Geldanlage für Enkel

  • Hallo! Ich habe vor, für meine drei Enkel jeweils einen Betrag von 5000 Euro möglichst sicher anzulegen ( ca. 5-10 Jahre). Hat jemand eine Idee, wie ich - gänzlich unbeleckt in Geldanlagen - am besten vorgehe?
    Danke, wenn sich jemand die Zeit für mich nimmt!

  • Hallo @hetbue und willkommen in unserer Community,


    hier bereits zwei Links von mir, die vielleicht zum Einlesen ganz gut sind:


    Beim MDR haben wir dazu im November etwas veröffentlicht, vielleicht ist da ja was Nützliches für Dich dabei: mdr.de/mdr-um-4/leichter-leben…nlage-fuer-Kinder100.html



    Zudem gibt es von Juni 2016 noch einen Blogartikel, der die Erfahrungen der Finanztip-Community bis zu diesem Datum zusammenfasst:finanztip.de/blog/sparen-geldanlage-kind/



    Viele Grüße
    Florence

  • Hallo @hetbue,


    Willkommen im Forum.


    Ich verfolge das Thema schon eine ganze Weile, sowohl aus Vater Sicht mit 2-3 jährigem Kind, als auch im Auftrag meiner Eltern, die auch für ihren Enkel sparen wollen. Es gibt eine Menge Literatur zu dem Thema, ich versuche mal, hier ein bisschen was anzuhängen.


    https://www.yumpu.com/de/docum…art-wer-reich-werden-will
    http://www.n-tv.de/ratgeber/So…nkel-article18534316.html
    https://www.welt.de/finanzen/v…chtig-fuer-die-Enkel.html


    Man muss wohl verschiedene Dimensionen im Auge behalten.
    1) Sie sagen, sie sind unbeleckt in Geldanlagen. Wie einfach muss es sein, wie kompliziert darf es sein? Einfach hieße "Festgeldkonto", kompliziert hieße Indexfonds bei Direktbanken.
    2) Würden Sie Risiken tragen, oder darf der Wert Ihrer 5000 Euro nur nach oben gehen?Wenn Sie Risiken nicht aushalten oder aussitzen wollen, bleibt ebenfalls nur Festgeld.


    Hier paar Diskussionen aus den letzten Jahren:
    Weshalb "Sparen für Kinder" Unsinn ist. - Geldanlage - Finanztip-Community
    ETF's als Geldanlage für Kinder - Geldanlage - Finanztip-Community
    Geldanlage fürs Neugeborene - Geldanlage - Finanztip-Community
    Sparkonto für Kinder - Bank & Kredit - Finanztip-Community


    Sowohl mein Vater als auch wir Eltern sparen für unseren Sohn mit einem ETF Sparplan bei einer Direktbank. Was das ist, lesen Sie hier.http://www.finanztip.de/geldanlage/


    Ansonsten kann ich nur vor Bank- und Versicherungsprodukten warnen, die meist hohe Kosten, geringe Flexibilität und keine gute Rendite haben. Hier hat sich in den letzten Jahren "Keep it simple" durchgesetzt, eben besagte Indexfonds.


    Wenn Sie möglichst wenig Arbeit haben wollen, können Sie natürlich auch ein Festgeldkonto eröffnen. Das wird aber in der aktuellen Zeit über 10 Jahre nur maximal 2% Zinsen bei einer ausländischen Bank bringen (Quelle Verivox).


    Bei Fragen einfach fragen. :)

  • Eigentlich ist es ganz einfach. Brokerkonto bei einem Broker Ihrer Wahl mit möglichst geringen gebühren eröffnen.
    Geld einzahlen und ohne viel Aufwand zwei ETF kaufen. 2/3 ETF MSCI World und 1/3 TOP 100 Dividenden.
    Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit, haben sie nach 10 Jahren eine Top Rendite ohne sich unendlich viele wenn und aber durch gelesen zu haben.


    Wenn es ein bisschen mehr sein darf. Alles in ein Depot und 7 Aristokraten a 2.000 EUR. Hier würde ich dann nur die Big Player (Cola/McDonalds/Unilever/Shell/Altria etc.) empfehlen! Das Risiko erhöht sich ein bisschen aber nach 10 Jahren werden sie glücklich sein, diese Entscheidung für ihr Enkel getroffen zu haben!


    Entschuldige sie, es gibt viele Stimmen hier die es komplett anders sehen, aber letztendlich ist es so einfach. Das Problem ist eher die Psyche des Menschen wenn es mal fällt, wird verkauft. Sie aber behalten die Aktien und nehmen die Dividenden und reinvestieren die in ein ETF MSCI Word 1xx im Jahr. Dann nutzen Sie auch den Zinseszins.


    Gar nicht schwer und vor allem braucht man keine Studium und kein teures Finanzprodukt vom Berater zur Umsetzung.

  • @laura_cb
    Ich würde immer thesaurierend kaufen, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Gerade über 15-20 Jahre mit einem hoffentlich guten Zinssatz ist der gewaltig.


    Wenn du natürlich die Zinsen ausgeben möchtest, ist der ausschüttende sinnvoll.

  • @laura_cb


    Ich tendiere dazu dass es keinen großen Unterschied macht was die jährlichen Ausschüttungen bzw. Thesaurierungen betriftt. Da ich für die Kinder gemanagte Fonds mit Wiederanlage habe habe ich eh kein Problem.


    Grundsätzlich muss man einen anderen Effekt beachten: Die Wertzuwächse außerhalb Thesaurierung / Ausschüttung werden zum Verkaufszeitpunkt steuerlich relevant. Deswegen sollte man hier darauf achten, dass die Freibeträge optimal genutzt werden. Das ändert sich auch die neue Fondsbesteuerung nicht grundsätzlich sofern die Vorabpauschale nicht die tatsächliche Höhe der Fondswertsteigerung erreicht, was ich uns allen wünsche ;) Die Lösung ist ab und zu zu verkaufen und neu anzulegen, sofern man in kritische Höhen kommt.


    @chris2702 hat in nachfolgendem Beitrag auf einen Artikel aus test verlinkt, der auf Seite 2 sich auch zur Geldanlage für Kinder äußert. Steueränderung für Fonds 2018 - Geldanlage - Finanztip-Community

  • Hallo @laura_cb,
    Ich empfehle für die Kinder eine Nichtveranlagungsbescheinigung beim Finanzamt zu beantragen. Da kann man auch noch Erträge oberhalb des Sparerfribetrages steuerfrei kassieren. @Kater.Ka macht das wohl auch so. Zumindest die neue Vorabpauschale die ab 2018 bei deutschen tesaurierenden Fonds fällig wird kann man m. E. vermeiden.
    Gruß


    Altsachse

  • @laura_cb


    Grundsätzlich ist keines von beiden falsch!


    Ich möchte in erster Linie mit der Anlage eine gute bis sehr gute Rendite erreichen, und der Fokus liegt eindeutig nicht auf Steuersparmodelle! Also von daher, durchatmen und sehen ob der Fonds auch vernünftige Rendite abwirft und das bei möglichst geringen Gebühren! Wenn das der Fall ist, alles in bester Ordnung!


    Über Vor und Nachteile von Ausschüttungen bzw. Thesaurierungen gibt es ganze Bücher. Meine Einstellung dazu, sind die Ausschüttung zu klein um Sie in neue Anteile zu reinvestieren (weil einem die Gebühren dann auffressen) dann unbedingt thesaurierende Fonds. Der Zinseszins ist der "Booster" im Laufe der Zeit!


    Ist die Ausschüttung aber so groß, dass ich mir locker neue Anteile davon zu günstigen Gebühren kaufen kann, dann wurde ich dies immer mit eine Limit Order an der Börse auch so platzieren. Die Fonds haben zum Teil grausige Ausführungskurse! Aber wie gesagt, ganze Bücher kann man dadrüber schreiben. Letztendlich alles Nebenschauplätze um das Einfache kompliziert aussehen zu lassen ;)


    Also weniger Gedanken über die Steuer (muss früher oder später eh bezahlt werden), lieber mehr Gedanken zur Optimierung der Anlage verwenden!


    Ich hoffe ein wenig geholfen zu haben und verbleibe mit besten Grüßen