Neues Investmentsteuergesetz

  • Über das neue Investmetsteuergesetz wurde bereits unter "Steuern sparen" geschrieben.
    Dieses Gesetz ist bereits beschlossen und wird 2018 wirksam. Es geht unter anderen um die Einführung von Körperschaftssteuer bei deutschen Fonds.
    Nach m. E. ist dieses Gesetz sozial unausgewogen, da Kleinsparer prozentual stärker belastet werden als Anleger mit höheren Erträgen.
    Nun stelle ich mal hier die Frage, was dem entgegen steht, auf ausländische Fonds auszuweichen?
    Gruß


    Altsachse

  • winter:
    Eine erste Indikation gibt dir die ISIN. Wenn sie mit DE beginnt, ist es in der Regel Deutschland, wenn sie zB mit FR beginnt, ist es Frankreich. Es gibt aber in Einzelfällen auch Fonds, die mit DE beginnen und trotzdem im Ausland aufgelegt wurden. Insbesondere bei den iShares ETF war das manchmal der Fall. Um sicher zu gehen, musst du auf das "Ursprungsland" bzw "Domizil" achten. Das findest du in der Regel bei den Fondsfakten. Kuck zB hier:


    https://www.comdirect.de/inf/f…html?ID_NOTATION=11014630


    https://www.ishares.com/de/qua…dend-30-ucits-etf-de-fund


    @Altsachse

    Nun stelle ich mal hier die Frage, was dem entgegen steht, auf ausländische Fonds auszuweichen?

    Ob das wirklich besser, ist, da bin ich mir nicht so sicher:


    1) Wenn ich mich recht erinnere, hast du einen Dividendenfonds, der in Belgien aufgelegt wurde. Da hast du auch ordentlich Quellensteuer auf die Ausschüttung bezahlt, die dir verloren gegangen ist.


    2) Der BVI argumentiert in eine ähnliche Richtung. Die ausländischen Fonds können in anderen Ländern eingehaltene Quellensteuer (zB deutsche Kapitalertragsteuer) oft nicht oder nicht ganz anrechnen. So kommt es jetzt zu einer gewissen Gleichstellung durch die unmittelbare Besteuerung auf Fondsebene in Deutschland. Warum das von Vorteil sein soll, sei mal dahingestellt, aber du siehst, im Ausland gibt es auch diverse steuerliche Klippen, die dich Geld kosten können.


    Ich würde bei der Auswahl der Fonds nach wie vor eher darauf achten, dass der Fonds deinen Anlagewünschen entspricht und die Besteuerung mal abwarten. Die Steuer auf die Erträge sehe ich als das geringere "Risiko" an, wichtiger ist es, einen wirklich (langfristig) guten Fonds zu finden. Das ist deutlich "gefährlicher", daneben zu liegen.

  • Lieber @Altsachse zu Deinem grundsätzlichen Problem kann ich sagen, dass ich Deinen Standpunkt schon verstehe, aber Du musst sehen, dass sich vor allem eines geändert hat:


    Bisher mussten inländische Fonds keine Steuern zahlen, das hat gegen EU Recht verstoßen. Warum? Ausländische Fonds wurden besteuert und das unterschiedlich. Das darf nach EU Recht nicht sein, es müssen Inländer und Ausländer gleich besteuert werden.


    Zu den ausländischen Fonds. Auch diese werden besteuert, aber nur mit inländischen Einkünften. Warum? Weil nur auf diese Deutschland überhaupt ein Besteuerungsrecht hat.
    D.h. ein ausländischer Fonds zahlt Steuern auf Dividenden von deutschen Kapitalgesellschaften und inländische Immobilienerträge.
    Auch deutsche Fonds müssen nach meinem Kenntnisstand (sorry auch ich kann nicht alles überblicken und das InvStG ist schwierig zu lesen) keine Erträge aus Zinsen, keine Veräußerungsgewinne aus Wertpapieren, keine Gewinne aus Termingeschäften, keine ausländischen Dividenden und keine ausländischen Immobilienerträge versteuern.


    Es hängt also sowohl bei inländischen als auch ausländischen Fonds stark davon an, woher die Einkünfte stammen.

  • Erstmal besten Dank für Eure Bemühungen. Ich sehe, die Sache ist doch etwas komplizierter als ich gedacht habe. Ich werde es erstmal laufen lassen. Die Fonds, die nicht die erhofften Erträge bringen, werden ohnehin gewechselt. Ob das dann an der neuen Besteuerung liegt, spielt dann auch keine Rolle mehr.
    Nochmals besten Dank an Alle, Gruß


    Altsachse