Kosten für Versicherungen als Single nach Studium

  • Hallo,


    ich werde in Kürze mein Studium beenden und im gleichen Schritt zu Hause ausziehen.
    Bis dahin war ich stets über meine Eltern versichert und diese haben sich um alles gekümmert.


    Nun rechne ich gerade mit meinem zukünftigem Einstiegsgehalt hin und her, um rauszufinden was monatlich übrig bleibt.
    Dabei stellt sich mir die Frage: Wie viel werde ich monatlich ca. für Versicherungen zahlen müssen?
    Ich gehe davon aus, dass ich nach meinem Studium einen eigenen PKW und alleine (single) in einer Mietwohnung wohnen werde.
    Zahlt mein Arbeitgeber die Krankenversicherung anteilig (?) bei einer Ingenieuranstellung per IG-Metall Tarifvertrag?


    Ich möchte keinen genauen Betrag genannt bekommen – ich weiß, dass die Preise von Versicherungsanbieter und Konditionen schwanken.
    Aber eine grobe Einschätzung mit den verpflichtenden und ratsamen Versicherungen zu durchschnittlichen Konditionen sollten angenommen werden.


    Ich kann gar nicht einschätzen, ob es monatlich 10€ oder 100€ oder 500€ sind – überhaupt keine Ahnung.
    Sowas lernt man heutzutage (?) leider nicht mehr am Gymnasium :-(.
    (Meine Kumpels von der Berufsschule sind bei sowas stets besser informiert).


    Danke für eure Antworten und Einschätzungen.

  • Hallo @Peter998,
    anbei eine Übersicht, die ich gefunden habe.


    Ich würde mit Jahreswerten kalkulieren, viele Versicherungen sind ohnehin billiger, wenn man 12 Monate im Voraus zahlt.
    Wichtig:
    Haftpflicht für Single: 40 Euro p.a.
    Berufsunfähigkeit: 500 Euro p.a. (stark Abhängigkeit von Vorerkrankungen)
    Krankenversicherung: Hälftig von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, durch Wahl einer günstigen Versicherung kann man 500 Euro p.a. sparen
    Autohaftpflicht: Unser alter Kleinwagen kostet 250 p.a. für HP und Teilkasko, der Familienwagen im Comforttarif mit Vollkasko 700: Je nach deinem Schadenfreiheitsrabatt und dem Alter des Auto (i.e. Vollkasko lohnt vlt nicht) geht das also.
    Optional:
    Hausrat: Wenn du keinen wertvollen Hausrat hast (teure Küche zB), würde ich sie weg lassen
    Rechtsschutz: Sehe ich auch nicht als wichtig, ansonsten ca. 200 Euro p.a.


    Somit kommst du für Haftpflicht, BU, und Autohaftpflicht für Kleinwagen auf ca. 800 Euro p.a. Das erscheint mir realistisch. Zu all diesen Versicherungen findest du hier auf finanztip.de Artikel, die dir sicher weiterhelfen bei deiner Suche.

  • Ich habe mir seinerzeit auch so meine Gedanken gemacht und im Nachhinein festgestellt, dass es alles ganz entspannt war. Mir fallen zwei Dinge in dem Beitrag auf:

    • Du hast dich für ein Studium entschieden und es anscheinend erfolgreich absolviert. Das allein zählt in Deutschland nicht so viel, aber anscheinend hast du damit auch eine Anstellung gefunden. Das ist der wichtigste Grundstein. Die IG-Metall Tarifverträge scheinen auch immer ganz anständig zu sein und meistens gute Tarifverhandlungen zu führen.
    • Du machst dir Gedanken über die weiteren Dinge, die es dann zu beachten gibt.

    Ich persönlich würde erstmal schauen, mit etwa 1/3 des monatlichen Nettos für die Wohnung zu kalkulieren. Ohne eigene private Haftpflichtversicherung geht in Deutschland nunmal nichts. Der Rest schaukelt sich dann zurecht und der Überblick über die Ausgaben kommt dann von automatisch.
    Ich pflege immer zu sagen "Use your brain", also mit ein bisschen gesunden Meschenverstand und kritischer Meinunug wird es passen.


    Ich habe letztens mal gehört, dass man bei einem Nettoeinkommen von monatlich über 2.000 Euro zu den "Besserverdienenden" gehört. Von daher: Nur Mut.

  • Ich bin Mitte 30 und habe mich zum Ende des Studiums viel zu schnell für teure Finanzprodukte entschieden. Riester/Rürup zB. Beide habe ich inzwischen wieder abgeschafft und viel Geld verloren. Meinen Kindern werde ich eines Tages folgendes mit auf den Weg geben:


    1. Nie von Finanzvertrieben (MLP etc.) beraten lassen. Nie!
    2. Nicht an teure Verträge binden, wenn man noch nicht sein langfristiges Lebensmodell gefunden hat. Fragen wie "werde ich heiraten und welches Nettoeinkommen wird meine Familie haben" (klärt sich spätestens in den 30ern), "wieviele Kinder will ich" (klärt sich auch in den 30ern), "kaufe/baue ich ein Haus und wie lange will ich mich dafür verschulden (klärt sich ebenfalls in den 30ern)."
    3. Punkt 2 heißt nicht, dass man nicht sparen soll, im Gegenteil! Man soll einen sinnvollen Anteil am Nettoeinkommen sparen, ca. 10-20% pro Monat. Aber dieser muss kostengünstig und flexibel angelegt werden, eben gerade nicht in Lebensversicherungen sondern als klassischer Finanztip-Mix aus Tagesgeld/Festgeld/ETF.
    4. Am Ende des Studiums können sich die wenigsten vorstellen, wie teuer Wünsche wie Hochzeit, Reisen, Hausbau sein können, deshalb lieber flexibel mit den eigenen Möglichkeiten bleiben und Geld verfügbar halten.


    So viel vom "alten" Chris :thumbup:

  • Außerdem kann man über Arbeitgeber manchmal Produkte zu besseren Konditionen beziehen. Mein AG hat zB eine Versicherungsvermittlung mit teilweise exzellenten Konditionen. Außerdem könnte ich in eine Rentenversicherung einzahlen und würde für jede 100 Euro aus dem Bruttogehalt 13 Euro Zuschuss bekommen.


    Auch das weiß man nicht, bevor man den Arbeitgeber und seine Benefits im Detail kennt.

  • Bei AG Verträgen ist jedoch immer zu prüfen, was passiert, wenn man den AG wechselt. Hier gibt es erhebliche Schwierigkeiten bei zum Beispiel bAV! Zwar sind die Versicherungen verpflichtet, das Guthaben aus dem alten Vertrag ohne große Kosten in einen neuen Vertrag zu stecken, jedoch nur zu neuen (und meistens schlechteren) Konditionen...


    Und wer bleibt schon ewig beim gleichen AG?