Girokontowechsel / Wechselservice

  • Hallo zusammen,


    über die Suchfunktion bin ich leider nicht fündig geworden, daher hier:


    Gibt es Erfahrungen hinsichtlich Kontowechsel / Wechselservice (auch inkl. Depotübertrag) und wie ist dieser vonstatten gegangen? Unkompliziert oder mit Einschränkungen...? Um welche Anbieter handelte es sich?


    Im konkreten geht es um den Umzug eines angedachten Kontowechsels von der Commerzbank zur comdirect Bank. Die comdirect Bank preist den Kontowechsel als sehr einfach und unkompliziert an, dazu gibt es auch ein Video.


    Ich stelle mir übrigens einen Kontowechsel schwierig vor, wenn man z.B. hinsichtlich Depot Sparpläne eingerichtet hat, die jedoch von der neuen Bank gar nicht angeboten werden. Hier soll es ja auch Unterschiede geben! Im konkreten Beispiel evtl. nicht schwierig da die comdirect eine Tochter der Commerzbank ist.


    So ganz traue ich dem Braten aber noch nicht :)


    Viele Grüße


    Comandante

  • Ich kann nur empfehlen, das alte Konto drei Monate weiter zu führen. Strafzahlungen wegen nicht bezahlter Abbuchungen sind im Vergleich zu Kontoführungsgebühren für drei Monate enorm.


    Ansonsten habe ich keine Erfahrungswerte.

  • hier wurden die Themen schon mal angeschnitten:


    Depotumzug - Geldanlage - Finanztip-Community


    Abbuchung nach Girokonto-Auflösung - Bank & Kredit - Finanztip-Community


    wenn man z.B. hinsichtlich Depot Sparpläne eingerichtet hat, die jedoch von der neuen Bank gar nicht angeboten werden.

    klar, hier gibt es "Probleme" bzw. muss man sich dann halt neue Sparpläne einrichten. Aber ob die neue Bank die Wertpapiere, die man bei der alten Bank bespart hat, auch im Sparplan anbietet, lässt sich ja vorab leicht klären.

  • Bezüglich Depotwechsel solltest du dich natürlich vorher informieren, ob das neue Depot deinen Ansprüchen genügt. Also nicht nur auf die Kosten schauen, sondern eben auch auf andere , z.B. wie du schon sagst, ob die gewünschten Sparpläne im neuen Depot auch bespart werden können und zu welchen Kosten.
    Und bei den Kosten selbst gibt es sehr viele Feinheiten, über die einfache Depotführungskosten und Ordergebühren hinaus...


    Beim Wechsel des Girokontos bieten einige (Direkt-)Banken inwischen einen Wechselservice an.
    Das geht anscheinend so, dass du die Logindaten deines alten Kontos angibst und der Dienstleister dann deine Kontobewegungen nach Lastschriften (u.ä.?) durchforstet und die entsprechenden Firmen dann informiert und ihnen deine neue Kontoverbindung mitteilt. Sie machen also genau das, was du ansonsten hättest machen müssen. So sparst du Aufwand und (Porto-)Kosten.


    Eine Empfehlung von mir: Lege Wertpapier- bzw. Depotübertrag zeitlich so, dass mindestens 2-4 Wochen Puffer bis zur nächsten Auszahlung oder geplantem Kauf oder Verkauf sind. So ein Wechsel kann zwar auch schon nach wenigen Tagen fertig sein, aber da würde ich kein Risiko eingehen.


    Alles in allem ist so ein Wechsel für die Banken aber Alltagsgeschäft.
    Also nur Mut zum Wechsel!
    Wichtig ist halt, dass das Gesamtpaket das richtige für einen ist, und man nicht kurz nach dem Wechsel was "noch besseres" findet. Gäbe ja sonst immer wieder neue Logindaten und Karten-PINs zum auswendig lernen ;)

  • Hallo,


    Ab dem 18. September 2016 gilt beim Girokonto-Wechsel das Zahlungskontengesetz.
    Auch bisher gibt es ja bei verschiedenen Banken (Comdirect, DKB und Consorsbank) einen elektronischen Wechselservice.
    Wo sind hier die Unterschiede (außer das es ab September gesetzlich geregelt ist).
    Informiert eigentlich die neue Bank auch die Banken, für die die alte Kontoverbindung als Referenzkonto angegeben war?

  • Ab 18.09. gilt halt das Gesetz, davor war der Service freiwillig.


    Ich kenne das Gesetz nicht im Detail, aber ich stelle mir vor, dass sie die Lastschriften des alten Kontos durchsuchen und du dann wählen kannst, ob und welche deiner gefundenen "Geschäftspartner" (Miete, Versicherungen, GEZ, Abos, usw) über deine neue Kontoverbindung unterrichtet werden.


    Üblicherweise beinhaltet ein Konto nicht die Information, wo es überall als Referenzkonto eingetragen ist.
    Insbesondere werden bei einem Wechselservice ja nicht die anderen Banken informiert, sondern deren Kunden, die von dir Geld einziehen.
    Und wenn dein Girokonto woanders als Referenzkonto gesetzt ist (zum Beispiel Depot bei einer anderen Bank), dann bist du selbst doch auch der Konto- bzw. Depot-Inhaber auf der anderen Seite...

  • Üblicherweise beinhaltet ein Konto nicht die Information, wo es überall als Referenzkonto eingetragen ist.
    Insbesondere werden bei einem Wechselservice ja nicht die anderen Banken informiert, sondern deren Kunden, die von dir Geld einziehen.

    Stimmt, nur könnte die neue Bank dieses ja beim Kunden anfragen und es dann der anderen (dritten) Banken mitteilen. Kann die Änderung eines Referenzkontos bei einer dritten Bank nur schriftlich erfolgen?

  • @winter


    Der Unterschied besteht in der Abwicklung (steht jetzt auch im Finanztip-Ratgeber zum Kontowechsel:(


    Online & schnell
    Das ist das, was die Fintechs bisher angeboten haben. Geht fix und unbürokratisch, dafür ist es fehleranfälliger.



    Offline & mit Haftung
    Das ist das, wozu die Banken jetzt verpflichtet sind, wenn der Kunde es wünscht. Die meisten Banken haben uns gesagt, dass sie es über Fax (!) machen werden. Das ist deshalb erforderlich, weil die Banken für Fehler haften.


    Kunden können zwischen beiden Möglichkeiten wählen.

  • @Franziska


    Danke, für den überarbeiteten Ratgeber.


    Ich dachte bisher, daß auch der digitale Wechselservice vom Gesetz betroffen ist. So wie ich nun den Ratgeber lese, ist dem nicht so.


    Mal sehen welche Bank jetzt eine Offensive starten, damit die Kunden zu ihr kommen, da ja nun der Kontowechsel einfacher ist.