ETF Portfolio: Was passiert, wenn China den Emerging Markets Index verlässt ?

  • Hallo Community,


    eine Frage beschäftigt mich seit einiger Zeit und ich bitte hier um eure Meinung.


    Wenn jemand sich ein ETF-Aktien Portfolio (langfristig, Sparplan, zur Geldanlage fürs Alter) anhand folgender, oft empfohlener Aufteilung zugelegt hat:


    30% MSCI North America,
    30% MSCI Emerging Markets
    30% STOXX 600 Europe (inkl. der Nicht-Euro-Länder)
    10% MSCI Pacific


    Was passiert damit, wenn China in Zukunft einmal aus dem MSCI Emerging Markets rausfällt?
    Dann hätte man mit dem genannten Portfolio die Wirtschaftsmacht China nicht mehr im Depot.
    Bzw. falls China dann in den MSCI Pacific 'wandert' einen zu kleinen Anteil davon.


    Hier wäre doch dann eine 2er Depot (70% MSCI World + 30% MSCI Emerging Markets) besser geeignet!?


    Oder kann man davon ausgehen dass China die nächsten 15 bis 20 Jahre im MSCI Emerging Markets bleibt?
    Südkorea ist da ja auch noch darin.


    Was mein ihr?
    Danke für jede Einschätzung!

  • Willkommen in der Community.


    Die Empfehlung scheint die Aufteilung der Investition auf die Wirtschaftsleistung abbilden zu wollen statt wie im MSCI nach Marktkapitalisierung. Dazu findet Tante Google eine Studie der Sutor-Bank.


    Damit ist die Frage relativ einfach zu beantworten: Wenn China aus dem MSCI EM fallen würde muss der Anteil des MSCI EM im Depot entsprechend reduziert werden und in den Index investiert werden, der dann China repräsentiert.


    Kleiner Warnhiweis: Konsequent ist das ganze nicht da in den jeweiligen Indizes nicht unbedingt die Wirtschaftsleistung in den Aktienanteilen der einzelnen Länder dargestellt ist. Der grundsätzliche Fehler bleibt also, allerdings zumindest ist die nordamerikanische Wirtschaftleistung einigermaßen richtig abgebildet. Insofern ist auch die 70 / 30 - Lösung nur eine Teillösung, da hier dann der EM-Teil richtig angebildet ist, die übrigen Schwächen aber bleiben. Auch hier müsste dann angepasst werden, wenn China von EM zu World wechseln würde.

  • Hallo @Sparfuchs1000
    willkommen im Forum. Warum denn diese Aufteilung ? Ich bin der Meinung ein ETF auf den MSCI-World ist erst mal ausreichend. Je detailverliebter man die Sache angeht, umso mehr Arbeit hat man damit. Ob da nun China dabei ist oder nicht, auf lange Sicht gesehen gleicht sich vieles ohnehin aus. Lese mal bei Finanzwesir nach.
    Gute Anlageerfolge wünscht


    Altsachse

  • Gegenfrage ;)
    Wenn China eines Tages vom MSCI Emerging Markets in den MSCI World aufsteigen sollte, dann würde das doch bedeuten, dass ein anderes Land entsprechend vom World in den Emerging Markets Index absteigen würde, oder? Weil in beiden sind doch jeweils 23 Länder drin, wenn ich mich nicht irre. Würde das die Änderung im Emerging Markets denn nicht in gewissem Maße "abfedern"?


    Am feinsten raus wäre man wohl, wenn man in den Einfachstlösung MSCI ACWI investiert hätte, welcher aus den entwickelten und den Schwellenländeraktien besteht, zugegeben in einem fixen Verhältnis von ca 90%/10%.


    PS: ich nutze auch eine ähnliche 4er ETF-Kombination.
    Manchmal bewegen sich USA und Europe gegensätzlich, und dann kann man das schwächere nachkaufen :)
    Ähnlich bei USA vs Emerging Markets...

  • Hallo zusammen,

    Kater.Ka

    müsste nicht langsam der MSCI um China erweitert werden?

    Also China raus aus EM und rein in MSCI World.

    Deutschland z.B. importiert, nur mal zum Beispiel, aus keinem anderen Land mehr.

    M.E. müsste dann zunächst Südkorea aus den EM-Index in den World-Index aufgenommen werden (MSCI). Im FTSE gehört Südkorea bereits zu 'Developed World' ;)

    Und Kater.Ka hat ja bereits 2 ganz wichtige Kriterien genannt, bei denen China noch weit hinterherhinkt.

    Die ganzen sonstigen Themen (Diktatur, Unabhängigkeit von Gerichten, Menschenrechte, Markenschutz, usw.) wollen wir mal lieber gar nicht ansprechen.


    Und wer einen ETF auf den MSCI ACWI oder den FTSE All World kauft eh nahezu den ganzen Heuhaufen. ;)