Unterschied ETF und ETF Sparplan

  • Hallo,
    ich stehe leider etwas auf dem Schlauch, was der Unterschied zwischen ETFs kaufen und in einen ETF Sparplan investieren ist.


    Um sicher zu gehen:

    • Ist ein Sparplan immer ein Paket aus mehreren ETFs?
    • Wenn ja, kann man den Sparplan auch selber zusammen stellen, oder ist das immer ein vorgefertigtes Paket?
    • Gibt es eine Obergrenze, wie viel bei einem Sparplan auf einmal investiert werden kann?
    • Wie identifiziert man einen guten Sparplan?
    • Kann man Zahlungen aussetzen?


    So weit ich das verstehe, ist ein Sparplan ein vorgefertigtes Paket aus unterschiedlichen ETFs, investieren kann man ohne Obergrenze und Finanztip rät dazu ein Paket auszuwählen das größtenteils aus dem MSCI World besteht. Zahlungen sind flexibel, sprich man kann zwar einen Dauerauftrag einrichten, aber man kann auch mal längere Zeit aussetzen bei Bedarf.


    Aber worin liegt der Vorteil in einem Sparplan? Bzw. warum nicht einfach von meinem Sparvermögen 80% in einen einzelnen MSCI World ETF stecken und 20% in Tagesgeld (und Festgeld). Ist ein Sparplan nochmal etwas besser diversifiziert? Oder erreicht er etwas mehr Rendite?


    Ich frage, da mir nicht klar ist, was besser ist wenn ich

    • bei Flatex 290 kostenlose Sparpläne habe
    • bei ING-DiBa 5000 Fonds kostenfrei erwerben kann (ab einem Anlagebetrag von 500€)

    Falls es eine Obergrenze gibt, macht es Sinn zB bei Flatex und ING-DiBa ein Depot zu haben um somit größere Beträge (wie nach Bonuszahlungen oder Erbschaft etc.) ein einen ETF zu stecken?
    Wenn man Sparpläne selber zusammen stellt, bzw ein Sparplan nur aus einem ETF bestehen kann, warum dann überhaupt einen Sparplan (bei Flatex) haben und nicht einfach, wann immer man ein wenig gespart hat, das Geld (bei der ING) in den ETF seiner Wahl stecken?


    Unterm Strich, ist mir einfach noch nicht ganz klar, was ein Sparplan ist und wie genau das abläuft.
    Danke im Voraus!

  • Ein Sparplan ist nichts anderes, als dass automatisch und regelmäßig von dir bestimmte Titel erworben werden.



    zu 1:
    Abhängig von der Bank. Bei Comdirect kannst du glaub ich innerhalb von einem Sparplan mehrere ETFs besparen.
    Bei anderen Banken richtest du einfach für jeden der zu besparenden ETFs einen separaten Sparplan ein.


    zu 2:
    Du stellst sie *immer* selbst zusammen.
    Es werden allenfalls Vorschläge gemacht, z.B. welche Zusammenstellungen beliebt oder sinnvoll sind.


    zu 3:
    Ist mir nicht bekannt. Steht ggf in den Bedingungen der jeweiligen Bank.


    zu 4:
    Wie definierst du "gut"? :)
    Wenn die besparten ETFs breit diversifiziert, kostengünstig, großvolumig sind und evtl. noch eine negative Korrelation zueinander aufweisen?


    zu 5.
    Aussetzen und Betragsänderung sind möglich, soweit mir bekannt.



    Ein Anteil MSCI World ist am Ende der gleiche, egal ob du ihn via Sparplan oder via Einzelkauf erworben hast.
    Ein Sparplan ist halt automatisch und regelmäßig. Dem Sparbetrag entsprechend werden auch Bruchstücke erworben.
    Einzelkäufe musst du aktiv jedes Mal selber veranlassen. Du kannst nur ganzzahlige ETF-Anteile kaufen.

  • Noch zwei Ergänzungen zu @fredo47, der Deine Fragen ha schon gut beantwortet hat:


    • Sparpläne haben meistens noch ein bißchen bessere Konditionen als Einzelkäufe, insbesondere Rabatte auf eventuelle Ausgabeaufschläge und keine Ordergebühren. Vermutlich, weil ein Sparplan für eine Bank ein besseres Kundenbindungsinstrument ist, als ein Depot, welches sich leichter umziehen lässt. Natürlich kannst Du die Wertpapiere, die Du über den Sparplan gekauft hast, auch umziehen (zumindest ganze Stücke), aber es ist nicht gesagt, dass Du bei der neuen Bank genau diesen Sparplan weiterführen kannst.
    • Das Prinzip eines Sparplans liegt ja darin, dass man regelmäßig einzahlt und so Geld anlegt. Die Automatisierung ist das, was es einfacher macht und die Disziplin enorm erhöht. Außerdem ist es quasi egel ob die Börse gerade bergauf oder bergab geht, wenn Du einfach jeden Monat stur deine X Euro anlegst, wirst Du am Ende einen vernünftigen Schnitt machen.


    Zu Deiner Frage nach der Obergrenze: Die Obergrenze ist Dein Kontostand ;) Aber im Ernst: Ein Obergrenze gibt es meines Wissens nicht. Meistens gibt es eine Untergrenze (25 oder 50€), aber eine Obergrenze habe ich noch nie bewusst wahrgenommen. Pausieren geht sowieso immer.


    Viel Erfolg,
    Elias

  • Auch von mir noch einige Hinweise.
    Ich habe keinen Sparplan, habe aber, neben aktiv gemanagten Fons, auch ETFs.
    Bei meiner Depotbank der "ebase" kann man nicht nur ganzzahlige Anteile erwerben, sondern beliebig hohe Summen anlegen. Man erhält dann entsprechende Bruchstücke der Fondsanteile.
    Das halte ich für einen Vorteil, da man jederzeit die zur Verfügung stehende Summe in voller Höhe investieren kann.
    Ich persönlich würde mich durch einen Sparplan zu sehr eingeschränkt fühlen.
    Gute Anlageerfolge wünscht


    Altsachse

  • Die Nichtübertragbarkeit der Bruchstücke ist für mich kein Grund darauf zu verzichten. Für mich kommt ein Depotwechsel ohnehin nicht infrage, da ich keine Depotgebühren zahlen muß.
    Gute Anlageerfolge wünscht


    Altsachse