Ab wann kann man die BU aufgeben?

  • Hallo,
    ich habe bereits 2 BU-Verträge, einen initial und einen Anschlussvertrag. Ich arbeite in einem Software-UInternehmen und bin demnächst 48 Jahre alt. Für einen erblindeten Programmierer wurde bei uns vor einiger Zeit ein Arbeitsplatz so umgebaut, dass der Kollege immernoch seinen Beruf ausüben kann. Seither frage ich mich, ob meine BU überhaupt sinnvoll ist - ich könnte meine Aufgabe auch im Rollstuhl sitzend machen, das wäre keinerlei Problem.


    Nun weiss ich, dass viele BU-Kanidaten aus seelischen Problemen oder Kranklheiten heraus BU werden, nicht aufgrund körperlicher Gebrechen. Trotzdem empfinde ich meine BU-Versicherung inzwischen zunehmend als Goldesel für die Versicherungsgesellschaft und als sinnloses Groschengrab für mich.


    Wie sehen die Profis das?
    Herzliche Grüße.

  • Welche Möglichkeiten es gibt, eine BU "aufzugeben", kannst du bestimmt in deinen Vertragsbedingungen sehen.
    Einfach so aussteigen und die eingezahlten Beträge zurückbekommen, wird sicherlich nicht gehen, da du ja in den bisherigen Jahren schon vom Versicherungsschutz profitiert hast, auch wenn er nicht eingetreten ist.




    Ob das sinnvoll ist, musst du selbst entscheiden.
    Stelle dir die Frage, wie du (und ggf. auf dich als Verdiener angewiesene Familienmitglieder) finanziell dastehen würdest, falls du berufsunfähig werden würdest.
    Ist es für dich/euch der finanzielle Ruin, wenn plötzlich das regelmäßige Einkommen wegfällt, ohne mit Leistungen der BU-Versicherung (teil-)kompensiert zu werden?
    Oder könntest du einen Ausfall inzwischen gut selber abfangen, da du evtl. in den bisherigen Berufsjahren ein ausreichendes Vermögen angespart hast?

  • BU lohnt nicht? ... eine typische Fragestellung von Kopfarbeitern und Kreativmenschen


    Hallo,
    ich kann eigentlich auch nicht berufsunfähgig werden (ausser Psyche), weil ich am Schreibtisch sitze und den PC und das Telefon bediene. Das geht dann zur Not auch noch im Rollstuhl, auf einem Auge bling und auf einem Ohr taub ... und dann vielleicht noch Nierenkrebs ... also BU-Renteist bei mir so gut wie unmöglich.


    Klar, für mich kostet diese BU-Absicherung auch erheblich weniger, als für jeden Handwerker.


    Aus der Kapitalanlage habe ich für meine Arbeitskraftrisiko eine Risikostreuung abgeleitet, denn bei Kapitalanlagen sollte man nicht alles auf ein Pferd setzen - warum also bei der genannten Arbeitskraftabsicherung.


    Zu einer Grundrente in Falle einer BU (1000 €) habe ich zusätzlich eine Dread-Disease-Poilce, die eine Kapitalabfindung zahlt, sofern eine versicherte schwere Krankheit diagnostiziert wird.
    Obwohl ich z.B. bei einem Schlaganfall nicht zwangsläufig BU werde, würde meine DDP eine Kapitalleistung bringen (z.B. 100.000 €)), damit ich mich im Job etwas zurück nehmen kann ... mit Schlaganfall wäre ein 100%-Job die sichere Voraussetzung für einen Folgeschlaganfall und danach geht dann garnichts mehr.


    Meine Arbeitskraftabsicherung-Budget sehe ich als Wettbeitrag gegen die Versicherung:
    Ich wette mit der Versicherung, dass ich BU oder schwer Krank werde - zahle 250 € pro Monat dafür und wenn ich gewinne, bekomme ich 1000 € Rente und 100.000 € Kapital.
    Gewinnt die Versicherung, ist mein Geld futsch ... aber hey, dann bin ich topfit bis ins Rentenalter durchgekommen - wie geil ist das denn :)


    Ich als Kopfarbeiter kenne mich mit dem Thema Kopfarbeiter recht gut aus (finde ich).
    Anstatt mit BU und Schwere-Krankheiten, kann man auch noch mit "Grundfähigkeit" und "Unfall" oder "Erwerbsunfähigkeitsrenten" eine Absicherung realisieren.
    Am Ende ist es IMMER ein Kompromis - 100% optimal absichern ist einfach zu teuer und nicht empfohlen!


    Eins noch: Wer genug Kohle auf der hohen Kante hat, kann auf Versicherungen ganz oder teilweise verzichten, daher den Fokus auf eigenes Vermögen und weniger auf unnütze Absicherungen legen.


    Gruß an die Community
    Thomas

  • Hallo @trumpet,
    ziemlich viel, allerdings schreibe ich mich manchmal in einen Rausch und komme aut Ideen (z.B. die Wette), die der normale Versicherungsnehmer nicht so einfach nachvollziehen kann ... sorry dafür.
    Ich habe wohl einige extreme, aber innovative Ansichten :)
    Gruß
    aartemis