Wie Limit und Ordergültigkeit setzen bei kleinen Fonds mit hohen Schwankungen

  • Hallo,
    ein Fonds soll an der Börse Hamburg verkauft werden, der so klein ist, dass einzelne Käufe und Verkäufe Kursschwankungen von 20% zur Folge haben. Wie setze ich am besten das Limit und die Ordergültigkeit?

  • Zunächst die Frage warum an der Börse da zumindest gemanagte Fonds i.d.R. kostenlos an die Fondsgesellschaft zurückgegeben werden können.


    Konkrete Antwort: Die Time and Sale-Liste sowie den Spread anschauen. Dies mit dem Rücknahmepreis der KAG vergleichen. Daraus kann dann auf den fairen Geldkurs schließen Beachte: Der Rüchnahmepreis bezieht sich i.d.R. auf den Vortag.


    Ich habe das mal spaßeshalber für meine Gelddruckmaschine LU0323578657 gemacht und bei der Börse Stuttgart (die ist von der T/S-Liste mMn besser) ausgewertet:


    Der Rücknahmepreis ist m 03.02. 227,66 (Quelle https://www.fvs-fonds.com/inve…ltiple-opportunities.html )


    Also muss ich in die T-/S-Liste vom 02.02. schauen und finde dort Geldtaxen im Bereich 227,10 .. 227,20. Interessant ein Kauf um 12:30, der die Taxe für Stunden auf 228 gehoben hat. (Quelle: https://www.boerse-stuttgart.d…258?BLOCKSIZE=25&OFFSET=6 )


    Meine Folgerung: Dieser Fonds wird mit einem Abschlag von rund 0,5 Euro zum Rücknahmepreis gehandelt. Daraus kann man dann das Limit ableiten.


    Ordergültigkeit: Da Du ja sowieso verkaufen willst spricht nichts gegen die längstmögliche Ordergültigkeit, speziell wenn Du ein aggressives Limit setzt, also der Kurs erst noch etwas steigen muss bis es soweit ist.


    Falls die Antwort nicht passend ist gerne weiter fragen.

  • Vielen Dank für die hochqualifizierte Antwort Kater.Ka.
    >warum an der Börse
    die Sache ist etwas kompliziert. Es ist eine Auflösung eines Invesmentclubs. Die Fondsmanager hätten die Anteile nur zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgenommen. Da der Fonds (LU0360172109) eine Aktie enthält die extrem schwankt (DE000A0KPM66) haben sie mir angeboten meine Fondsanteile und die daraus ausgelagerte Aktie auf mein Depot zu übertragen, was ich angenommen habe.


    Wahrscheinlich wird diese Aktie so selten gehandelt, dass in der von dir genannten Time and Sale Liste der Böse Düsseldorf, schlicht keine Daten vorhanden sind.
    Wenn ich dich richtig verstehe, ist die KAG demnach immer teurer als die Börse?
    Orientiert sich die KAG denn am Börsenpreis oder woher bekommt die ihren Kurs?
    Ich denke ich habe verstanden wie du es machst, aber noch nicht warum du gerade mit dem KAG-Preis vergleichst?
    Kannst du in deinem Beispiel sagen, welches Limit du daraus ableiten würdest?
    Besten Dank

  • Also ganz grundsätzlich ist es umgekehrt: der einzig wahre und richtige Preis ist der Rücknahmepreis der KAG.Und die ist mMn günstiger als die Börse.Der Börsen-Geldkurs (wenn Du verkaufst) ist niedriger, der Briefkurs (wenn Du kaufst) ist höher.


    Es gibt mMn nur drei Vorteile an der Börse: Der Börsenkurs zu dem das Geschäft abgeschlossen wird ist sofort bekannt, wogegen der Rücknahmepreis erst 1-2 Tage später geliefert wird, damit ist das Geld auch 1-2 Tage vorher auf dem Konto. Der Preis ist aufgrund Spread und Börsegebühren aber schlechter. Ferner fallen beim Kauf kein Ausgabeaufschlag, dagegen Spread und Börsengebühren an. Da man den AA über Fondsververmittler sparen kann ist das kein echter Vorteil. Ferner gibt es noch Fonds die derzeit nicht zurückgenommen werden, speziell Immobilienfonds, aus denen kommt man nur über die Börse raus.


    Bei Düsseldorf musst Du in dem Fall auf die "historische Kurse" gehen, in Stuttgart ist es aber wieder besser https://www.boerse-stuttgart.d…les/?ID_NOTATION=33021866


    Man sieht hier, dass Angebot zu 1,08 - 1,10 vorhanden ist aber keine Nachfrage (Kurszusatz B). Verkäufe gab es am 24.01. zu 0,861, Käufe am 18.01. und 27.01. zu 1,09 und 1,10 (mit Angebotsüberhang, Kurszusatz bB). Ferner steht in den Unternehmensnachrichten dass ein Investor zu 1,00 Euro 280.000 Aktien gekauft hat. Wenn Du schnell verkaufen möchtest müsstest Du Dich an der historischen Verkaufsmarke orientieren, wenn es ein wenig Zeit hat an dem 1,00 Euro, da das ja wohl im Moment der faire Wert ist.


    Beim Fonds gibt es in Berlin und München echte Transaktionen zu 109,36 und 110,55 / 110,72. (jeweils wieder über Börse Stuttgart gefunden). An den jeweiligen Tagen+1 war der KAG-Wert 111,38 und 112,96. Die KAG spricht aktuell von 110,48. Der Abschlag an der Börse sind also ca. 2 Euro. Damit wäre das Limit ableitbar.


    Nochmal der dringende Hinweis zu klären ob die KAG die Stücke nicht zurücknimmt. Auf der Homepage wird von täglicher Verfügbarkeit gesprochen. Das Factsheet und die Wesentlichen Anlegerinformationen referenzieren auf den Verkaufsprospekt, der auf Seite 30 sagt "Die Anteilinhaber können jederzeit von dem Fonds die Rücknahme aller oder eines Teils der Anteile oder Bruchteile von Anteilen verlangen." Ich könnte den Fonds bei ebase auch direkt mit 100% Rabatt kaufen, warum also nicht zurückgeben ...

  • Der Fonds und diese labile Aktie stecken in einem Gemeinschaftsdepot, über welches nur mit 4 Wochen Vorlauf verkauft werden kann. Deshalb wird gerade versucht, meine Anteile auf mein Privatdepot zu transferieren. Wenn das gelingt, kann ich beide jederzeit bestens verkaufen, auch an die Fondsgesellschaft. Hier hat übrigens die Fondgesellschaft = Vermögensverwaltung, ihre eigene Aktie im Fonds, was meiner Meinung nach illegal ist.


    Habe mich etwas eingelesen und gelernt, dass die KAG ihren Preis über den Net Asset Value bestimmt. Habe noch nicht ganz verstanden, warum der Kurs beim Verkauf an der Börse schlechter sein soll. Wie hier zu sehen, gibt es Börsen deren Preise besser sind als die der Fondgesellschaft und solche die schlechter sind. Oder werden hier Phantasiekurse gesetzt, weil so wenig gehandelt wird?


    Wenn ich es richtig verstehe, ist der Unterschied von Börsenkurs zu NAV nur in der Spekulation der Anleger zu sehen. Wenn alle denken, dass der Fonds im Wert steigen wird, dürfte der Börsenkurs besser sein als der NAV.

  • Habe noch nicht ganz verstanden, warum der Kurs beim Verkauf an der Börse schlechter sein soll.

    Durch den Spread und Gebühren


    Oder werden hier Phantasiekurse gesetzt, weil so wenig gehandelt wird?

    Der Link ist privat, ich kann es nicht sehen. Allerdings habe ich eine Vermutung, dass hier Kurs und Taxe verwechselt wird. Ein Kurs wir dann festgestellt wenn tatsächlich ein Handel abgeschlossen wird. Alles andere sind Taxen, die nicht unbedingt zeitnah angepasst werden. Habe in der T/S gesehen, dass es mal tagelang konstant war obwohl der NAV schwankte.




    Wenn ich es richtig verstehe, ist der Unterschied von Börsenkurs zu NAV nur in der Spekulation der Anleger zu sehen.

    Wie oben geschrieben wird an der Börse der NAV von morgen gehandelt. Insofern wird hier die NAV-Veränderung vorweggenommen, wobei da sicher ein Stück Spekulation bzw. Arbitrage dabei ist


    Viel Erfolg beim weiteren Vorgehen..

  • Man kann hier leider keine Bilder direkt hochladen, deshalb hier die Kopie der aktuellen Kursdaten von Ariva. Du hast recht, das Datum von der Fondsgeselschaft ist vom Tag voher. Aber ich kann hier ja den Vortag sehen, und da ist die Fondsgesellschaft nicht die teuerste, Quotrix und Fonds Frankfurt wären besser. Fast 2% schlechter sind Berlin und Frankfurt.


    Handelsplatz Vortag Letzter Zeit Umsatz
    Quotrix 110,657 €B 111,232 €B 03.02.17 54
    Berlin 108,860 109,810 03.02.17 0
    Frankfurt 108,880 109,100 03.02.17 0
    Fonds Frankfurt 110,680 €B 109,100 03.02.17 0
    München 110,330 110,330 03.02.17 0
    Fondsgesellschaft 110,120 110,480 02.02.17 0