Investitionen in Rüstung

  • Ein Frankfurter Fondsmanager wirbt offensiv damit, seinen Fonds im Rüstungssektor abzusichern:
    http://citywire.de/news/christ…ktor-ab/a938288?ea=342221


    Ich wollte mal hören, wie ihr es damit haltet? Ich bin kein Träumer, kaufe ETFs auf den MSCI World und investiere damit sicher ebenfalls in Rüstung (Anmerkung: Kann man das einfach rauskriegen?). Aber auf die Idee, mir ein Direktinvestment in Aktien solcher Konzerne in großem Stil ins Depot zu holen käme ich nicht. Und wenn ich das in meiner Familie als "die Strategie" anpreisen würde, ginge es auf der nächsten Familienfeier so richtig zur Sache, dafür hätte überhaupt keiner Verständnis.


    Eure Meinungen interessieren mich! ?(

  • Hallo @chris2702,
    ich bin auch ein Kriegsgegner, zumal ich den 2. Weltkrieg am eigenen Leib erfahren mußte. Ich habe den Bomenangriff auf meine Heimatstadt miterlebt, und dabei mein Zuhause verloren.
    Dennoch bin ich überzeugt, dass es sinnvoll ist wehrfähig zu sein. Deshalb Rüstung zu verteufeln halte ich nicht für richtig. Es kommt doch darauf an, in wessen Händen die Waffen sind.
    Beste Grüße


    Altsachse

  • Das wird jetzt keine Investdiskussion, sondern eher eine politische.


    Woher weiß mensch, daß die aus Deutschland verkauften Waffen immer an die Richtigen geliefert werden. Heute könnte jemand unser Freund sein, der es morgen nicht mehr ist.


    Es gibt bei einigen Banken bei der Fondauswahl die Möglichkeit, Fonds zu wählen die nicht in Firmen investieren, die Waffen herstellen.
    Problem dabei sind Firmen, die Teile herstellen, die sowohl für die Waffenindustrie also auch für die Konsum/nicht-Waffenindustrie verwendet werden können.

  • Spannende Diskussion!


    Ich sehe das für mich selber weitestgehend so wie @chris2702 und @Altsachse. Rüstung ist ein Teil des Lebens, immer seit der Affe in Stanley Kubrick's "2001 - A Space Odyssey" den Stock aufgehoben hat...


    Einen Punkt möchte ich aber noch mit in die Diskussion einbringen:
    Als Aktionär ist man Miteigentümer des Unternehmens, kann also ein Stückweit Einfluss auf das Unternehmen nehmen. Man kann die Hauptversammlung besuchen, sich um ein rederecht auf selbiger bemühen und über Aktionärsverbände (ich glaube @Altsachse sprach in einem anderen Thread davon) Einfluss auf das Unternehmen nehmen. All diese Möglichkeiten hat man nur als Miteigentümer, nicht als jemand, der nur ander Seitenlinie steht.

  • Man kann die Hauptversammlung besuchen, sich um ein rederecht auf selbiger bemühen und über Aktionärsverbände (ich glaube @Altsachse sprach in einem anderen Thread davon) Einfluss auf das Unternehmen nehmen. All diese Möglichkeiten hat man nur als Miteigentümer, nicht als jemand, der nur ander Seitenlinie steht.

    Da muß mensch aber schon viele Anteile haben, um wirklich auf einer Hauptversammlung etwas bewirken zu können.


    Auch wenn ich jetzt etwas weit aushole. Vor Jahren gab es Leute die gegen Atomkraft demonstriert haben und was haben wir jetzt in Deutschland - den Ausstieg!


    Warum nicht auch bei der Rüstungsindustrie diesen Weg gehen?

  • So wie unsere Wirtschaft aufgebaut ist, versuchen alle Aktiengesellschaften den maximalen Gewinn zu erwirtschaften. Und das ist natürlich in Hinblick auf Kriegswaffen problematisch. Ich habe leider kein grosses Vertrauen in die Edelmütigkeit der Konzernlenker. Da verkauft man schnell mal seine Waffen in Teile der Welt die Folgeaufträge versprechen. Trotzdem brauchen wir in unseren Demokratien Waffen zur Selbstverteidigung - ist doch klar. Ich finde, man sollte die durch Kriegswaffenproduktion erwirtschafteten Gewinne nicht an die Aktionäre ausschütten. Man sollte sie für nichtmilitärische Projekte der Friedenssicherung verwenden. Ich wäre dafür, dass Konzerne ihre durch Kriegswaffenproduktion erwirtschafteten Gewinne (stellt Daimler eigentlich immer noch diese niedlichen kleinen Tellermienen her?) in ihren Bilanzen gesondet ausweisen müssen um sie eben nichtmiitärisch friedensstiftend- oder erhaltend auszugeben. Diese Idee könnte doch mal in ein Wahlprogramm einer Partei aufgenommen werden. Nächstes Jahr sind ja wieder Bundestagswahlen.
    Der Fortschritt ist manchmal eine Schnecke, aber es soll auch Schneckenzüchter gegeben haben, denen Ihre Schnecken über Nacht weggelaufen sind ;) .