Einlagensicherung

  • Wie wird es wohl werden, wenn die Wahlen in Frankreich nicht gut für den Euro werden und unsere Währung wirklich wankt? Werden die Einlagensicherungssysteme funktionieren
    Wenn ich ein Festgeld über 1 Jahr abgeschlossen habe in den Niederlanden z.B.Leaseplanbank oder in Frankreich bei der Credit Agricole muß ich das Geld früher zurückholen.
    Über Rat und Meinungen wäre ich dankbar.
    Beste Grüße in die Runde, Alber

  • Hallo @Alber,
    ich vertraue da den Finanzhütern der Europäischen Zentralbank. Die werden schon die richtigen Maßnahmen treffen. Trotzdem wird es bei Schwankungen bleiben. Bei meinem Geld denke ich ohnehin in größeren Abständen.
    Bei einen 1 jährigen Festgeld noch Gedanken an die Sicherheit zu verschwenden, hat bei mir die Frage aufgeworfen: Wie weit ist es mit der Finanzbildung bestellt ?
    Das Geld früher zurückholen geht bei Festgeld ohnehin nicht !
    Gruß


    Altsachse

  • Hallo, ich finde die Gedanken in Bezug auf den Euro schon berechtigt. Mich quälen zur Zeit auch die Gedanken wie lange man Festgeld anlegen soll. Immer mit den Gedanken, wie schnell kann man sein Geld in den “sicheren“ Hafen bringen. Wo auch immer der sein mag, falls der Euro zerbricht?

  • Die Frage von @Alber möchte ich noch mal nutzen um die grundsätzlichen Zusammenhänge darzustellen:


    Festgeld ist wie der Name schon sagt fest angelegt, d.h. eine vorzeitige Kündigung ist nicht möglich. Wenn man vor den Wahlen das Geld heim holen möchte dann auf Tagesgeld wechseln und / oder Festgeld in D anlegen.


    Die Frage der Sicherheit der Einlagensicherung ist akademisch: Der Zusammenbruch einzelner kleinerer Banken ist abgedeckt. EIne generelle Euro-Krise halte ich für nicht abgedeckt. Im ersten Schritt kann natürlich durch Gelddrucken die Forderung der Sparer ausgeglichen werden, was das in der langen Zeit für den Wert des Geldes bedeutet lassen wir mal dahingestellt. Deswegen ist Finanztip ja so kritisch für Anlagen in bestimmte Länder (Weltsparen & Co.) weil diese Länder nicht unbedingt so etwas finanzieren können. Man denke seinerzeit an Island.


    Das gilt im übrigen auch für Staatsanleihen, diese sind auch nur eine Forderung an einen Staat, die dieser erfüllen kann oder auch nicht. Der griechische Haircut ist uns allen noch im Gedächtnis, aber es gab viel öfter Staatspleiten als man so denkt, s.dazu Wikipedia oder den Spiegel http://www.spiegel.de/flash/flash-27324.html . Fatal ist dass derartige Risikopapiere z.B. den Garantieteil von Versicherungen ausmachen. Ist beispielsweise bei meinem Riestervertrag so.


    Führt dann analog den Überlegungen von @Joe_ wo eigentlich der sichere Hafen ist. Kurze Antwort: das weiss man erst dann wenn es so weit ist bzw. ein paar Jahre später in der Rückschau wenn man sagt " wie konnte ich damals nur so dumm sein und ... ". Die Lösung ist hier das Vermögen zu streuen, also nicht alles auf Geldkonten zu haben, sondern auch Sachwerte zu besitzen. Finanztip beschreibt i.w. eine Streuung auf Tages-/Festgeld und Aktienfonds. Unter Streuungsgesichtspunkten wäre eine weitere Streuung über einen flexiblen Mischfonds / ein flexibles Portfolio aus Aktien, Anleihen, Rohstoffen und ggf. Immobilien anzustreben. Das kann man entweder selbst über ein ETF-Portfolio anhand von Musterportfolios organisieren, muss man dann ggf. monatlich / quartärlich nachsteuern, es gibt spezielle ETF dafür (z.B. AReRo oder den Portfolio ETF von x-trackers), die Robo-Advisors machen das im Grunde auch so oder man nimmt einen gemanagten flexiblem Mischfonds. Wenn man es nicht selbst macht kommen jeweils Managementgebühren auf.


    Fazit: Ruhiger schlafen können bedeutet in diesen Zeiten etwas tun muss.

  • Hallo!


    Danke für die Denkanstöße bezüglich dieses Themas. Ich denke hier gibt es kein Allerheilmittel.


    Hier bei Finanztip wird Festgeld, Tagesgeld und ETFs empfohlen. Wenn der Euro stirbt, dann wäre es gut, wenn man ein eigenes abbezahltes Haus, Grundstücke, Äcker, Wälder hätte. Nur wenn man das nicht braucht, weil man nicht weiß, wo man die nächsten Jahre Arbeit findet, ist das wie ein Klotz am Bein und verursacht zusätzliche Kosten.


  • Festgeld ist wie der Name schon sagt fest angelegt, d.h. eine vorzeitige Kündigung ist nicht möglich.

    Ein weit verbreiteter Irrtum!
    Z.b. bei der moneyou ist eine jederzeitige "Rückholung" per Musklick möglich. Man bekommt dann aber rückwirkend einen etwas geringeren Zinssatz berechnet.
    Bei der Credit Europe bekommt man das Geld auch "auf Antrag" zurück, muß dann aber pro nicht "erfülltem" Quartal einen Abschlag hinnehmen. Im Todesfall oder bei Immobilienerwerb bekommt man das Geld ohne Abzug zurück. Den letzt genannten Fall hat ein Freund auf meinen Hinweis hin erfolgreich "getestet".
    Bei anderen Banken gibt es bestimmt auch noch (mir nicht bekannte) Schlupflöcher. Bei der Festgeldanlage lohnt sich auf jeden Fall das vorherige lesen der AGB.
    Im Fall der Credit Europe lohnt sich das lange "durchhalten" besonders. Wenn man bei Anlagen von 7 oder 10 Jahren 2 oder 3 Jahre früher aussteigt, bekommt man trotzdem soviele Zinsen als hätte man eine kürzere (schlechter verzinste) Laufzeit gewählt.

  • Ein weit verbreiteter Irrtum!

    Kommt immer darauf an wie man Irrtum definiert.


    Richtig ist die Aussage für Moneyou. Allerdings haben die nur 6 und 12 Monate Festgeld und das zu gleichen Konditionen wie Festgeld, es werden bei vorzeitiger Auflösung schlechtere Konditionen als beim Tagesgeld angewandt (!).


    Bei der CreditEurope werden pro nicht erfülltem Quartal 0,25% der Anlagesumme berechnet, also 1% pro Jahr. Erst beim 7-Jahres-Geld sind die Jahreszinsen höher als die Strafzinsen für ein Jahr.


    NIBC schließt die vorzeitige Kündigung aus, Creditplus, Credit Agricole und Leaseplan verweisen in Ausnahmefällen auf ein Gepräch mit dem Kundenberater, die Überwälzung der Kosten auf den Kunden bzw. schlechtere Konditionen stehen zumindest bei der Creditplus und Leaseplan im Raum.


    Lage Rede, kurzer Sinn:


    Festgeld sollte man grundsätzlich als solches betrachten, d.h als Geld an das man nicht oder nicht einfach dran kommt.
    Gut zu wissen dass es im persönlichen Notfall Möglichkeiten gibt trotzdem dran zu kommen, dann sind eventuelle Zinsverluste bzw. Kosten zweitrangig.
    Im Sinne der Frage des Threaderstellers, ob bei entsprechendem Wahlausgang o.ä. das Geld zurückgeholt werden kann darf wohl immer noch verneint werden.

  • Ist schon klar, das man für die vorzeitige Rückzahlung normalerweise "pekuniär bluten" muß. Meist ist es aber lukrativer, als einen Credit in gleicher Höhe aufzunehmen.
    Viele lassen sich von dem "Fest" in Festgeld zu sehr abschrecken, ein Blick in die AGB kann da helfen, andere Anlageformen haben schlimmere Fußangeln (und höhere Gebühren).


    Speziell die Aussage zu Credit Europe muß ich aber neu bewerten: bei den jetzt sehr niedrigen Zinsen fallen die 0,25% Vorfälligkeitsäntschädigung schon extrem ins Gewicht. Als die Zinsen noch um die 5% lagen konnte man aber zumindest nach den "Anfangsjahren" im Plus aus dem Vertrag kommen...


    Bei einem Festgeld für ein Jahr sehe ich eh keine Gefahr (im engeren Sinne) durch die Wahl. Frankreich müsste dann erst den EU/EURO-Austritt erklären, der würde dann frühestens weitere 2 Jahre später "gültig". Ob danach Anlagen in Euro auf französischen Banken "ungeschützt" sind, lässt sich auch mit Glaskugel noch nicht sagen.

  • Wenn ich ein Festgeld mache, dann ist das auch so, dass ich nicht an das Geld ran möchte, sonst hätte ich eine andere Möglichkeit gewählt. Meine Bank soll in mir einen verlässlichen Partner haben. Andere Gedankengänge kommen bei mir nicht in Frage.
    Gruß


    Altsachse

  • Dabei bin ich warlich ein kritischer, und bei einigen Banken auch ein unbequemer Bankkunde. Das liegt aber daran, dass diese Banken denken sie können sich über ihre selbst gesetzten AGB hinwegsetzen. Wenn Bank und Kunde sich beide an die Regeln halten gibt es keine Konflickte.
    Gruß


    Altsachse