Sparkasse Hannover, saftige Preiserhöhung Girokonto und Kreditkarte

  • Hallo zusammen,


    als Kunde der Sparkasse Hannover würde ich mich gerne über die saftige Preiserhöhung austauschen.
    Ich habe ein Giro.de Konto und die Kreditkarte Visa Silber. Diese Kombi habe ich schon viele Jahre.
    Für das Girokonto galten die Bedingungen: Bei Online-Kontoführung und monatlichem Gehaltseingang von 1000,-€ ist das Konto gebührenfrei.
    Die Kreditkarte ist ebenfalls gebührenfrei, es sei denn, der Jahresumsatz fällt unter 5000,-€, dann fallen 20,-€ Jahresgebühr an. Für mich war dieses Modell bisher ideal.
    Mit Schreiben vom April 2016 hat die Sparkasse Hannover, die zu den grössten Sparkassen Deutschlands zählt und in der Sparkassenrangliste 2015 auf Platz 6 rangiert, nun radikal die Bedingungen verändert.
    Das Giro.de Konto will sie zum 30.06.2016 einstellen und gegen das Konto Giro Best austauschen. Das Giro Best kostet dann aber 7,-€ im Monat! (Für Kunden, die bisher ein Giro.de hatten in den ersten drei Jahren 3,50,-€, dann ebenfalls 7,-€).
    Die Kreditkarte Visa Silber soll ebenfalls ab 01.07.2016 monatlich 3,50€ kosten.
    Kreditkarte und Girokonto, die vorher 0,-€ kosteten, sollen als zukünftig 10,50€ im Monat kosten, mithin 126,-€ im Jahr.


    Nun kann natürlich ein Vertragspartner nicht einfach einseitig die Bedingungen eines Vertrages ändern. Darauf weist auch die Sparkasse Hannover, wenn auch erst etwas versteckt auf der Rückseite des Preiserhöhungsschreibens, hin.
    Daher habe ich der Preiserhöhung des Giro.de und der Kreditkarte formlos widersprochen.
    Reaktion der Sparkasse Hannover: Man versuchte mich zigmal anzurufen, ich bin aber bewusst nicht an an das Telefon gegangen. Nach acht vergeblichen Anrufen schrieb mir die Kundenbetreuerin (die ich nicht kenne, ich mache ja seit Jahrzehnten Online Banking):
    "Sehr geehrter Herr XXX,
    leider kann ich Sie telefonisch unter Ihrer angegebenen Telefonnummer nicht erreichen.
    Bitte teilen Sie mir eine Telefonnummer mit, unter der ich Sie erreichen kann, es geht um die
    Widersprüche für Ihr Girokonto und Ihre Kreditkarte.

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Feierabend.

    Mit freundlichen Grüßen
    xxx
    "
    Sie bestätigte so den Eingang meiner Widersprüche.


    Ich habe geantwortet:"
    Sehr geehrte Frau XXX,
    haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage. Bitte haben Sie Verständnis, dassich Vertragsangelegenheiten nicht am Telefon bespreche. Gerne können Sie mirIhr Anliegen aber schriftlich mitteilen.
    Mit freundlichen Grüßen,
    XXXX"


    Eine Reaktion erfolgte darauf nicht.
    So wie ich es sehe, müsste nun die Sparkasse meine Konten nach dem alten Modell weiterführen, oder aber mir die Konten kündigen, was sie bisher nicht getan hat.


    Ich wäre an euren Erfahrungen interessiert, habt ihr auch Widerspruch eingelegt und wie hat die Sparkasse Hannover reagiert?


    Viele Grüße, Farnsworth

  • Hallo @farnworth,
    herzlich willkommen im Forum. Ich bin zwar nicht bei der Sparkasse Hannover, aber die Preiserhöhungen gibt es bei meiner Sparkasse auch. Bisher war meine Sparkasse immer auf dem hohen Ross. Durch die niedrigen Zinsen bekommen nun auch die Sparkassen ihre Probleme. Streit mit meiner Sparkasse hatte ich in der Vergangenheit aber zur genüge.
    Das letzte Problem war, dass meine Sparkasse meine indivituelle Kontopreisvereinbarung nicht mehr akzeptiert hat. Die Vereinbarung hatte ich schriftlich. Ich habe mich daraufhin an den Ombudsmann gewand. Der bestätigte mir zwar meine Rechtsposition, erklärte aber, ich könne mich nach so vielen Jahren nicht mehr darauf berufen. Ich fand das damals auch rechtswidrig. Der Gang zum Gericht erschien mir aber zu weit hergeholt. Ich habe bis auf mein Girokonto alle Verträge aufgelößt. Bei meiner Sparkasse gab es auch das Problem, dass Preiserhöhungen nicht als solche erkennbar waren, und nicht rechtzeitig mitgeteilt wurden. Seit Anfang dieses Jahres berechnet meine Sparkasse für mein Onlinegirokonto nun monatlich 2,90€. Da sie es dieses mal rechtzeitig und verständlich angekündigt hat, hatte ich auch keinen Grund dagegen vorzugehen. Die 2,90€ halte ich auch für angemessen, da ich ja auch viele Geldautomaten nutzen kann.
    In Ihren Fall sehe ich es auch so wie Sie. Die Sparkasse ist verpflichtet auf einen schriftlichen Widerspruch auch schriftlich zu antworten. Sie darf aber Vertragsbestandteile einseitig ändern, muß diese aber rechtzeitig und verständlich ankündigen. Es ist nun an Ihnen, ob Sie sich mit der Sparkasse streiten wollen. Leider sitzt die Sparkasse am längeren Hebel. Aber Sie können ja mal versuchen sich mit der Sparkasse gütlich zu einigen. Versuchen Sie doch mal eine individuelle Kontopreisvereinbarung rauszuklingeln.
    Viel Erfolg und Verhandlungsgeschick wünscht Ihnen


    Altsachse

  • Hallo @winter,
    da müssten Sie mal in Ihren Vertragsunterlagen nachsehen. Bei mir sind es, wenn ich mich recht entsinne, 2 Monate.
    Der Kunde muß ja immer noch genügend Zeit haben um sich gegebenenfalls eine andere Bank zu suchen.
    Gruß


    Altsachse

  • @farnsworth


    Banken kalkulieren aus meiner Sicht allzu gern mit der Bequemlichkeit des Kunden und spekulieren darauf, dass ihre Kunden eher zähneknirschend bezahlen, anstatt die Bank zu wechseln. Erfahrungsgemäß bleibt dem hiervon betroffenen Kunden keine Alternative, da die Bank üblicherweise die alten Kontomodelle nach einer angekündigten Frist nicht fortführen wird. Ich akzeptiere solche "Friss oder Stirb-Methoden" prinzipiell jedoch nicht und wechsele dann umgehend die Bank, sofern kein alternatives kostenfreies Konto-Modell zur Verfügung steht.


    Letzten Endes trifft natürlich jeder die Entscheidung selbst, inwieweit man sich (möglicherweise) verschaukeln lässt ...

  • Es gibt einige Online-Banken die kostenlose Kontofuehrung ,Kreditkarte etc. anbieten.Dazu wird ein kostenloser Sevice fuer Kontowechsel angeboten.der einwandfrei klappt.Vor 6 wochen durchgefuehrt von Sparkasse zu DKB.
    Kann DKB empfehlen aus eigener Erfahrung.

  • Hypotetische Frage. Was machen wir eigentlich wenn alle zu Onlinebanken gewechselt sind und die Sparkassen etc die Filialen geschlossen haben und auch die Geldautomaten abgebaut haben, wie kommen wir dann uns unser Geld (kostenlos)?

  • Hypotetische Frage. Was machen wir eigentlich wenn alle zu Onlinebanken gewechselt sind und die Sparkassen etc die Filialen geschlossen haben und auch die Geldautomaten abgebaut haben, wie kommen wir dann uns unser Geld (kostenlos)?

    Wenn es mal so weit gekommen sein sollte, dann benötigen wir auch kein Bargeld mehr, weil es dann abgeschafft sein wird und alles elektronisch abgerechnet wird, denke ich. Momentan aber noch undenkbar, zumindest in Deutschland.
    Alternativ können wir immer noch an der Kasse von Tankstellen und Supermärkten unser Bargeld abheben...

  • Kleines Update, die Frist zur Umstellung ist abgelaufen (01.07). Auf Kontoauszügen und im Online Banking wird mein Konto weiter als Giro.de geführt und nicht als Giro Best. Damit sieht es so aus, als hätte die Sparkasse Hannover meinen Widerspruch gegen die Umstellung akzeptiert. Richtig sicher sein kann man aber erst, wenn bei der nächsten Quartalsabrechnung im September auch tatsächlich keine Gebühren abgebucht werden. Soweit von hier.

  • Und noch ein Update, ich habe dem Frieden ja noch nicht getraut.
    Die Sparkasse Hannover mir jetzt schriftlich mitgeteilt, dass Sie den Widerspruch nicht akzeptieren wird und die Konten kündigen wird, sofern ich nicht bis zum 21.07.2016 meine Widersprüche zurückziehe.
    Das ist rechtlich zwar sauber, zeigt aber auch das die Sparkasse Hannover von Anfang nur nach dem Prinzip "Friss oder stirb" vorzugehen gedachte.
    Ich wechsel dann mal zu 1822direkt, ziehe mein Geld weiter aus den Automaten der Sparkasse Hannover und lache mir eins.

  • @'all


    Bislang habe ich schon öfters die Bank gewechselt. Das Muster ist allgemein, wie von farnsworth beschrieben, das gleiche geblieben, nämlich dem Kontoinhaber vermeintliche Vorteile für neue Kontenmodelle schmackhaft machen zu wollen.


    Die alten Verträge werden üblicherweise aufgekündigt so das der Kunde gezwungenermaßen eine Entscheidung fällen muss. Grundsätzlich hätte ich eher Verständnis, sofern wirtschaftliche Belange drastische Schritte zulasten des Kunden erfordern würden. Leider wird so was gerne zweckentfremdet um unliebsame Verträge (z. B. kostenfreie Konten) abzuwürgen und ungeniert dem Kontoinhaber über neue Verträge in die Hosentasche greifen zu wollen.


    Für dumm verkaufen kann ich mich jedoch allein. Da habe ich Ruck-Zuck meine Koffer gepackt ...


    farnsworth


    Die 1822direkt bzw. die DKB Bank ist durchaus eine Option, sofern man kein Bargeld auf das eigene Konto günstig einzahlen möchte. Bareinzahlungen über Fremdbanken sind nämlich allgemein richtig teuer.


    Alternative:
    Gebührenfreies GiroKonto bei der Sparda Bank ohne Sparda EC Karte (10€ Kartengebühr jährlich) und dann die dauerhaft kostenfreie "Barclaycard New Visa" mit zugehöriger EC Karte (zum bezahlen im Geschäft) beantragen. Barclaycard alle Umsätze ohne Teilzahlung zu 100% vom Konto abbuchen lassen und man hat seine Ruhe.


    Nutzt man ausschließlich nur die Visacard von Barclaycard, um kostenfrei Bargeld abzuheben, ist es auch ziemlich egal, bei welcher Bank man sein Geld aus dem Automaten abholt. Von der Visa aktuell kostenfrei, auch bei Sparkassen :P