Quo vadis Kapitalmärkte

  • Von den Profis lernen heißt siegen lernen!


    Könnt Ihr auch die alte Leier nicht mehr hören? Kauft ETFs, Kauft MSCI World, schön breit gestreut! Schön diversifiziert! Alles Käse! Schaut Euch mal den guten alten Onkel Warren an: Die 4 größten Positionen im Bestand machen 50% des Portfolios aus. Größe Einzelwette 17% ! Aha....und was macht er noch? Bzw. was macht er nicht? Benchmark! Index! Der bildet mit seinem Portfolio doch nicht den S&P ab?!?!?!???


    Ergo: Gute Werte suchen, mit moderater Bewertung / guter und nachhaltiger Dividendenrendite (daher abwarten, bis es mal wieder knallt) und dann gnadenlos zuschlagen.

  • @MayerSchorsch


    "Ich würd ja gern - aber ich trau mich nicht."


    Wie würden Sie mir empfehlen, an das Thema Aktienauswahl ranzugehen? Über Kennzahlen? Filter bei Comdirect auf "kennzahl kleiner/größer..." einstellen? Dazu eine Google News Suche? Analysten Meinungen? Bauchgefühl an oder aus?


    Ich kaufe verschiedene ETF und bin bislang zufrieden. Aber da ich hoffentlich noch viele Jahrzehnte mit (kleinen) Investments zugange sein würde, interessiert mich Ihr Rezept, nach dem Sie die 500 Millionen möglichen Aktien auf Ihre 10 Favoriten eingrenzen.


    @all: jede Idee ist willkommen.

  • Abgesehen davon hinkt ein Vergleich mit Warren Buffett, denn der leistet sich hunderte Ivy League Analysten mit 6-9 stelligen Jahresgehältern um die Welt nach lohnenden Investments zu durchforsten, während ich mir Gedanken mache, ob ich über Comdirect oder Flatex kaufe, um die Ordergebühren um 7,50 Euro zu drücken. ;)

  • ...


    Ergo: Gute Werte suchen, mit moderater Bewertung / guter und nachhaltiger Dividendenrendite (daher abwarten, bis es mal wieder knallt) und dann gnadenlos zuschlagen.

    Hätte Onkel Warren abgewartet bis es "knallt", wäre er wohl noch immer Zeitungsausträger.
    Ansonsten: Top! Du hast den "Stein der Weisen" gefunden. Viel Spaß beim Abwarten!

  • "Hätte Onkel Warren abgewartet bis es "knallt", wäre er wohl noch immer Zeitungsausträger."


    http://www.manager-magazin.de/…in-problem-a-1161832.html


    Lesen bringt Vorteile - der Zeitungsausträger Buffet ist immer investiert, aber sehr selten zu 100%. Das heisst "abwarten bis es knallt" - und dann all-in gehen. Heute Hamborner REIT unter 9 Euro mit Dividendenrendite 5%? Ja. Lufthansa um die 13 Euro bei KGV 3,5? Klar. Freenet für unter 28 Euro? Gerne...usw. Daimler mit 6er KGV und >5% Dividendenrendite? Ja, wobei die 2017 nicht mehr aus dem Quark kommen mit ihrem Diesel. Und um beim letzten Beispiel zu bleiben - wenn sich Kurs halbiert, steht das KGV bei 13.....ist nicht exzessiv. Halbierung Dividende? OK, 2,5% auf die Hand ist weiter klar besser als 0,0% beim Festgeld Tendenz fallend.

  • Abgesehen davon hinkt ein Vergleich mit Warren Buffett, denn der leistet sich hunderte Ivy League Analysten mit 6-9 stelligen Jahresgehältern um die Welt nach lohnenden Investments zu durchforsten,

    Auch hier gilt: Lesen bringt Vorteile. Eine nette Zusammenfassung zur Leistung von Analysten gibt es hier:


    http://freier-parkplatz.de/one…latz%20zu%20Analysten.pdf


    Meine Lieblingsstelle ist die hier:
    "
    04.04.17, 13:21 dpa-AFX
    LONDON (dpa-AFX Broker) - Die US-Bank Citigroup hat das Kursziel für Nordex von 14,60 auf 14,40 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Die Gewinnentwicklung lasse sich nicht besonders gut vorhersagen, bemängelte Analyst Phuc Nguyen


    Das Kursziel sinkt von €14,60 auf €14,40 und verändert sich somit um ganze 1,39%. Wenn man seine Kursziele so exakt definiert und verändert, suggeriert man folglich auch entsprechende Prognosefähigkeiten in Bezug auf den Kurs. Und gleichzeitig bemängelt der Analyst, dass sich die Gewinnentwicklung des Unternehmens nicht sonderlich gut vorhersagen lasse? Wofür brauche ich dann Analysten bei Unternehmen, deren Gewinne sich ganz leicht vorhersagen lassen? Was für ein Quatsch. Entweder werden die Kursziele mit Pseudo-Genauigkeit erstellt (Würfeln, Dartscheibe, etc.). Oder aber der Analyst bestätigt, dass seine eigene Aussage irrelevant ist, weil man die Entwicklung ja soooo schwer vorhersagen kann. Da fällt mir nur dazu ein, dass bisher noch niemand kostenpflichtige Prognosen zu den Lottozahlen am nächsten Samstag angeboten hat. Sind ja aber auch schwer vorherzusagen! Ich tippe mal deshalb auf mangelnde Nachfrage als Grund. Ergo liefert dieses Fallbeispiel (und sie finden leider viel zu viele solcher Beispiele) kein bisschen Mehrwert für Investoren.


    Oder Gegenprobe, wenn die Analysten so viel verdienen, weil sie so viel wert sind: Wir verdoppeln ein siebenstelliges Gehalt von 2 Mio. auf 4 Mio. Ist ja kein Problem, weil dann werden die Analysen besser und der Buffet verdient noch mehr.....klingt doch eher unlogisch, oder?


    Ansonsten finde ich ETFs gut, ich bin aber derzeit mehr auf wikifolio unterwegs. Zu den oben genannten Kennzahlen kommt noch ein wesentliches Element dazu: Trend bzw. Volatilität. Wieder Beispiel Daimler: Die sind in den letzten 12 Monaten von 72 auf unter 60 gefallen. So what. Gegenbeispiel Seagate: Die gab es im April noch zu 45, aktuell um die 27. KGV und Dividendenrendite waren auch bei 45 Euro nicht soooo schlecht. Tech gegen Industriewert? Mag mit reinspielen.

  • ach Gottchen man kann's schon nicht mehr hören, immer wieder diese Rufe ,Leute kauft Gold Kauf Gold kauft Gold ....
    Der Goldpreis musst doch nun mal endlich richtig steigen, der Guru Müller versucht doch auch schon seit ewigen Zeiten auf seiner Seite mit seinem Cash Gold den Preis zu bewegen ...... außerdem der große Crash lauert um die Ecke, jederzeit ;)

  • ach Gottchen man kann's schon nicht mehr hören, immer wieder diese Rufe ,Leute kauft Gold Kauf Gold kauft Gold ....

    Für mich war folgender Passus wichtiger, als die Frage, Gold ja oder nein:


    "Aus meiner Perspektive hat die Federal Reserve daran den größten Anteil. Einst angetreten, um Amerikas Wirtschaft aus den Fängen der Banken- und Finanzkrise mittels QE zu befreien, ist längst deutlich geworden, dass es vor allem jene Akteure mit Erstzugang zu dem billigen Zentralbankgeld sind, die von dieser Entwicklung hochgradig profitiert haben. Nicht CAPEX-Investitionen, Innovationen und die Schaffung neuer Vollzeitstellen in gut bezahlten Industrien sind mittels QE in der amerikanischen Wirtschaft gefördert worden, sondern Aktienrückkäufe, Financial Engineering und eine völlig ausufernde Spekulation, die in den meisten Finanzsegmenten abermals zur Bildung von Blasen geführt hat. Wenn die Federal Reserve gedenkt, in den nächsten Jahren mittels einer Bilanzschrumpfung den Liquiditätsstecker aus der Dose zu ziehen, möchte ich mir lieber nicht vorstellen, wie sich dieses Prozedere auf massiv kreditgehebelte Finanzmärkte als solche, sondern vor allem auch auf die ökonomische Basis auswirken wird, die auf Gedeih und Verderb vom Kreditzugang abhängig ist."

  • Mal abgesehen von der Frage, ob die "Flucht" in bestimmte Rohstoffe sinnig ist, oder nicht.


    Hat jemand eine (hoffentlich) einleuchtende Erklärung dafür, warum es immer Gold sein soll?
    Palladium oder Coltan wären ja auch denkbar, aber von denen redet ja keiner.


    Ist das reine Nostalgie und wäre das anders, wenn Gert Fröbe damals "Titanfinger" gehießen hätte? ?(

  • Danke für die rasche Reaktion.


    Ehrlich gesagt habe ich noch nicht versucht mit derartigen Wertstoffen zu handeln.


    Aber wenn Palladium quasi nicht handelbar ist, woran liegt das?


    Ist Gold nur so gut handelbar, weil es überall bekannt ist?


    Die reinen Materialeigenschaften erscheinen mir jetzt nicht als geeignete Begründung für dieses gefühlte Alleinstellungsmerkmal von Gold.


    Also alles Psychologie, oder woran liegt es?

  • Netter Artikel zu den Risiken und Nebenwirkungen bei hoch bewerteten Aktienmärkten:


    -> https://www.cashkurs.com/aktie…h-so-teuer-wars-noch-nie/


    Und ja ich weiß, nicht viele hier mögen Müller´s Cashkurs, aber nicht alles was dort steht, ist schon per se heiße Luft.


    Ein paar Auszüge für die Lesefaulen:


    - Die Bewertung des US-Aktienmarktes ist derart hoch, dass die Erwartungen für die zukünftigen Erträge extrem gering sind


    - Langfristig kommt es immer zu einer Normalisierung der Bewertung. Wer das 1999 nicht glauben wollte, war 2003 mehr als die Hälfte seines Geldes los. Wer das 2006 nicht glauben wollte, hatte 2009 mehr als die Hälfte seines Depots verdampft.


    - Wer kann sich schon vorstellen, dass von den Firmen Facebook, Amazon, Apple oder Google einige in zehn Jahren in der Irrelevanz verschwunden sind? Kaum jemand kann das, jedoch konnte sich auch 1999 niemand vorstellen, wie schnell sich vermeintlich weltbeherrschende Firmen wie Doubleclick, Yahoo!, AOL oder Cisco in die falsche Richtung entwickeln.


    Sehr passend auch das Fazit:


    Am Finanzmarkt gibt es Menschen mit Geld und Menschen mit Erfahrung. Nach einem Zyklus haben die Menschen mit der Erfahrung das Geld und die anderen die Erfahrung. Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht zu viel für diese Erfahrung bezahlen.

  • ...nicht alles was dort steht, ist schon per se heiße Luft.

    Hm, damit hast Du jetzt aber genau die Passagen zitiert, die tatsächlich heiße Luft sind!

  • Was genau bedarf da der Erläuterung?


    Der Autor stellt fest, dass die Bewertung des US-Aktienmarktes (und kein anderer) hoch ist.
    Was ist hoch? Was ist niedrig?
    Meint er, die Bewertung ist höher als die vor 5 Jahren? Das stimmt!


    Die zukünftigen Erträge werden extrem gering sein? Und dann legt der Verfasser selbst einen Aktienfonds auf?!
    Welche Zukunft ist hier gemeint? Die nächsten 2 Monate, die nächsten 5 Jahre oder die nächsten 20 Jahre?


    Langfristig wird es also zur Normalisierung kommen?! Was ist normal?


    Der Verfasser weist daraufhin, dass Anleger in der Vergangenheit irgendetwas angeblich nicht glauben wollten. Keine Ahnung, ob das stimmt. Wen interessiert, was Anleger wann geglaubt haben, und wozu ist das von Interesse.
    Ich bin ein Anleger, der glaubt, dass sich Kurse nach Rückgängen wieder erholen und dann neue Höchststände markieren. Das muss man aber nicht glauben.


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass heute große Firmen wie Apple und Co in der Irrelevanz verschwinden. Wer kann sich das nicht vorstellen? Und wozu ist es von Bedeutung wer sich was vorstellen kann?
    Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es dann andere Firmen gibt, die dann von Bedeutung sind.


    Es handelt sich tatsächlich um nichts weiter als heiße Luft. Wer kann daraus irgendwelche Erkenntnisse gewinnen? Und welche?

  • der allgegenwärtige ( und täglich grüßt das Murmeltier)Oekononom ist manchmal halt auch ein Dampfplauderer;-)
    soll ich Euch mal erzählen,was mir alles so durch den Kopf geht.......okay,okay....dann eben nicht...

  • - Langfristig kommt es immer zu einer Normalisierung der Bewertung. Wer das 1999 nicht glauben wollte, war 2003 mehr als die Hälfte seines Geldes los. Wer das 2006 nicht glauben wollte, hatte 2009 mehr als die Hälfte seines Depots verdampft.

    Und je nachdem welche Aktien er sein Eigen nannte hat sich der Kurs wieder erholt und ist heute erheblich höher als 1999 oder 2006 oder? ;) Von Dividenden rede ich gar nicht.


    Die Börse in der Vergangenheit zu analysieren kann ja jeder mal ganz ehrlich. In die Zukunft blicken kann dagegen keiner, da sind wir uns ja sicher einig. Klar kann man anhand der aktuellen Daten etwas als wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher sehen. Aber dazu muss man ja auch kein "Börsenguru" sein. Ich sehe z.B. eine Leitzinserhöhung in den nächsten 50 Jahren als wahrscheinlicher an als eine Senkung... Wow, das ist sehr Gurumäßig oder?


    Wenn ich überlege wie oft die Jungs alleine dieses Jahr schon "Korrektur" geschriehen haben und kam Sie? Nö. Klar wenn ich das zum 100. mal rufe ist sie irgendwann da (und wir alle wissen Sie wird kommen). Die anderen 99 mal hatte ich aber nicht Recht und was hat mein Geld da gemacht? Richtig, nix!! Muss man selbst wissen, jeder hat seinen Ansatz.
    Die Halbwertszeit der Aussagen der Herren ist daher naja...


    Ich weiß, @Oekonom dass Du seinerzeit auch mal weniger gute Erfahrungen gemacht hast beim Crash und daraus Deine Lehren gezogen hast, was auch total verständlich ist. Das wird der ein oder andere hier noch durchstehen müssen. Ich freue mich wie ich schon mehrfach geschrieben habe auch immer über die Links, weil ich es einfach gerne lese. Unterhaltungswert haben die Typen ja total. So wie die Gala oder die Bild Zeitung auch ;) (so lange mans nicht glaubt). Lass Dich also bitte nicht allzusehr von den nicht netten Kommentaren meiner Vorposter beeinflussen, sonst hätten wir ja nix mehr zu diskutieren hier. Also haltet Euch doch bitte mal etwas zurück.


    Aber zurück zu Müller:
    Was mir fehlt ist die Alternative zu den Aktien und dazu sagt der Vogel Müller mal wieder nix. Soll ich jetzt so lange nix kaufen bis der Crash da ist. Damit hat der uns ja schon das ganze Jahr vertröstet. Ich glaube zum Thema Markttiming sind wir uns alle auch weitgehend einig.
    Hat sein toller Fonds jetzt also auch das ganze Jahr nix gemacht?? Hmm?


    Oder kaufe ne Immobilie, die schüttel ich mal kurz ausm Ärmel... Gold? Diamanten? Am besten fair gehandelt...


    Oder halt ne. Ich glaube ich soll alle meine Einzeltitel verkaufen und groß in Müllers Fonds einsteigen... Ich glaub da schlaf ich lieber nochmal ne Nacht drüber :D

  • Die Börse in der Vergangenheit zu analysieren kann ja jeder mal ganz ehrlich. In die Zukunft blicken kann dagegen keiner, da sind wir uns ja sicher einig.

    ganz genau, und trotzdem beruht doch genau diese Aussage / Hoffung

    Und je nachdem welche Aktien er sein Eigen nannte hat sich der Kurs wieder erholt und ist heute erheblich höher als 1999 oder 2006 oder?

    genau darauf, dass sich die Muster der Vergangenheit auch in der Zunkunft wiederholen sollen, oder?


    Ich will das weder gutheißen noch verteufeln, ich wundere mich halt nur, dass sich fast alle einig sind, wenn es darum geht, ob die Aktie auch künftig ähnliche Renditen wie in der Vergangenheit ermöglichen wird, dann aber wenn es zB um Bewertungsniveaus geht, ein Vergleich mit der Vergangenheit, also eher höher oder niedriger als historische Durchschnittswerte verteufelt werden. Oder findest du ein KGV von 264 bei Amazon tatsächlich in Ordnung?

    Ich weiß, @Oekonom dass Du seinerzeit auch mal weniger gute Erfahrungen gemacht hast beim Crash und daraus Deine Lehren gezogen hast,

    Meine Erfahrungen beruhen weniger auf dem Verlust von eigenem Geld, obwohl ich auch nach unten dabei war, sondern eher im Miterleben der Kundenreaktionen in den Jahren 2000 bis 2003. Aber das diskutieren wir mal weiter, wenn hier vergleichbare Fragen und Verzweiflung aufkommt. ;) Ich bin dann schon sehr gespannt, welche Beruhigungspillen die vereinzelten Klugscheißer hier dann verteilen, insbesondere wenn man die Vergangenheit nicht als für die Zukunft maßgebend betrachtet und Phasen von attraktiven und weniger attraktiven Bewertungsniveaus leugnet.


    Noch ein Link für @RaphaelP, der ausdrücklich für Foristen der inhaltsfreien Fundamentalopposition und sonstige argumentationslosen "Heiße-Luft-Untersteller" nicht lesenswert ist:


    ->http://www.mack-weise.de/marktkommentar/