Gewinne bei Aktienfonds

  • Liebe Fondsanleger,nach meinem jetzigen Kenntnisstand muß ein Aktienfonds mit einer jährlichen Verwaltungsgebühr (der Ausgabeaufschlag fällt demgenüber nicht so sehr ins Gewicht) von 1,5% mindestens 7,8% jährlichen Gewinn machen,um diese relativ hohe Verwaltungsgebühr auszugleichen.Ich finde diesen Denkansatz,die jährliche Verwaltungsgebühr (oder noch besser TER?) für die Renditebeurteilung in eine Beziehung zur Gewinnmarge zu setzen,um den Fond hinsichtlich seiner Performance beurteilen zu können,sehr interessant und notwendig.Damit wäre für mich der aktiv gemanagte Aktienfond mit einer hohen Verwaltungsvergütung von z.B. 2% jährlich,aber Performance von 15% jährlich doch deutlich besser als ein ETF mit einer Verwaltungsvergütung von nur 0,5% , aber auch nur 7% Performance.Wo sind hier die Schnittstellen im Verhältnis Performance:Verwaltungsgebühr (besser TER) hinsichtlich der Gesamtrendite?Sind die vielgelobten ETF in der Gesamtbetrachtung doch nicht so renditeträchtig? Vielen Dank!

  • Ich kann die Rechnung nicht nachvollziehen und meine auch dass Sie einen Fehler enthält.


    Ich würde die Fondsrenditen per se vergleichen, da sind die Verwaltungsgebühren nämlich jeweils drin. Sofern ein gemanagter Fonds dann besser ist ist das gut für den Anleger.


    Die Kritik an den gemanagten Fonds lautet sinngemäß dass diese nicht dauerhaft besser als ihr Vergleichsindex. Ein guter deutscher Aktienfonds ist der Fondak. Wenn man sich dessen Performance anschaut liegt diese nahe am DAX. Da der Fondak so ungefähr auf Platz 6 von 107 der 3-Jahres-Performance bei deutschen Standardwerte-Fonds liegt hat diese Aussage wohl ihre Berechtigung, nämlich dass die Mehrzahl der Fonds ihren Index nixht schlagen und damit der Anleger doppelt gestraft wird - durch Fehlentscheidungen des Managers und dadurch dass er diesen auch noch bezahlen muss.


    Quelle http://www.morningstar.de/de/f…apshot.aspx?id=F0GBR04DSG bzw. http://www.morningstar.de/de/f….aspx?category=EUCA000638 (hier auf Performance gehen und nach dem 3-Jahres-Wert sortieren)



    Ich selbst habe größere Positionen in gemanagten sog. vermögensverwaltenden Fonds. Hier erwarte ich dass Verlustphasen auf den Fonds weniger durchschlagen als dem Index, bin mir aber bewusst dass ich damit Gewinnchancen verliere. Das muss jeder für sich entscheiden ...

  • Naja, das ist der Sinn eines vermögensverwaltenden Fonds, dass das Vermögen bestmöglich geschützt wird.


    Bekanntermaßen bin ich ja bei Flossbach investiert (LU0323578657). Wenn man die Wertentwicklung mit dem MSCI World übereinanderlegt sieht man dass der Fonds im Fünfjahreszeitraum deutlich zurückliegt. Stellt man dann auf ein Jahr sieht man dass die Wertentwicklung zum Stichtag ähnlich ist, allerdings der Index rund 20% eingebrochen ist, der Fonds nur rund 7%.


    Das funktioniert auch mit anderen Konstrukten abseits der Vermögensverwaltung , Value-Titel schwanken auch weniger als der gesamte Markt, dazu auch z.B. mal einen Select Dividend-ETF mit dem Index vergleichen.


    Wie immer: man sollte wissen was man will und tut, es geht nicht um richtig oder falsch.

  • Nachtrag: Gerade kam die Focus Money in den Briefkasten geflattert. DIe aktuelle Ausgabe behandelt ebenfalls die Themen ETF vs. gemanagt und vermögensverwaltende Fonds. Allerdings eben nur im Focus und nicht fundiert.

  • Alles auf ETF setzen (so wie ja derzeit die vorherschende Meinung ist).

    Letztes Wochenende war ein guter Artikel zum Thema ETF in der Welt am Sonntag mit dem Titel "Die ETF-Falle". Nicht das ich das alles unterschreiben würde, aber zur Meinungsbildung ein sehr guter Artikel. Leider finde ich ihn online nicht. In die gleiche Richtung geht ein Artikel bei Finanzen.net:
    http://www.finanzen.net/nachri…TFs-im-Krisenfall-4811067

  • Ich setze bekanntlich auch auf Fonds. Habe seit 2016 auch ETFs im Depot. Wenn man alle Eventualitäten ausklammern will, bleibt nur noch der Sparstrumpf mit Goldmünzen. Aber auch da gibt es ja auch unübersehbare Risiken.
    Mein persönliches Fazit, ist die wiederholte Kontrolle der Entwicklung. Das macht Freude und man kann gelegentlich anpassen. Da hat man dann auch keine Leichen im Keller.
    Gute Anlageerfolge


    Altsachse

  • Die Diskussion um die ETF`s ist m.E. völlig verkrampft:es sind Aktienfonds mit Eigenheiten,aber sonst wie andere auch.Was den Anleger interessiert ist doch die R e n d i t e als Maß aller Dinge.Und wenn der aktiv gemanagte Danske Invest Denmark WKN 971675 mit hohen jährlichen Verwaltungskosten von 1,5% eine Rendite von 24,91% in 5 Jahren erwirtschaftet,ist er m.E.ohne Wenn und Aber einer der besten und schlägt alle ETF in diesem Sektor( abgesehen vom Währungsrisiko der Dänenkrone). Liege ich damit falsch?

  • Hallo @totolina11,
    willkommen im Forum. Die von mir bei finanzen.net gefundenen Daten sind bei Deinen Fond eine Rendite in 5Jahren von "192,34%". Das ist in der Tat beeindruckend. Deine Rendite ist sicher eine ältere Zahl und ist die Rendite pro Jahr.
    Anzumerken währe noch die Rücknahmegebühr von 1,0%, die Du beim Verkauf zu zahlen hast.
    Gute Anlageerfolge wünscht


    Altsachse

  • Das ist nahezu eine Glaubensfrage!


    Es gibt sehr viele Untersuchungen, die zeigen, dass es kaum Fondsmanager gibt, die auf Dauer in der Lage sind einen Vergleichsindex "zu schlagen“. Aus dieser Erkenntnis hat sich insbesondere für Verbraucherschützer und ähnliche Berater (zu denen ich auch die Leute zähle, die hinter Finanztipp stehen) als herrschende Meinung herausgebildet, dass der private Geldanleger mit ETF-Produkten am besten bedient wäre.


    Was für die ETFs spricht, ist die im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds deutlich niedrigere Kostenbelastung. Andererseits ist die Szene der ETFs in der Zwischenzeit so ausgerufen hat, dass es schon wieder eine unüberschaubare Vielzahl von ETFs jeglicher Couleur gibt. Insoweit hat sich die Produktsparte ETF durch die Kreativität der Finanzdienstleistungsindustrie schon wieder sehr weit von ihrem Ursprungsgedanken, nämlich einfach einen Index abzubilden, entfernt.


    Was mir persönlich an ETFs nicht gefällt, ist die Tatsache, dass die Anzahl und Gewichtung der Aktien bei einem Index nach Kriterien erfolgt, die ich nicht beeinflussen kann. So sind zum Beispiel im DAX die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Deutsche Lufthansa, E.ON und Volkswagen anteilig enthalten. Als Einzelakte würde ich keines der genannten Papiere zum jetzigen Zeitpunkt kaufen. Als ETF-Anleger habe ich jedoch gar keine Wahl. Die Zusammensetzung des Index wird von dem dafür zuständigen Gremium festgelegt. Hauptkriterium für die Aufnahme in den DAX ist die Marktkapitalisierung des free float (der frei handelbaren Aktien). Damit kommen schon einmal nur Aktien in den Index, die einen langen Aufstieg hinter sich haben. Spiegelbildlich dazu werden Aktien erst dann aus dem Index herausgenommen, wenn ihre Marktkapitalisierung deutlich zurückgefallen ist.


    Von solchen Kriterien möchte ich meine Entscheidung nicht abhängig machen, ob ich ein Unternehmen für kaufenswert halte oder nicht. Deswegen setze ich auf ausgewählte Einzelaktien und fahre damit – bisher zumindest – meist deutlich besser als mit jedem ETF.

  • Liege ich damit falsch?

    Ich provoziere mal: ja


    Schaut man sich auf Morningstar die Performance in Relation zu zwei Indizes (MSCI Dänemark und AKtien Dänemark) an ist der Fonds gut aber nicht spektakulär besser. Sofern es darauf ETF gegeben hätte, hätte man ähnliche Renditen erreichen können.


    Quelle: http://www.morningstar.de/de/f…aspx?id=F0GBR04N5Q&tab=13 , hier mit den unterschiedlichen Anlagezeiträumen spielen.


    Man kann hier auch Zeiträume finden in denen der Index besser war. Also: zweifelsohne ein guter Fonds, freu Dich wenn Du ihn hast, als Begründung für oder gegen die Berechtigung gemanagter Fonds nicht geeignet da nicht hinreichend und durchgängig signifikant.