Bewertung Versicherung / Vorsorge

  • Hallo nochmal,


    als erstes möchte ich mich bei der Community bedanken. Ich bin begeistert wie schnell und detailliert einem geholfen wird.


    Wegen der Komplexität des Themas hätte ich ein besseres Gewissen, wenn noch jemand drüber schaut.


    Kurz zu mir:
    Ich werde bald 32 Jahre alt. Verheiratet. Im Moment 1 Kind - ein zweites in Planung. Elternzeit der Frau ist vorbei, daher im Moment Hausfrau.


    1. Die Stuttgarter - flexrente classic - Abschluss: 12/2012
    Hauptversicherung: 87,78 €
    BUZ: 8,15 €
    Summe: 95,93 €
    ./. Überschuss 3,34 €
    Zahlbetrag: 92,59 €
    (Ich werde jetzt auf jährliche Zahlungsweise umstellen - dann gibts noch 4,8% Rabatt


    Kündige ich die BUZ gibts natürlich auch 3,34 € Überschussbeteiligung nicht mehr.


    Stand: 09/2015
    Vereinbarte monatliche Rente: 158,73 € /// 46.820,39 € Kapitalabfindung
    Möglich Rente bei heute gültigen Überschussanteilssätzen: 308,91 € /// 77.390,71 € Kapitalabfindung



    Kosten:
    3,6% der Summe aller Beiträge. Zum Zeitpunkt des Abschlusses ( damals 75,87 € Beitrag) wurden 1275 € kalkuliert.
    Zusätzlich noch monatliche Gebühr von 1,52 €
    Verwaltungskosten: Steigend. 5 Euro im ersten Monat - 8,72 Euro im letzten Monat


    Frage: Ich weiß die Anlage ist sehr konservativ - damals, vor allem mit Null Ahnung und dem Makler hörig, erschien es mir richtig.
    Ist die Versicherung einigermaßen in Ordnung?
    Im Moment tendiere ich dazu die Dynamische Erhöhung NICHT mehr in Anspruch zu nehmen.
    Desweiteren frage ich mich, ob die geringfügige BUZ wirklich sinnvoll ist oder ob ich sie kündigen soll (ist laut AGBs möglich).


    2. Würtembergische Genius RiesterRente Plus
    Läuft auf meine Frau. Im Moment Beitrag/Jahr 120 Euro. Werde ich bis Sie wieder mit Teilzeit anfängt auf 60 Euro kürzen und später bei Bedarf wieder erhöhen (hoffe das lässt der Versicherungsträger zu ?!)
    Generell geht es mir um die laufenden Kosten (Stichwort: Vergleich zu Fairr)
    Ich weiß nicht ob Ihr das nachlesen könnt oder ob ich die Kostenaufstellung reinkopieren soll. Aber wenn ich mir das grob durchlese wird mir schlecht vor lauter Abzügen. Bild ich mir das ein oder ist die Versicherung wirklich unglaublich teuer? Lohnt ein Wechsel zum Beispiel zu Fair und wenn ja ab wann kann man das machen?


    3. Meine Frau hat auch noch eine LV gekoppelt mit BU (ich weiß, totsünde).
    Läuft schon seit 2009 mit monatlichen Beitrag von 46 Euro.
    Im Fall BU: 662 Euro/Monat
    Auszahlung Kapital im Jahr 2053 15-17000 Euro je nach Überschüsse.
    Rückkaufwert ist im Moment nur so 1800 Euro.
    Was macht man da am besten? Einfach weiterlaufen lassen? Stillegen? Rückkaufen? Oder ist die Versicherung eh einigermaßen in Ordnung? Kann das überhaupt nicht abschützen. Wenn Ihr mehr Details benötigt kann ich diese natürlich noch nachreichen.


    4. Ansonsten laufen noch paar andere sichere Sparanlagen - alles sehr konservativ aber mit klarer Rendite, sehr durchsichtig und ohne Beiträge wo ich über Jahre hinweg gebunden bin.
    Deswegen möchte ich jetzt noch VL in einen ETF Sparplan (Comdirect, E-Base, da Zulagenfähig) bezahlen. Wenn ich es richtig verstanden habe kann ich den Beitrag freiwillig auf 67 Euro erhöhen (800 Euro pro Jahr, da verheiratet für maximale Förderung) und diese auf das gemeinsame Konto einzahlen - das müsste ja klappen. Desweiteren nochmal freiwillig die VL auf einen alten Bausparer den wir schon haben um die dreifache Förderung zu erhalten.



    Ich hoffe ich konnte mich einigermaßen deutlich ausdrücken.
    Falls Ihr noch weitere Informationen braucht reiche ich die natürlich nach.

  • Hallo @tOkra,


    willkommen hier im Forum.


    Das sind natürlich durchaus komplexe Fragen, aber ich will versuchen, mal pragmatisch zu antworten:


    Sie zahlen heute ziemlich genau 1000€ im Jahr in eine Rentenversicherung (BUZ mal ausgeklammert). Das seit knapp vier Jahren und noch weitere 33 Jahre. Macht in Summe 37 Jahre x 1000€ = 37.000€. Das heißt, die garantierte Kapitalabfindung von 46.800€ ist eine jährliche Rendite von 0,64%. Na herzlichen Glückwunsch, da gibt es ja sogar aufs Tagesgeld mehr.


    Ok, jetzt sind wir mal optimistisch und rechnen mit den 77.400. Dann haben wir immerhin schon 2% p.a. Auch das zieht meiner Ansicht nach nicht wirklich die Wurst vom Teller!


    Dann haben wir ja noch die garantierte Rente: 157,73€ pro Monat - da entspricht die garantierte Kapitalabfindung 294 Monatsrenten - und da sind die Renditen auf das Kapital noch nicht eingerechnet. Das heißt, sie müssen deutlich über 90 werden, um ihr Kapital aufzubrauchen. Das ist in 33 Jahren vielleicht gar nicht mal so unrealistisch, je nachdem wie weit die Medizin dann schon ist.


    Und die Kosten sind (wenn ich Sie nicht falsch verstanden habe) schon enorm: 6,25€ pro Monat und steigend? Das ist eine Kostenquote von rund 7%? Wofür?



    Vielleicht übersehe ich ja was, oder habe eine ihrer Infos falsch verstanden, aber so schnell runtergerechnet kann mich bei Ihrem Zeithorizont von 33 Jahren die Rentenversicherung überhaupt nicht überzeugen. Teuer und renditeschwach. Ich würde prüfen ob ich kündigen oder zumindest beitragsfrei stellen kann. Vorher aber vielleicht nochmal von den Fachleuten der Verbraucherzentrale prüfen lassen. Beratungsgespräch kostet 30€, lohnt sich immer.



    2. Riester ist immer unglaublich teuer - weil die Versicherungen sich quasi aus den Zulagen bedienen, insofern tut es dem Zahler "nicht weh", weil er ja aufgrund der Zulagen auf sein eigenes Geld immer noch einen guten Schnitt macht.


    3. Naja, einfach mal die Rechnung von oben aufmachen.


    4. Kein Plan, mit VL kenne ich mich nicht aus.



    Aber ganz generell würde ich mal die Frage stellen, ob nicht ein Teil der Altersvorsorge ein kleines bißchen weniger konservativ angelegt werden sollte - müssen ja nicht gleich chinesische Nebenwerte sein, aber einen ETF auf den MSCI World kann man auch durchaus mit mehr als 60€ besparen, wenn man die kostenträchtigen Sachen von den Versicherern weglässt.


    Hope that helps,
    ELias

  • @elijah2807 hat das schon super wieder gegeben.


    Kleine Ergänzung zu Riester:


    So lassen (eventuell Anbieter wechseln) und Mindestbeitrag einzahlen, gibt mit 2 Kindern (sofern nach dem 31.12.2007) geboren 754 € Zulagen jedes Jahr und das bei 120 € Beitrag.... Toprendite oder?
    Klar ist Riester unflexibel und was weiß ich alles aber trotzdem, ein kleiner Baustein im Alter ist es und das hauptsächlich staatsfinanziert. Habe für meine Frau auch einen bei FAIR aber Anbieter soll jeder selbst wählen, haben alle ihre Vor- und Nachteile (manchen Kritikern ist bei Fair die Auszahlungsphase zu heikel).


    Klar, Voraussetzungen bei der Frau müssen vorliegen. In Elternzeit ist es so, danach sollte ein zumindest ein SV-pflichtiger Teilzeitjob mit > 450,- € da sein, damit Zulageberechtigung besteht.

  • Schonmal Danke für die Antworten. Das mit der Verbraucherzentrale hört sich gut an - ich hoffe da sind auch kompetente Leute die neutral und objektiv beurteilen.


    Ich versuch ein paar Gedankengänge von mir wiederzugeben (bezogen auf Eure Antworten):


    1.) Die Hauptkosten der Stuttgarter werden durch die Beiträge der ersten 5 Jahre beglichen. Daher dachte ich eine direkte Kündigung ist nicht sehr erstrebenswert, da wohl die meisten Kosten bereits gedeckt sind.
    Wenn man die Versicherung still legt - wie läuft dann dann mit den monatlichen Kosten? Ich mein wenn die Verwaltungskosten trotzdem jeden Monat anfallen dann würde das denke ich bis zum Rentenbeginn in ein Minusgeschäft ausarten?!
    Wie steht Ihr zu der enthaltenen BUZ? Macht sowas Sinn oder sollte ich die auf jeden Fall rauskündigen? Zumindest ist die abstrakte Verweisung ausgeschlossen.


    2.) Ja. so hatte ich mir das eigentlich auch vorgestellt, um mit dem Mindestbeitrag die optimale Förderung (sobald meine Frau wieder zulagenberechtigt ist) zu erhalten. Ich denke vorerst lasse ich das dann so weiterlaufen.


    3.) Da es sich um ein Kombiprodukt (BU+LV) handelt ist es mit dem nachrechnen schwierig. Ich kann den Wert der enthaltenen BU (und vor allem derer Sinnhaftigkeit) nicht beurteilen. Die Entscheidung ob kündigen/stilllegen oder weiterlaufen lassen fällt mir hier eigentlich mit am schwersten.


    4.) Ja das mit den VL sollte schon so klappen wie ich mir das vorstelle. Zum Einstieg starte ich einfach mal mit 67,- Euro um Erfahrung zu Sammeln. Langfristig strebe ich aber an einen größeren Teil des Vermögens in ETF zu investieren.


    Schonmal vielen Dank an Euch alle!

  • Schonmal Danke für die Antworten. Das mit der Verbraucherzentrale hört sich gut an - ich hoffe da sind auch kompetente Leute die neutral und objektiv beurteilen.

    Das sind die neutralsten Leute, die man so finden kann, da sie ausschließlich im Sinne der Verbraucher beraten und keinerlei wirtschaftliches Interesse haben.


    Die Leute, die ich bisher dort getroffen habe (in München und Ingolstadt) waren sehr kompetent, bis hin zu AGB Details einzelner Produkte. Allerdings sind die natürlich auch immer zu knapp besetzt, insofern ist ein Termin nicht immer gleich morgen zu bekommen...