Sammelt Ihr etwas?

Was meinst Du denn mit Sammeln? Also im Sinne von "ich sammele Briefmarken und habe damit eine gewisse Wertanlage" oder "ich sammele gerne Steiff-Tiere / Schlüsselanhänger / Bücher und habe meinen Spaß daran"?

Das erstere ist sicherlich weise und macht dem ein oder anderen großen Spaß.

Stimmt! Wahrscheinlich nur die sehr alten... Möglichkeiten, die mir in den Sinn kommen, sind z. B. Antiquariat (alte Bücher, Möbel, usw.), Briefmarken, Medaillen und Münzen, Währungen, Uniformen, etc. Da gibt es so vieles... (und einen Rattenschwanz an Händlern, die mit und davon leben).

Also von Goldeuros habe ich jetzt nun wirklich noch gar nichts gehört. Welchen Markt gibt es für solche Sammlerstücke? Ist es realistisch, dass ich sie in 10, 20 Jahren mit Gewinn verkaufen kann? Das sind, wie ich finde, erst einmal die zentralen Fragestellungen. Außer natürlich man ist ein Liebhaber und erfreut sich einfach an der Sache... Ich glaube, dann ist einem selten etwas zu teuer.

Prämiensysteme können nützlich sein - wer bekommt nicht gerne etwas dafür, dass er simpel und einfach einkaufen geht? Aber hier sollte man sich immer bewusst sein, dass dadurch Daten über den einzelnen Verbraucher gesammelt werden. Von "Big Data" kann man begeistert sein, aber gerade wir Deutschen legen doch sehr großen Wert darauf, nicht zum gläsernen Kunden zu werden. Schlagzeilen machten u. a. Werbemaßnahmen in den USA, durch die junge Frauen mit Anzeigen für Schwangerschaftsprodukte adressiert wurden - dabei hatten sie noch gar nicht bekannt gegeben, dass sie schwanger waren. Allein am Verhalten, z. B. der Online-Suche, dem Versenden von Mails und durch Status-Kommentare, konnte diese Tatsache herausgefunden werden.

Irrsinnig? Vielleicht... Aber definitiv möglich durch unsere Sammelleidenschaft.

Nun ja, die Münzprägung ist eines der stabilsten Gewerbe geschichtlich betrachtet... Seit der Einführung von Münzen musste immer irgendjemand diese prägen...

Der Goldpreis kann ja auch stark schwanken! Von einem stetigen Wachstum darf man nicht ausgehen, aber sicherlich klug darauf spekulieren.

Gold ist die finale Währung - seit Tausenden von Jahren. Plötzlich in 20 Jahren nicht mehr? Außerdem ist es die einzige Anlage ohne Gegenparteirisiko. Es ist somit eine Absicherung gegen den Systemkollaps, Krisen, politische Willkür und nicht-legitimierte Entwertung von Papiergeld (s. EZB). Gold gehört damit in physischer Form in jedes gut diversifiziertes Portfolio. Wenn man in Münzen anlegen will, dann sollten es bekannte Namen sein, die man immer und überall auf dieser Welt zu Papiergeld machen kann, also Kruegerand, Maple Leaf, Philharmoniker etc. Goldeuros? Versuch die mal in China loszuwerden...

Welche Münzen sind, abgesehen von denen, die Ihr schon genannt habt, "internationaler Standard"? Gibt es Referenz-Seiten von und für Sammler? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass der "einfache Sparer" sich mal eben so Münzen zulegt... auch hier ist Fachkenntnis wieder unabdingbar!

Gold ist dagegen eher Teil der Spar- und Investitionsstrategie. Gerade in letzter Zeit wurde Gold sehr gehypt, aber natürlich: seit Jahrtausenden vertrauen Menschen auf dessen Stabilität und internationale Verwendbarkeit. Kann man da von Sammelleidenschaft sprechen?

Goldmünzen sollten standardisiert sein, also wenn dann sollte man die nur bei der Bank kaufen. Dort sind die Kauf- und Verkaufskurse allerdings sehr weit auseinander. Wer da schnell liquide sein möchte - z.B. beim Kauf eines Sachwerts - ist ähnlich gestellt wie bei Aktien.

Der Thread heißt ja, ob wir etwas sammeln. Ich habe zur Hochzeit meiner Frau vorgeschlagen, jedes Jahr zum Hochzeitstag eine Flasche Wein aus dem Jahr, in dem wir gehieratet haben, aufmachen könnten. Das war am Anfang romantisch gedacht, mittlerweile ist daraus eine alternative Investmentmöglichkeit geworden. Ich kenne den MArkt noch nicht, sehe jedoch, dass die Preise stetig anziehen. Man muss jedoch einen guten Jahrgang erwischen.

Ich kam darauf, weil ich zum 30. Geburtstag einen Wein vom Kaiserstuhl getrunken habe, der in meinem Geburtsjahr gekleltert wurde. Die eine Flasche schmeckte sehr süßlich, die andere roch so stark, sie war ungenießbar.

Das bedeutet: die Qualtität muss stimmen, damit auch noch in 30 Jahren der Wein flüssig die Kehle passiert, oder man so eine Flasche mit guter Rendite verkaufen kann und mit dem Gewinn schick essen geht.

Stimmt! Auch Wein oder z. B. Whisky können lohnenswerte Investitionen sein. Schöne Idee, das mit dem Hochzeitstag