Bruchstücke bei Depotumzug

  • Hallo zusammen,


    soweit ich bisher dachte (und auch hier im Forum gefunden habe), lassen sich bei einem Depotumzug Bruchstücke der Fonds nicht mitumziehen. Dazu habe ich folgende Fragen:


    - Ich möchte eine relativ kleine Depotposition (incl. Bruchstücke) von der DKB zur ebase umziehen. Bei der DKB würden für den außerbörslichen Verkauf (da ich Bruchstücke habe...) horrende Kosten anfallen. Muss ich diese auch bei einer Depotübertragung bezahlen, die ja theoretisch gratis ablaufen müsste?


    - Macht es für die Gebühren gesetzlich irgendeinen Unterschied, ob ich die ebase mit dem DepotEINZUG beauftrage oder die DKB mit dem DepotÜBERTRAG? Immerhin wäre mein Auftragnehmer im ersten Fall die ebase, bei der die Gebühren für den Verkauf von Bruchstücken evtl. (Anfrage läuft) niedriger wären, und mit der DKB hätte ich an der Stelle gar keine Auftragsbeziehung.


    - Die ebase hat mir auf eine entsprechende Anfrage erklärt: "Sie können Ihre Bank mit der Auslieferung der vollständigen Fondsstückzahl (also incl. aller Bruchstücke) beauftragen. Ebase nimmt diese bei Einlieferung mit in den Depotbestand." - dass sowas geht, war mir wie oben geschrieben nicht klar. Hat da jemand Erfahrungen? Ich möchte gerne vermeiden, irgendwo zwischen den beiden Banken "aufgerieben" zu werden und am Ende doch Gebühren zu zahlen, die sich vermeiden lassen.


    Vielen Dank und schönen Abend!

  • lassen sich bei einem Depotumzug Bruchstücke der Fonds nicht mitumziehen

    das ist auch mein Kenntnisstand.

    Macht es für die Gebühren gesetzlich irgendeinen Unterschied, ob ich die ebase mit dem DepotEINZUG beauftrage oder die DKB mit dem DepotÜBERTRAG?

    ich glaube nicht, aber kuck vorsichtshalber in das Preisverzeichnis oder frag telefonisch an.

    "Sie können Ihre Bank mit der Auslieferung der vollständigen Fondsstückzahl (also incl. aller Bruchstücke) beauftragen

    entscheidend ist der Passus "inklusive der Bruchstücke". Wenn du das schriftlich hast, Glückwunsch. Ich frage mich aber, warum immer noch 0,03 Anteile eines offenen Immobilienfonds in meinem ebase Depot liegen, wenn ich sie hätte mit zu meiner Depotbank übertragen können. Dort habe ich die Anteile dann nämlich über die Börse endlich loswerden können.


  • ich glaube nicht, aber kuck vorsichtshalber in das Preisverzeichnis oder frag telefonisch an.entscheidend ist der Passus "inklusive der Bruchstücke". Wenn du das schriftlich hast, Glückwunsch. Ich frage mich aber, warum immer noch 0,03 Anteile eines offenen Immobilienfonds in meinem ebase Depot liegen, wenn ich sie hätte mit zu meiner Depotbank übertragen können. Dort habe ich die Anteile dann nämlich über die Börse endlich loswerden können.

    Vielen Dank für die Hilfe! Leider habe ich mittlerweile auch Rückmeldung von der DKB: Sie können keine Bruchstücke übertragen, und die beim Verkauf entstehenden Kosten werden "anteilig berechnet, so dass Sie kein Minus machen". Eine klare Aussage zur Höhe der Kosten war aber trotz mehrfacher Nachfrage nicht möglich. Also werde ich das Ganze wohl bei der DKB liegenlassen müssen, bis es wirtschaftlich wird, es zu übertragen / zu verkaufen.

  • Bruchstücke kannst du grundsätzlich nicht börslich, sondern nur via Fondsgesellschaft (=außerbörslich) verkaufen bzw. zurückgeben (gilt bei jeder Bank).


    Die DKB im speziellen berechnet für jede außerbörsliche Order 25 EUR.
    Verkaufst du allerdings Bruchstücke mit Gegenwert <25 EUR, so sind die Kosten maximal so hoch wie der Gegenwert.


    PS: Ich hab auch noch nie gehört, dass man Bruchstücke übertragen könnte. Du kannst sie entweder veräußern oder einfach im alten Depot (kostenlos) liegen lassen.
    Es macht denk ich keinen Unterschied, ob der Depotübertrag ausgehend oder eingehend beauftragt wird.
    Und der eigentliche Übertrag ist kostenlos, nur müssen eben vorher die Bruchstücke verkauft werden, was ja meist auch auf dem Formular steht.

  • Wenn ich mich nicht gerade absolut täusche dann kann man bei comdirect Bruchstücke über Xetra handeln. Zumindest war das der Fall als ich meinen iShares MSCI World ETF vor kurzem veräussert habe so. Hat auch keinen Aufpreis gekostet, allerdings wurde der Bruchstück Anteil erst ein paar Tage später zu einem anderen Kurs verkauft.


    Alternativ könntest du nochmals einen Sparplan ausführen und so kalkulieren dass du knapp über eine ganze Zahl kommst und verzichtest auf den Umzug von 0,0x Teilen.

  • Mir geht es ähnlich. Auch ich habe vier Fonds bei der DKB im Depot, die ich beabsichtige, zu einer anderen Bank zu übertragen. Da diese Fonds im Rahmen von Sparplänen bespart wurden, befinden sich bei allen Fonds Bruchstücke im Depot. Die DKB verlangt als einzige mir bekannte Bank für den außerbörslichen Verkauf von Fonds über die Kapitalanlagegesellschaft (also eine normale Rückgabe an die KAG) stattliche 25 Euro Gebühr! Ich persönlich finde das sehr kundenunfreundlich. Zwar sind kostenlose Überträge zu anderen Banken möglich, aber nur ganze Anteile. Somit bleiben Bruchstücke zwangsläufig bei ehemaligen Fondssparplänen übrig. Diese werden dann verkauft und der Gegenwert bis 25 Euro von der Bank einbehalten (ein "Geschenk" an die Bank). Ich bin der Meinung, dass dies nicht rechtens ist und beabsichtige, mich beim Ombudsmann der deutschen Banken in Berlin zu beschweren. Eine solche Beschwerde ist kostenlos und bei Schlichtersprüchen mit einem Streitwert von bis zu 10.000 Euro für die Bank bindend! Es gibt ein BGH-Urteil, wonach der Übertrag von Wertpapieren (auch Fonds) ohne die Berechnung von eigenen Bankgebühren erfolgen muss. Wenn die Bank sich aber weigert, Bruchstücke zu übertragen (obwohl sie es technisch könnte - bis zum 19.07.2016 hat die DKB nachweislich Bruchstücke übertragen), dann kann die Gebühr für den Verkauf der Bruchstücke meiner Meinung nach nicht dem wechselwilligen Kunden in Rechnung gestellt werden! Für den Fall, dass dieser Versuch der Beschwerde beim Ombudsmann nicht von Erfolg gekrönt sein sollte, hier ein Tipp:


    Einfach ausrechnen, welcher Betrag in etwa fehlt, um den nächsten vollen Anteil zu erreichen und diesen Betrag (knapp darüber, weil Kurse ja schwanken) weiter im Rahmen des Sparplanes (kein Einmalkauf, sondern NUR über Sparplan, da sonst 25 Euro Gebühr!) ansparen und den Sparplan erst nach Erreichen des Ziels kündigen. Dann den geplanten Übertrag zu einer anderen Bank beauftragen. Wenn also ein Anteil z.B. 200 Euro kostet und man hat 2,55 Anteile im Depot, dann haben die fehlenden 0,45 Anteile, um auf volle 3 Anteile zu kommen, einen Wert von ca. 90 Euro. Somit einmalig z.B. 93 Euro als Sparplanrate ansparen, bis z.B. 3,02 Anteile erreicht sind und dann die 3,0 Anteile kostenfrei zu einer anderen Bank übertragen. Sollte die Rechnung nicht aufgegangen sein, weil die Kurse schwankten und man hat nur z.B. 2,98 Anteile erreicht, müsste das Spielchen im darauffolgenden Monat fortgeführt werden, bis man knapp über einer geraden Zahl angekommen ist. Eine Änderung der Sparplanrate ist bei der DKB bis 2 Bankarbeitstage vor Ausführungstermin möglich. Wer recht kurzfristig (2-3 Bankarbeitstage vor Ausführungstermin) die fehlende Sparplanrate eingibt, kann den fehlenden Betrag relativ gut einschätzen.


    Anmerkung: Die Bruchstücke müssen nicht zwingend bei einem Depotübertrag verkauft werden. Man kann auf dem Formular auch nur die vollen Anteile übertragen (bzw. einziehen lassen). Dann bleibt der Rest auf immer und ewig bei der DKB im Depot. Solange, wie aktuell, keine Depotgebühr erhoben wird, spielt das keine Rolle.