufen werden. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Zinsumfelds halte ich so einen (extremen) Anstieg für sehr unwahrscheinlich...


    Bei Finanzierungen, die derzeit zu 1,x% angeschlossen werden, sind Refinanzierungsprobleme in 10-15 Jahren natürlich wahrscheinlicher. Nichtsdestotrotz weiß ich nicht ob das für einen "Immobiliencrash" ausreicht.


    Christian

  • Bei Finanzierungen, die derzeit zu 1,x% angeschlossen werden, sind Refinanzierungsprobleme in 10-15 Jahren natürlich wahrscheinlicher. Nichtsdestotrotz weiß ich nicht ob das für einen "Immobiliencrash" ausreicht.


    Christian

    Hallo Christian,


    einen Immobiliencrash voraussagen kann niemand, aber einen Zinssprung von 1%-Punkte finde ich nicht so gewaltig. Das kann durchaus leicht mehr sein und, wie RaphaelP schon sagte, da ist derzeit nach oben deutlich mehr Spielraum als nach unten....


    Ich habe meine Finanzierungen so abgeschlossen, dass ich in etwa weiß, dass ich sie so stemmen kann und in der Laufzeit auch abbezahlt bekomme, wenn ich beispielsweise die Sondertilgungen nutze. Übrigens zu leicht höheren Sätzen als du, und in der allgemein (bei ALLEN Beratern, die ich gefragt habe!) sicheren Erwartung, dass diese eher wieder steigen, als weiter fallen :rolleyes: Ich habe Laufzeiten von 15 Jahren abgeschlossen, weil man meinte, so billig wird es nie wieder. X(

  • Hi @amoryrabia und @RaphaelP


    ich wollte auch keinen Immobiliencrash voraussagen oder gar die Entwicklung der Zinsen. Das kann m.E. keiner, auch die Bankberater nicht.


    Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass bspw. ein 1% Anstieg der Zinsen lediglich die Leute treffen könnte, die in den letzten 2 Jahren etwas zu sehr günstigen Konditionen finanziert haben. Da die meisten Finanzierungen nicht variabel ausgestaltet sind, haben genau diese Leute frühestens in 8 Jahren ein Prolongationsrisiko.


    Daher ist eigentlich die entscheidende Frage, zu welchen Konditionen die von Raphael benannten Kreditnehmern ihre Finanzierung abgeschlossen haben...


    Grüße

  • Hätte mal die Frage an Sie, sind Sie Häuslebauer oder Käufer gewesen sind? Wenn Sie sagen 2018 aus dem Vertrag rauskommen meinen Sie dann Ende der Zinsbindung oder evtl. Nutzung der Sonderkündigung?

  • hallo, bin hausbauer und habe angfang 2018 meine 10 jahre und nutze dann sonderkündigungsrecht.
    hierfür sind dann noch 6 monate einzuplanenn so das ich mitte 2018 aus meinem 15 jährigen darlehensvertrag rauskomme.
    habe nun aktuell anschlussfinanzierung abgeschlossen - weitere 15 jahre für 1,5% effektiv.