Super Festzins-Angebot??

  • Dieses Angebot hatte ich im Briefkasten. Im (sehr) Kleingedrucktenwird auf die Möglichkeit des Totalverlusts hingewiesen.


    Festzins-Angebot der Ökodirekt GmbH "Ranft GreenEnergy V - 2016":


    2 Jahre 4,2%,
    4 Jahre 5,5%,
    6 Jahre 6,75%


    Muss das auf jeden Fall als unseriös bezeichnet werden in der heutigen Nullzins-Zeit?

  • Solche Angebote sind nicht per se unseriös, man muss halt verstehen, was dahinter steckt und sich dann fragen, ob man das Risiko eingehen will. Insbesondere darf man nicht glauben, dass es sich um eine "normale" festverzinsliche Anlage handelt. Hier geht es meist um Nachrangdarlehen mit denen dann in alternative Energieprojekte investiert wird. Man muss sich also insbesondere zwei Fragen stellen:


    1) Will ich in solche Projekte investieren?
    2) Ist der Anbieter vertrauenswürdig und hat er Ahnung vom Geschäft?


    Mehr zu Ranft: http://www.oekodirekt.com/Beschreibung.117.0.html


    Vergleichbar zu Ranft ist zum Beispiel UDI:http://www.udi.de/geldanlagen/udi-energie-festzins-11/


    Nachtrag: Zu Ranft V habe ich gerade noch folgende Analyse gefunden:
    https://www.google.de/url?sa=t…WuNKItt9GSzJKXV8Q&cad=rja

  • Bei sowas muss ich immer an Prokon denken! Da hats auch nicht so gut funktioniert. Mehr Zins = Mehr Risiko!

    Bei Prokon lag das Problem letztlich woanders. Anfänglich glaubte man (branchenweit) nicht ganz zu unrecht, dass man mit Windkraftanlagen eine Verzinsung von bis zu sieben Prozent verdienen kann. Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass das langfristig doch nicht drin ist. Und schon saß Prokon in der "Kommunikationsfalle". Hätte man das frühzeitig kundgetan, wäre wohl folgendes passiert:
    1) schon investierte Anleger hätten ihre Kündigungsrechte ausgeübt
    2) neue Anleger wären für einen realistischen Zins von vier bis fünf Prozent nicht in ausreichendem Umfang zu gewinnen gewesen.
    -> Konsequenz wäre frühzeitig ein Liquiditätsproblem gewesen, dass man durch "Schweigen" vermieden hat.


    Also hat man weiterhin sieben Prozent bezahlt, obwohl man diese nicht verdient hat. Und es liegt auf der Hand, dass das nicht lange gut geht. Bis zu einem gewissen Grad ist eine Quersubventionierung möglich und zulässig, wenn man aber anfängt, mit neuen Anlegergeldern Zinsen für alte Anlegergelder zu zahlen, ist es ein schmaler Grad zum Schneeballsystem oder Konkursverschleppung. Zweiteres hat Prokon dann letztlich ereilt.


    Ich frage mich, wiso die Firma nicht anderweitig günstiger an Geld kommen kann ?

    Genussrechte und Nachrangdarlehen haben bei entsprechender Gestaltung Eigenkapitalcharakter und verbessern so die Bilanzkennzahlen der Unternehmen, was dazu führt, dass sie wieder besser und mehr günstige Bankdarlehen bekommen. Das ist alles ganz ok so, wenn die Nachrangdarlehensbedingungen fair und risikogerecht formuliert sind. Und da liegt leider oft der Hase im Pfeffer....