Immobilie(n) / Windrad als Altersvorsorge

  • Hallo zusammen,


    meine Frau und ich (beide Anfang 30) haben uns vor einigen Jahren eine Immobilie gekauft, die wir selbst bewohnen. Die zugrunde gelegte Finanzierungsstruktur ist sicherlich nicht optimal aber @Henning hat diesbezüglich bereits sehr guten und hilfreichen Input gegeben - vielen Dank nochmals.


    Meine Frau und ich sind zwar beide berufstätig jedoch haben wir uns noch nicht mit dem Thema "Altersvorsorge" noch gar nicht beschäftigt. Das Angebot ist nach meinem Erfinden gigantisch und man weiß gar nicht so recht, was man am besten machen soll. Derzeit sparen wir den Betrag, der am Ende des Monats übrig bleibt und legen die Summe alle paar Monate in Renten oder Aktien-ETFs an. Damit sind wir bisher ganz gut gefahren aber dieses kann sich natürlich auch rasant ändern (Zinsanstieg, fallende Aktienkurse). Lebensversicherungen hat keiner von uns abgeschlossen, wohingegen wir beide eine BU haben.


    Als Altersvorsorge hat sie nun ein Investment in eine weitere Immobilie (bzw. eine Beteiligung an einem Windrad) ins Spiel gebracht, mit der Absicht diese ausschließlich zu vermieten.


    Abstrahiert von Rendite, Mieteinnahmen etc würde mich interessieren was ihr von diesem Vorgehen haltet: Immobilie(n) als Altersvorsorge? Oder ist ohne der Berücksichtigung von Rendite etc keine verlässliche Aussage möglich?


    Bzgl. der zweiten Idee, einer Beteiligung an einem Windrad, würde mich interessieren ob jemand hiermit schon Erfahrungen gesammelt hat bzw. weiß wo man sich näher informieren kann?


    Vielen Dank für euren Input und beste Grüße
    Christian_1983

    • Offizieller Beitrag

    Hallo @Christian1983,


    herzlichen Dank für die Blumen, vielleicht konnten einige meiner Ausführungen bei Ihnen helfen.


    Zum einen ¨Glückwunsch¨, dass Sie


    - bereits aktiv Vorsorge in Form von Sparbemühungen fürs Alter betreiben,
    - sich den Traum vom Eigenheim realisieren konnten.


    Nun aber zu Ihren Ausführungen, die ich gerne aufgreifen möchte und nachstehend einen interessanten Kommentar von Volker Looman in der FAZ (¨Die Vermögensfrage¨) beifügen:


    http://www.faz.net/aktuell/fin…lage-taugen-12634031.html


    Folgende Kritikpunkte an einer vermieteten Immobilie möchte ich explizit herausgreifen:


    - aktuell hohe Kaufpreise
    - negative Auswirkungen der evtl in Kraft tretenden Mietbremse
    - geringe Objektrenditen
    - Aufnahme weiterer Verbindlichkeiten
    - Verwaltungsaufwand der Immobilie
    - Mieterqualität?


    Mein persönliches Fazit:


    Ich würde die Entschuldung der eigenen Immobilie so schnell wie möglich vorantreiben, denn jeder hier investierte Euro spart langfristig viele Zinsen. Mit der freiwerdenden Liquidität weiterer Aufbau in liquiden Vermögensanlagen.


    Hier kommen wir nun zu Punkt zwei: Beteiligung in einer Windkraft-Anlage


    Aus nachhaltiger und ¨grüner¨Sicht mag eine solche Investition attraktiv und toll sein, aber letztendlich haben die wenigstens Windkraft-Anlagen tatsächlich Ihre Prognosen erfüllt. Eine solche Beteiligung ist sehr unflexibel, die weitere Entwicklung am Energie-Markt sehr vage und ob eine solche Beteiligung im Zeitrahmen des Eintritts in den Ruhestand verwirklicht werden kann?


    Daher halte ich eine solche Beteiligung für den Aufbau von Vermögen für den Ruhestand nicht geeignet, (Anm. hiermit möchte ich aber nicht generell die Anlageform ¨verteufeln¨).

    "Man kann die raffiniertesten Computer der Welt benutzen und Diagramme und Zahlen parat haben, aber am Ende muss man alle Informationen auf einen Nenner bringen, muss einen Zeitplan machen und muss handeln."

    Lee Iacocca, amerik. Topmanager