Was können kostenlos angebotene Renditerechner im Zusammenhang mit kapitalbildenden Lebensversicherungen und was können sie nicht?

  • Hallo Community,



    es gibt zahlreiche kostenlose Angebote von Renditerechnern auf diversen Internetseiten (siehe weiter unten; nur eine Auswahl).



    Solche auf Internetseiten (zumeist) kostenlos angebotene Renditerechner sind eine gute Sache, denn sie helfen grundsätzlich Menschen eine bessere und insbesondere informierte Entscheidung zu treffen. Zudem schaffen sie ein Stück weit Transparenz und erzeugen bei den Anwendern „kritisches Verständnis“ dafür, dass kapitalbildende Lebensversicherungen in erster Linie Sparverträge in einem Versicherungsmantel sind und ergo die Rendite solcher Lebensversicherungen wichtig ist.



    Aber was können diese Renditerechner? Welche Rendite berechnen sie überhaupt? Welche Aussagen können aufgrund der ermittelten Renditekennziffern überhaupt seriös getroffen werden?



    Aber wichtiger ist: Welche Erfahrungen machen Anwender solcher Renditerechner? Wie verwenden Sie das Ergebnis (die ermittelte Rendite) und welche Entscheidungen basieren darauf?



    Eine Auswahl kostenlos verfügbarer Renditerechner rund um das Thema Lebensversicherungen:


    1.Rechner „Restlaufzeitrendite einer Kapitallebensversicherung“; Zinsen-berechnen.de bzw. http://www.zinsen-berechnen.de/kapitallebensversicherung.php


    2.Internet-Rechner von Finanztest (www.finanztest.de/kapitalleben)


    3.Rechner Versicherungsrendite (Kündigung eines bestehenden Vertrages) von FMH Finanzberatung (https://renditerechner.fmh.de/…ngen/default2.aspx#result)


    4.Der Lebensversicherungsrechner von Finanztip (http://www.finanztip.de/lebensversicherungs-rechner/)


    5.Kapitallebensversicherung - Onlinerechner, Rendite unter n-heydorn.de (http://www.n-heydorn.de/lebensversicherung.html)



    Ich werde morgen einen zweiten Beitrag einstellen und kurz erläutern, in welchen Lebenssituationen bzw. bei welchen Anlässen der Einsatz von Renditerechnern aus meiner Sicht Sinn machen.



    Ich würde mich über eine zahlreiche Beteiligung in Form von Beiträgen und Kommentaren freuen.

  • Hallo Community,



    vorausschicken möchte ich, dass ich meinen Auftraggebern stets empfehle, eine kapitalbildende Lebensversicherung als relevanten Teil des Vermögensstocks bzw. Anlageportfolios regelmäßig, d.h. mindestens alle zwei Jahre, auf den Prüfstand zu stellen. Dazu eignen sich die kostenlos angebotenen Renditerechner vorzüglich und verschaffen schnell einen ersten Überblick über die Renditesituation.



    Aber welche Lebenssituation und Anlässe gibt es, wo eine Überprüfung der kapitalbildenden Lebensversicherung und eine tiefergehende Analyse / Bewertung anzuraten ist?


    Aus meiner Sicht sind das mindestens die folgenden vier Lebenssituation / Anlässe:


    1.Im Fall, dass der/die Versicherungsnehmer in Trennung leben und eine Ehescheidung (gerichtliche Ehescheidung / gerichtliche Aufhebung / Nichtigkeitserklärung der Ehe) wahrscheinlich ist.


    2.In dem Fall des Todes eines Verwandten, wenn die Lebensversicherung in die „Erbmasse fällt“, also Teil des Nachlasses wird.


    3.In den Fällen, in denen eine Schuldentilgung ansteht oder die Aufnahme eines Darlehens vermieden werden soll.


    4.Im Falle der Heirat oder Widerheirat.



    Zur Fallgestaltung 1: Bei Lebensversicherungen wird danach unterschieden, wer der Versicherungsnehmer und wer die versicherte(n) Person(en) ist (sind). Eventuell sind hier Änderungen dem Versicherer anzuzeigen. In der Zugewinngemeinschaft, also im Fall des gesetzlichen Güterstands, werden bei Scheidung Lebensversicherungen auf Kapitalbasis in den Zugewinn mit eingerechnet. Das Geld muss also mit der Gegenseite geteilt werden. Oftmals werden Lebensversicherungen in dieser Situation einfach rückgekauft, d.h. gekündigt.



    Vor der Kündigung einer Lebensversicherung sollte man überdenken, ob man nicht vermögensrechtlich und wirtschaftlich sinnvollere Lösungen finden kann. Das können der Verkauf der Lebensversicherung sein, aber auch eine Teilkündigung, Beitragsfreistellung und spätere Aufteilung, die Nutzung von flexiblen Altersgrenzen, die Verlängerung oder Verkürzung der Laufzeit des Vertrages oder die Vorauszahlung sein.


    Wichtig ist, sich nicht auf eine mögliche Handlungsoption zu verengen und alle möglichen Handlungsoptionen auf den Prüfstand zu stellen (= informierte Entscheidung). Es geht ja immerhin um einen echten Vermögenswert, den niemand gerne einfach unter seinem Wert verkaufen will.



    Hier kommen die kostenlosen Renditerechner oftmals an ihre Grenzen, da diese meistens nur zwei Handlungsoptionen abbilden bzw. rechnen können.


    Mehr dazu in den folgenden Beiträgen.



    Ich würde mich über eine zahlreiche Beteiligung in Form von Beiträgen und Kommentaren freuen.

  • Hallo Community,



    ich komme zurück auf die Lebenssituation und Anlässe, in denen eine Überprüfung der kapitalbildenden Lebensversicherung und eine tiefergehende Analyse / Bewertung anzuraten ist.



    Zur Fallgestaltung 2 (Tod eines Verwandten, wenn die Lebensversicherung „in die Erbmasse fällt“, also Teil des Nachlasses oder die Versicherungssumme unter den Erben vorab verteilt wird):



    Wie kann das überhaupt passieren, dass eine Lebensversicherung „in die Erbmasse fällt“ oder vorab unter den Erben aufgeteilt wird? Hat der verstorbene Versicherungsnehmer keinen Bezugsberechtigten angegeben, dann zählt die Lebensversicherungssumme beim Tode des Versicherungsnehmers grundsätzlich mit zur Erbmasse. Sie ist somit Teil des Nachlasses. Sämtliche Erben teilen die Lebensversicherungssumme entsprechend den erblichen Vorschriften dann unter sich auf.



    Ein Unterfall ist, wenn der Erblasser als Bezugsberechtigte „die Erben“ bestimmt hat (siehe 1.).


    Das hört sich etwas ungewöhnlich an, dass Versicherungsnehmer für den Fall ihres Todes keinen Bezugsberechtigten angeben, kommt aber vor und kann ggf. auch sinnvoll sein. Mehrere Motivationen können dahinter stehen.


    1.Versicherungsnehmer können taktisch motiviert als Bezugsberechtigte „die Erben“ angegeben haben (das kann bei überschuldeten Erbschaften durchaus Sinn machen, da die Versicherungssumme vorab unter den Erben aufgeteilt wird und von der Ausschlagung der Erbschaft nicht betroffen ist). Die Versicherungssumme gehört somit nicht zur Erbmasse (Unterfall).


    2.Steuerliche Aspekte.


    3.Alleinstehende Menschen und Witwen (u.a.), die keine Entscheidung bezüglich der Bezugsberechtigung getroffen haben oder wo der Ehepartner verstorben ist und hiernach kein neuer Bezugsberechtigter eingetragen worden ist.



    Wie bei der Fallgestaltung 1 (Trennung/Scheidung) zeigt sich auch bei dieser Fallgestaltung das der Rückkauf (die Kündigung) wahrscheinlich keine wirtschaftlich sinnvolle Lösung ist. Sinnvollere Lösungen können u.a. der Verkauf der Lebensversicherung, aber auch eine Teilkündigung, Beitragsfreistellung und spätere Aufteilung, die Nutzung von flexiblen Altersgrenzen,die Verlängerung oder Verkürzung der Laufzeit des Vertrages oder die Vorauszahlung sein.


    Wichtig ist auch hier, sich nicht auf eine mögliche Handlungsoption zu verengen und alle möglichen


    Handlungsoptionen auf den Prüfstand zu stellen (= informierte Entscheidung). Es geht ja immerhin um einen echten Vermögenswert, den niemand gerne einfach unter seinem Wert verkaufen will.


    stoßen die kostenlosen Renditerechner oftmals an ihre Grenzen, da diese meistens nur zwei Handlungsoptionen abbilden.



    Mehr dazu in den folgenden Beiträgen.

  • Hallo Community,



    ich komme zurück auf die Lebenssituation und Anlässe, in denen eine Überprüfung der kapitalbildenden Lebensversicherung und eine tiefergehende Analyse / Bewertung anzuraten ist.


    Die Fallgestaltung 3 betrifft Menschen, die Schulden tilgen oder die die Aufnahme von Darlehen vermeiden wollen (zwei Unterfälle).



    Auf Grundlage der Wirtschaftsrechnungen bzw. der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, Geld- und Immobilienvermögen sowie Schulden privater Haushalte (Fachserie 15 Heft 2) des Statistisches Bundesamtes kann man recht genau beobachten, dass die Schuldentilgung (Hypothekenrestschulden) hauptsächlich in den Alterskohorten von 55 – 65 Jahren und von 65 - 70 Jahren stattfindet. Ein wohl bekannter Faktor, denn die meisten Menschen wollen sich (spätestens) vor Eintritt in den Ruhestand entschulden.



    Es entspricht allgemeiner anekdotische Evidenz das zur Schuldentilgung auch Lebensversicherungen bzw. die entsprechenden Versicherungssummen und Rückkaufswerte eingesetzt werden, zumal der Bestand an Lebensversicherungen (Anzahl pro Haushalt) beispielsweise in der Alterskohorte von 55 – 65 Jahren (im Vergleich zur Alterskohorte 45 – 55 Jahren) um 25% abnimmt.



    Aber wie setzen Menschen ihre Lebensversicherung zur Schuldentilgung ein? Ein gewisser Anteil von Menschen hat es durch eine gute Planung bzw. zeitliche Abstimmung geschafft den Ablauf der Lebensversicherung an den Auslauf der Darlehensschuld zu knüpfen.



    Leider viel zu viele Menschen kündigen aber immer noch ihre Lebensversicherung (Rückkauf) und setzen den Rückkaufswert zur Schuldentilgung ein.



    Das muss nicht sein.



    Sinnvollere Lösungen bei dieser Fallgestaltung können u.a. der Verkauf der Lebensversicherung, eine Teilkündigung, die Nutzung von flexiblen (vertraglich vereinbarten) Altersgrenzen,die Verlängerung oder Verkürzung der Laufzeit des Vertrages oder die Vorauszahlung sein. In seltenen Fällen mag sogar die Aufnahme eines Policendarlehen zur Tilgung anderer Schulden wirtschaftlich Sinn machen.



    In einem ersten Schritt sollte daher geprüft werden, ob der Auslauf des Darlehens mit dem Ablauf der Lebensversicherung (oder bestehender Optionen zu einer früheren Beendigung des Vertrages) in Übereinstimmung zu bringen sind. In einem zweiten Schritt sind die Kosten und Erlöse (Nutzen) der verschiedenen Handlungsoptionen zu untersuchen (z.B. Verkauf der Lebensversicherung zur taggleichen Schuldentilgung am 01.01.2017)



    Die kostenlos angebotenen Renditerechner sind bei dieser Fallgestaltung leider als Entscheidungsunterstützung nicht zu gebrauchen. Bei dieser Fallgestaltung steht nicht die Rendite oder Renditeerwartung im Vordergrund, sondern der Kosten-/Nutzen verschiedener Handlungsoptionen und die Optimierung der Abstimmung von Laufzeiten (Darlehen und Lebensversicherung.



    Haben Community-Mitlieder hier schon Erfahrungen gesammelt oder standen vor einer ähnlichen Entscheidung? Wie haben Sie das Problem gelöst?

  • Hallo Community,



    ich komme zurück auf die Lebenssituation und Anlässe, in denen eine Überprüfung der kapitalbildenden Lebensversicherung und eine tiefergehende Analyse / Bewertung anzuraten ist.



    Die Fallgestaltung 4 betrifft Menschen, die geheiratet haben oder wo diese Eheschließung kurz bevor steht.


    Paare in Deutschland warten immer länger mit der Eheschließung. So waren Männer im Jahr 2012 bei ihrer ersten Heirat durchschnittlich 32,2 Jahre alt, bei Frauen waren es 29,9 Jahre (Quelle: Pressemitteilung Nr. 10/2014 des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung vom 29.10.2014).



    Im ersten Augenblick denkt man im Zusammenhang mit einer Lebensversicherung allenfalls daran, dass ggf. die Bezugsrechte aufgrund der Eheschließung zu ändern sind.



    Das ist jedoch nicht der Fall. In der Alterskohorte der 25 bis 35 jährigen besitzen zirka 2,9 Mio. Haushalte in Deutschland Lebensversicherungen (Quelle: Wirtschaftsrechnungen bzw. der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, Geld- und Immobilienvermögen sowie Schulden privater Haushalte (Fachserie 15 Heft 2) des Statistisches Bundesamtes).



    Es ist daher davon auszugehen, dass es auch hier zu „Doppelversicherungen“ kommt, d.h. beide Ehepartner eine (oder mehrere) Lebensversicherung mit in die Ehe einbringen. Mir sind Fälle bekannt, wo eine (als überflüssig erachtete) Lebensversicherung alleine aufgrund der Eheschließung zurückgekauft wurde, d.h. gekündigt wurde.


    Das macht in wirtschaftlicher Hinsicht in aller Regel keinen Sinn.



    Sollten sich die Ehepartner entscheiden, nur noch einen Lebensversicherungsvertrag fortzuführen, so steht als erstes eine Auswahlentscheidung an. Die Höhe des Höchstrechnungszins (oder fälschlich oft auch als Garantiezins bezeichnet) bei Vertragsabschluss ist nur ein erster, manchmal nicht korrekter Anhaltspunkt.



    Daher macht es Sinn, in einem zweiten Schritt die Beitragsrendite, Fortführungsrendite und beitragsfreie Rendite für beide (oder ggf. mehrere) Lebensversicherungen zu ermitteln. Dann hat man bereits zwei Handlungsoptionen analytisch abgedeckt und kann folgende Fragen beantworten:


    1.Welche Rendite habe ich in der Vergangenheit mit den Lebensversicherungen erzielt?


    2.Welche Rendite Fortführungsrendite werde ich zukünftig mit den Lebensversicherungen voraussichtlich erzielen (unter der Annahme, dass der Rückkaufswert reinvestiert wird und ich weiter die vollen Beiträge leiste)?


    3.Welche Rendite erziele ich, wenn ich die Lebensversicherungen beitragsfrei stelle?



    Dann kann man je nach Gusto weitere Handlungsoptionen hinzufügen und diese im Schritt 3. analysieren.



    Beispielsweise können durch weitere Berechnungen folgende Fragen beantwortet werden:


    1.Lohnt sich der Verkauf einer (oder mehrerer) Lebensversicherung(en)?


    2.Lohnt sich eine Vorauszahlung oder die Aufnahme eines Policendarlehens?


    3.Macht die Verlängerung oder Verkürzung des Vertrages wirtschaftlich Sinn?



    Die kostenlos angebotenen Renditerechner sind bei dieser Fallgestaltung leider nur bedingt einsetzbar. Sie können zwar Bestands- und teilweise Fortführungsrenditen berechnen und in einem Fall auch die beitragsfreie Rendite eines Vertrages. Aber schon bei Verträgen mit unterschiedlicher Höhe der Beitragszahlung oder sogenannten Dynamikverträgen stoßen die kostenlosen Renditerechner an ihre Grenzen.



    Für die Prüfung von weitergehenden Handlungsoptionen sind sie hingegen nicht zu gebrauchen.



    Haben Community-Mitlieder hier schon Erfahrungen gesammelt oder standen vor einer ähnlichen Entscheidung? Wie haben Sie das Problem gelöst?

  • Hallo Community,



    ich habe mich in den letzten Tagen mit dem Renditerechner „Restlaufzeitrendite einer Kapitallebensversicherung“, der auf der Internetseite zinsen-berechnen.de zur Verfügung gestellt wird, auseinandergesetzt.



    Dabei habe ich die aus meiner Sicht wichtigen Punkte (im Sinne, das sollte man wissen …) in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.


    Ich möchte anmerken, dass es sich nicht um eine vollständige Bewertung des
    Renditerechners handelt, sondern um einen ersten Überblick der Vor- und Nachteile sowie einem Fazit aus meiner (subjektiven) Sicht.




    Welche Rendite wird berechnet? Interner Zinsfuß
    Für welche Handlungsoptionen ist der Renditerechner einsetzbar? Beitragsfreistellung, Fortführung, Verkauf der Police
    Optimaler anlassbezogener Einsatz bei … minderkomplexen Anlässen (Beitragsfreistellung/Fortführung) und bei Zahlungsschwierigkeiten
    Vorteile: 1.Kann einfache Dynamikvorgänge in Berechnungen inkludieren
    2.Kann zeitlich versetzte Auszahlungen in Berechnung berücksichtigen
    3.Weist gute Hilfestellungen und Erklärungen direkt neben dem Eingabefeld auf
    4.Eingabemaske überzeugt durch einfaches Handling
    5.Ergebnisse können als PDF abgespeichert werden
    Nachteile: 1.Kontoverlauf bzw. Zahlungsströme werden nicht angezeigt (sondern nur das Ergebnisblatt); daher keine Kontrollmöglichkeit des Ergebnisses durch Anwender möglich
    2.Rechnet nur auf Basis voller Monate, d.h. tagesgenaue Berechnung nicht möglich
    3.Für Berechnung der Rendite in Bezug auf die garantierte und prognostizierte Ablaufleistung sind zwei Berechnungen notwendig
    4.Rechnet falsch, wenn Dynamik für ein oder mehrere Jahre ausgesetzt worden ist (kann in diesem Rechner nicht berücksichtigt werden)
    5.Kann nur bei kapitalbildenden Lebensversicherungen eingesetzt werden (Beitragsanteile für Zusatzversicherungen müssen manuell herausgerechnet werden)
    Anwenderanforderungen: 1.Informationen müssen vom Anwender eigenständig und vollständig beschafft werden
    2.Korrekte Dateneingabe und Wissen um die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ablaufleistungen usw. sind erforderlich
    3.Müssen Verständnis dafür haben, was welche Stärken und Schwächen die Renditekennzahl interner Zinsfuß hat
    Fazit: Für einen kostenlos zur Verfügung gestellten Renditerechner bietet der Rechner „Restlaufzeitrendite einer Kapitallebensversicherung“ schon recht viel. Er ist gut geeignet, um sich in regelmäßigen Abständen einen ersten Überblick über die Rendite des „Sparvorgangs“ einer Lebensversicherung zu machen. Stößt an seine Grenzen, wenn komplexere Dynamikvorgänge (z.B. Aussetzung der Dynamik für ein Jahr) oder Zusatzversicherungen zu berücksichtigen sind.




    Hat schon jemand selber Erfahrung mit dem Renditerechner „Restlaufzeitrendite einer Kapitallebensversicherung“ gemacht? Zu welchem Schluss sind Sie dabei gekommen?

  • Hallo Community & Besucher,


    ich hatte Herrn Norbert Heydorn (den Betreiber der Internetseite www.n-heydorn.dee) ) einige Fragen zu dem von ihm kostenlos angebotenen Renditerechner „Kapitallebensversicherung – Onlinerechner“ gestellt.


    Herr Heydorn hat mir am 13.09.2016 geantwortet und mitgeteilt, dass er den vorgenannten Renditerechner aufgrund „mangelnder Nachfrage“ von der Internetseite entfernt worden ist. Er steht demnach nicht mehr zur Verfügung. Daher werde ich diesen Renditerechner auch in weiteren Beiträgen unberücksichtigt lassen.


    Hat schon jemand selber Erfahrung mit dem Renditerechner „Restlaufzeitrendite einer Kapitallebensversicherung“ gemacht? Zu welchem Schluss sind Sie dabei gekommen?

  • Hallo Community & Besucher,



    ich habe mich in den letzten Tagen mit dem Renditerechner „Rendite von Lebensversicherungen – Kündigung eines bestehenden Vertrages“, der auf der Internetseite FMH-Finanzberatung zur Verfügung gestellt wird, auseinandergesetzt.



    Dabei habe ich die aus meiner Sicht wichtigen Punkte (im Sinne, das sollte man wissen …) in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst. Ich möchte anmerken, dass es sich nicht um eine vollständige Bewertung des Renditerechners handelt, sondern um einen ersten Überblick der Vor- und Nachteile sowie einem Fazit aus meiner (subjektiven) Sicht.



    Vorab, einige Hinweise der FMH-Finanzberatung, was der von FMH bereitgestellte Renditerechner leisten soll: „… Überlegen Sie, Ihre Versicherung zu kündigen, weil Sie glauben, dass Sie in einer anderen Geldanlage höhere Erträge erzielen werden? Dann können Sie mit dem Rechner „Kündigung eines bestehenden Vertrages“ herausfinden, welche Rendite Sie erzielen müssten, um besser da zu stehen als mit einer Fortführung der Police. Dazu benötigen Sie den aktuellen Rückkaufwert sowie die derzeit prognostizierte Ablaufleistung der Versicherung und können so die Rendite für die restliche Versicherungsdauer errechnen. Und diese Rendite ist bei vielen Verträgen erstaunlich hoch. Also: Zuerst rechnen und eventuell dann erst kündigen! Sie überlegen eine bestehende Lebensversicherung vorzeitig zu kündigen. Ob sich eine Kündigung unter Anlageaspekten lohnt, können Sie mit diesem Rechner herausfinden. Sie erfragen zuerst den aktuellen Rückkaufswert der Versicherung im Falle einer Kündigung. Dann unterstellen Sie, dass Sie die bisherige Rate zusätzlich zur Einmalanlage in die neue Anlageform einzahlen würden. Der Rechner weist Ihnen am Ende den Zinssatz aus, den Sie erzielen müßten, dass am Ende der Versicherungslaufzeit das gleiche Kapital zur Verfügung steht (https://renditerechner.fmh.de/rechner/fmh2/lebensversicherungen/default2.aspx).“



    Welche Rendite wird berechnet? Interner Zinsfuß (wahrscheinlich)
    Für welche Handlungsoptionen ist der Renditerechner einsetzbar? Fortführung, Verkauf der Police, Rückkauf (Kündigung)
    Optimaler anlassbezogener Einsatz bei … minderkomplexen Anlässen (Fortführung/Verkauf/Rückkauf), jedoch mit Einschränkungen
    Vorteile: 1.Eingabemaske überzeugt durch einfaches Handling
    2.Ergebnisse können ausgedruckt werden
    3.Die garantierte und prognostizierte Ablaufleistung können durch die Funktion „Alternative berechnen“ übersichtlich gegenübergestellt werden
    Nachteile: 1.Kontoverlauf bzw. Zahlungsströme werden nicht angezeigt (sondern nur das Ergebnisblatt); daher keine Kontrollmöglichkeit des Ergebnisses durch Anwender möglich
    2.Verwendet ungewöhnliche Begrifflichkeiten wie „garantierter Betrag“ für „garantierte Ablaufleistung“ usw.
    3.Selbst einfache Dynamikvorgänge in Berechnungen können nicht dargestellt werden
    4.Hoher Fehleranfälligkeit, da fast überhaupt keine Erklärungen und Hinweise in der Eingabemaske gegeben werden.
    5.Zeitlich versetzte Auszahlungen in Berechnung können nicht berücksichtigt werden
    6.Rechnet nur auf Basis voller Monate, d.h. tagesgenaue Berechnung ist nicht möglich
    7.Rechnet falsch, wenn Dynamik für ein oder mehrere Jahre ausgesetzt worden ist (kann in diesem Rechner nicht berücksichtigt werden)
    8.Rechnet auch falsch, wenn Vertrag dynamisiert ist
    9.Unterstellt, dass der Beitrag immer konstant, d.h. in der gleichen Höhe geblieben ist
    10.Kann nur bei kapitalbildenden Lebensversicherungen eingesetzt werden (Beitragsanteile für Zusatzversicherungen müssen aufwändig manuell herausgerechnet werden)
    Anwenderanforderungen: 1.Informationen müssen vom Anwender eigenständig und vollständig beschafft werden
    2.Korrekte Dateneingabe und Wissen um die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ablaufleistungen usw. sind erforderlich
    3.Anwender muss gutes Gespür für unterschiedliche Begrifflichkeiten haben
    Fazit: Dieser Renditerechner kann selbst bei der Prüfung, ob ein Vertrag gekündigt werden soll, meines Erachtens nicht überzeugen. Die Begrifflichkeiten wie beispielsweise „garantierter Betrag“ für „garantierte Ablaufleistung“ oder „erhaltene Zinsen“ für „Überschüsse usw.“ sind gewöhnungsbedürftig. Zudem führt der Renditerechner Menschen in die Irre, weil suggeriert wird, dass eine Lebensversicherung und alternative Geldanlagen das gleiche Risikoprofil aufweisen. Wer beispielsweise die Rendite eines Aktienindizes mit der Beitragsrendite einer kapitallebenden Lebensversicherung vergleicht wird immer zu dem Schluss kommen, dass es besser ist in den Index zu investieren (obwohl ein deutlich höheres Risiko besteht). Störend ist zudem, dass der Renditerechner immer dann falsch rechnet, wenn eine Beitragsveränderung stattgefunden hatte. Der Renditerechner unterstellt nämlich, dass der Beitrag immer konstant, d.h. in der gleichen Höhe geblieben ist. Da es hierzu keinerlei textliche Hilfestellungen und Hinweise gibt, ist anzunehmen, dass einige Anwender zu falschen Ergebnissen kommen.




    Hat schon jemand selber Erfahrung mit dem Renditerechner „Rendite von Lebensversicherungen – Kündigung eines bestehenden Vertrages“ gemacht? Zu welchem Schluss sind Sie dabei gekommen?

  • Hallo Community & Besucher,



    ich habe mich in den letzten Tagen mit dem Renditerechner „Kapitallebenrendite“, der Stiftung Warentest, auseinandergesetzt. Den Rechner können Sie als pdf-Dokument unter



    https://www.test.de/Lebensvers…der-stilllegen-1159371-0/



    abrufen.



    Dabei habe ich die aus meiner Sicht wichtigen Punkte (im Sinne, das sollte man wissen …) in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst. Ich möchte anmerken, dass es sich nicht um eine vollständige Bewertung des Renditerechners handelt, sondern um einen ersten Überblick der Vor- und Nachteile sowie einem Fazit aus meiner (subjektiven) Sicht.



    Vorab, einige Hinweise der Stiftung Warentest, was der von Stiftung Warentest bereitgestellte Renditerechner leisten soll (und kann). Ich zitiere: „…Rendite selbst rechnen. Ob es sich lohnt, einen Vertrag durchzuhalten, können Kunden berechnen. Mit dem Finanztest-Rechner können Kapitallebensversicherungs-Kunden die Rendite für die Restlaufzeit ihres Vertrags selbst berechnen. Dazu brauchen sie diese Angaben: den aktuellen Rückkaufswert, die garantierte Ablaufleistung bei Vertragsende, die prognostizierte Ablaufleistung bei Vertragsende, die garantierte Ablaufleistung bei Beitragsfreistellung des Vertrags, die prognostizierte Ablaufleistung bei Beitragsfreistellung. Den Internet-Rechner gibt es kostenlos unter www.finanztest.de/kapitalleben. Er funktioniert nicht für die Berechnung fondsgebundener Lebensversicherungen und nicht für Verträge, die Teilauszahlungen vorsehen.“



    Die pdf-Datei ist bezeichnet mit den Handlungsoptionen „Fortführen“, Kündigen“ oder „Stilllegen“.



    Welche Rendite wird berechnet? Interner Zinsfuß (wahrscheinlich)
    Für welche Handlungsoptionen ist der Renditerechner einsetzbar? Fortführung, Verkauf der Police, Rückkauf (Kündigung), Beitragsfreistellung
    Optimaler anlassbezogener Einsatz bei … minderkomplexen Anlässen (Fortführung/Verkauf/Rückkauf/Beitragsfreistellung), jedoch mit Einschränkungen
    Vorteile: 1.Eingabemaske überzeugt durch einfaches Handling
    2.Ergebnisse können ausgedruckt werden.
    3.Es gibt textliche Hilfestellungen zum Rechner, die sich jedoch leider auf der Seite 2 der pdf befinden und somit nicht für jeden sofort auffindbar sind.
    4.Die garantierte und prognostizierte Ablaufleistung können grundsätzlich berechnet werden.
    Nachteile: 1.Kontoverlauf bzw. Zahlungsströme werden nicht angezeigt (sondern nur das Ergebnis in Form einer nicht definierten Rendite); daher keine Kontrollmöglichkeit des Ergebnisses durch Anwender möglich.
    2.Selbst einfache Dynamikvorgänge in Berechnungen können nicht dargestellt werden.
    3.Hilfestellungen verstecken sich leider auf Seite 2.
    4.Zeitlich versetzte Auszahlungen (Teilauszahlungen) können nicht berücksichtigt werden.
    5.Rechnet nur auf Basis voller Monate, d.h. tagesgenaue Berechnung ist nicht möglich.
    6.Rechnet falsch, wenn Dynamik für ein oder mehrere Jahre ausgesetzt worden ist (kann in diesem Rechner nicht berücksichtigt werden).
    7.Rechnet auch falsch, wenn Vertrag dynamisiert ist.
    8.Unterstellt, dass der Beitrag immer konstant, d.h. in der gleichen Höhe geblieben ist.
    9.Kann nur bei kapitalbildenden Lebensversicherungen eingesetzt werden (Beitragsanteile für Zusatzversicherungen müssen aufwändig manuell herausgerechnet werden).
    Anwenderanforderungen: 1.Informationen müssen vom Anwender eigenständig und vollständig beschafft werden.
    2.Korrekte Dateneingabe ist erforderlich.
    3.Anwender muss gutes Gespür für Interpretation der Ergebnisse haben.
    Fazit: Dieser Renditerechner kann meines Erachtens nur mit Einschränkungen überzeugen. In den Erläuterungen wird mit vielen verwirrenden Begrifflichkeiten wie beispielsweise „Einsatz“, „Erlös“, „Gewinn“ gearbeitet, die in der Renditedarstellung für eine kapitalbildende Lebensversicherung ungewöhnlich sind und somit zu Fehlinterpretationen führen können. Störend ist zudem, dass der Renditerechner immer dann falsch rechnet, wenn eine Beitragsveränderung stattgefunden hatte. Der Renditerechner unterstellt nämlich, dass der Beitrag immer konstant, d.h. in der gleichen Höhe geblieben ist. Da es hierzu keinerlei textliche Hilfestellungen und Hinweise gibt, ist anzunehmen, dass nicht wenige Anwender zu falschen Ergebnissen kommen.




    Hat schon jemand selber Erfahrung mit dem Renditerechner „„Kapitallebenrendite“, der Stiftung Warentest“ gemacht? Zu welchem Schluss sind Sie dabei gekommen?