ETF-Sparplan

  • Hallo zusammen,


    ich habe für meine beiden Kinder ein Junior Depot bei der ING-DiBa abgeschlossen und zahle dort jeden Monat 100,-€ in ein db x-trackers MSCI WORLD INDEX UCITS ETF 1C WKN: DBX1MW | ISIN: LU0274208692 ein. Ziel dieser Anlage ist es, auf Dauer für meine Kinder ein kleines Vermögen aufzubauen.


    Da unser Steuerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft ist, habe ich ein weiteres Depot bei Flatex eröffnet und möchte gerne weitere 100,-€ jeden Monat in ein iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE), ISIN: DE000A0F5UH1 investieren. Ziel dieser Anlage soll sein, einmal im Jahr eine Gewinnausschüttung zu bekommen.



    Jetzt meine Frage, was gibt es bei der Anlage zu beachten?

  • Hallo @MrSpeedy,
    wenn Euer Steuerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft ist, sollte eine Nichtveranlagungsbescheinigung beim Finanzamt beantragt werden. Diese NV-Bescheinigung kann in beliebig vielen Exemplaren beantragt werden. Jeder Bank, bei der Sie Erträge erwarten, schicken Sie ein Exemplar. Die Bank zieht dann keine Steuern für das Finanzamt ab, und zahlt den vollen Betrag an Sie aus. Der Vorteil ist, dass Sie das Geld nicht erst mit der nächsten Steuererklärung zurückholen müssen.
    Der Steuerfreibetrag beträgt für dieses Jahr pro Person 8820€.
    Der Sparerfreibetrag beträgt 801€ pro Person.
    Ich hoffe es gibt da keine Verwechslung. NV Antrag ist dann sinnvoll, wenn der Sparerfreibetrag überschritten ist, und mit den steuerpflichtigen Einkünften der Steuerfreibetrag noch nicht erreicht ist. NV Antrag kann auch nur für die Kinder beantragt werden.
    Beim Ausfüllen des Antrages müssen Sie die zu erwartenden Erträge eintragen. Da Sie die Erträge für das kommende Jahr noch nicht kennen, müssen Sie diese Erträge schätzen. So haben Sie einen kleinen Spielraum, ohne dass Sie vom Finanzamt belangt werden können. Sie sollten bei Ihren Schätzungen aber immer über dem Sparerfreibetrag bleiben, sonst erteilt Ihnen das Finanzamt keine NV-Bescheinigung.
    Da ich bei Flatex kein Depot habe, kann ich mich zu Ihrer konkreten Frage leider nicht äußern. Aber das ist sicher ähnlich wie bei der ING-DiBa.
    Gute Anlageerfolge wünscht


    Altsachse

  • Ich vermute, dass @MrSpeedy mit 2 Kindern wohl kaum 200€ im Monat für langfristige Geldanlage übrig hätte, wenn sein Einkommen unter dem Steuerfreibetrag läge. ;)


    Insofern vermute ich, dass der Sparerfreibetrag gemeint ist. Da einfach entsprechende Freistellungaufträge bei der Bank hinterlegen, dann sollte auch keine Kapitalertragsteuer abgezogen werden. Und bei 100€ Sparrate dauert es eine ganze Weile bis wir da in Ausschüttungs-Größenordnungen kommen wo man sich um den Sparerfreibeträge Gedanken machen muss...

  • Guten Morgen,


    natürlich war der Sparerfreibetrag gemeint. Ok, dann werde ich wie gehabt einen Freistellungsauftrag bei den Banken hinterlegen. Eine Frage habe ich noch, wenn ich jetzt jeden Monat 100,-€ in den iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE), ISIN: DE000A0F5UH1 investiere, würde es sich empfehlen, wenn der Kurs am Ende des Jahres gut steht, dass gesamte Kapital zu entnehmen?

  • Hallo @MrSpeedy,
    da höhre ich doch etwas Zockermentalität im Hintergrund. Wenn Sie das Geld brauchen, können Sie das gerne tun.
    Aber sinnvollerweise sollten Sie doch lieber ca. 3 Monatseinkünfte an anderer Stelle in Reserve halten. Dann brauchen Sie nicht auf die Fondsanlagen zugreifen. Fondsanlagen sind meiner Meinung nach nur langfristig sinnvoll. Unter langfristig verstehe ich ca. 10 Jahre oder mehr.
    Gruß


    Altsachse

  • Reserven liegen auf zwei Tagesgeldkonten. Es geht mir nur darum, nebenbei etwas mehr zu sparen (Die Zinsen auf dem Tagegeldkonto sind ja nicht sehr hoch) Aber trozdem immer die Möglichkeit zu haben, die Sparrate zu stoppen und an das Guthaben zu kommen

  • Diese Möglichkeit haben Sie immer. Wenn es sein muss ist Ihr Depot in ein paar Minuten liquidiert, die Sparrate gestoppt und das Geld einen oder zwei Tage später auf dem Konto.


    Klar können Dinge geschehen, die das notwendig machen. Und niemand verbietet Ihnen irgendwann in drei Jahren Ihre Gewinne mitzunehmen und Sie in ein Häuschen oder ein Boot oder eine Comicfiguren Sammlung zu stecken. Sie sollten aber nicht mit dieser Möglichkeit planen - denn es ist hundertfach erwiesen, dass kurzfristiger Aktionismus nach dem Motto - rin inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln - gerade bei Privatanlegern dazu führt, dass sie sich die Rendite kaputt machen.


    Dazu empfehle ich das Buch "The Behavior Gap" - gibt es auch auf Deutsch, einfach mal googlen.


    Viele Grüße,
    Elias


    PS: Eines noch - das ist jetzt Wortklauberei, aber Ihr angezeigter Depotstand ist kein "Guthaben" im klassischen Sinn. Daher sollten Sie ihn auch nicht so betrachten - nach dem Motto: Ich hab ja noch 10.000€ Guthaben im Depot. Bei einem Depot handelt es sich um eine Verwahrstelle für Wertpapiere, kein Konto. Für diese Wertpapiere wird zum Zeitpunkt zu dem Sie verkaufen möchten ein Preis festgestellt. Sie haben nur Anspruch auf die Papiere, nicht auf genau den Wert der Ihnen heute in Ihrem Onlineportal angezeigt wird. Diesen Unterschied muss man sich immer klar machen. In der Realität wird der ermittelte Preis sehr nah an dem sein, was Ihnen angezeigt wurde - aber das muss nicht so sein.