Quo vadis Kapitalmärkte

  • Ja klar, es gibt Fairtrade Diamanten (google es mal) und auch sog. "konfliktfreie" Anlage-Diamanten, siehe hier https://www.diamondas.com/anla…Iv0narVsNYCFcUYGwod3IcA8w






    Ich will das weder gutheißen noch verteufeln, ich wundere mich halt nur, dass sich fast alle einig sind, wenn es darum geht, ob die Aktie auch künftig ähnliche Renditen wie in der Vergangenheit ermöglichen wird, dann aber wenn es zB um Bewertungsniveaus geht, ein Vergleich mit der Vergangenheit, also eher höher oder niedriger als historische Durchschnittswerte verteufelt werden. Oder findest du ein KGV von 264 bei Amazon tatsächlich in Ordnung?

    Ganz klar nicht verkehrt der Punkt. Ich würde Stand heute auch kein Amazon kaufen.
    Ich würde aber auch niemanden komplett davon abzuhalten versuchen. Es gibt aber derzeit viele andere Unternehmen die eine Korrektur hinter sich haben und war nicht weil das Unternehmen auf einmal beschissen war sondern weil und das ist ja Dein korrekter Ansatz die Börsenpsychologie zum Kursabsturz geführt hat. Herdentrieb trotz solider Zahlen. Gut für uns, Kurs sinkt obwohl die Zahlen gut sind, also kaufen trotz zweifellos überhitztem Markt.


    Klar braucht das Optimismus, aber ohne den braucht man ja echt weder an den Kapitalmarkt gehen noch sonst in irgendwas investieren, dann gibt man einfach alles mit warmen Händen aus, weil man morgen ja eh tot sein könnte.


    Ich hoffe wir verstehen uns. Ich finde Deinen Ansatz nicht falsch, aber er widerspricht halt meiner Auffassung, dass ich den Markt nicht timen kann. Es spricht momentan natürlich mehr dafür dass es eine Korrektur geben wird, als für ein weiteres starkes Wachstum und auch ich bin dieses Jahr zurückhaltend beim Investieren, aber ganz lassen tu ichs trotzdem nicht.


    Wer der Sache aktuell nicht traut kann ja gerne Fonds oder ETFs mit Sparplan kaufen, aber bitte bitte Leute fangt endlich irgendwie mit den Aktien an. Ich bleibe dabei dass m.E. Aktien völlig unabhängig vom Zinsniveau ein wichtiger Baustein der Vermögensbildung sind und ich sage das so ganz offen und werde daher auch den Shitstorm während der Rezession ertragen müssen ||

  • Zitat von Oekonom

    Meine Erfahrungen beruhen weniger auf dem Verlust von eigenem Geld, obwohl ich auch nach unten dabei war, sondern eher im Miterleben der Kundenreaktionen in den Jahren 2000 bis 2003. Aber das diskutieren wir mal weiter, wenn hier vergleichbare Fragen und Verzweiflung aufkommt.

    Wer hatte den Kunden denn die Produkte aufgequatscht, die sie dann später zur Verzweiflung getrieben haben?

  • Bevor die Emotionen weiter ausschweifen: Ein Indexinvestment hätte 2000 bis 2003 egal ob DAX oder MSCI World gut verloren. Insofern sollten wir uns hier auf einen Plattform, die das Index-Investment für Einsteiger predigt, durchaus drüber im Klaren sein, dass bei einer deutlichen Korrektur "Fragen und Verzweiflung" aufkommen werden. Das kamen sie übrigens schon im Laufe des Sommers, wobei es nur marginal abwärts ging.

  • Insofern sollten wir uns hier auf einen Plattform, die das Index-Investment für Einsteiger predigt, durchaus drüber im Klaren sein, dass bei einer deutlichen Korrektur "Fragen und Verzweiflung" aufkommen werden.

    Rendite kommt von Risiko.


    Wer das Risiko nicht zu tragen bereit ist, kann auch keine Rendite erwirtschaften. Die Börse ist keine Einbahnstraße. Für JEDEN (!) Anleger wird sich irgendwann das Risiko materialisieren. Das muss man ertragen oder sich von vorne rein mit inflationsbereinigten Nullrenditen (wenn überhaupt) zufrieden geben.


    Wer das Risiko nicht will oder den Zusammenhang nicht versteht, sollte kein Investment tätigen, auch kein "Index-Investment für Einsteiger". Denn dann sind lange Gesichter, "Fragen und Verzweifelung" vorprogrammiert...

  • Wer das Risiko nicht will oder den Zusammenhang nicht versteht, sollte kein Investment tätigen, auch kein "Index-Investment für Einsteiger".

    Da bin ich voll bei dir! Allerdings ist das wahrscheinlich nicht ganz "Finanztip-konform" und auch viele andere hier werden deine Ansicht nicht teilen. Ist ja auch in Ordnung. Gerade deshalb versuche ich aber, hier mal verschiedene Ansichten reinzubringen. Dann kann sich jeder das raussuchen, was ihm plausibel, vernünftig oder hilfreich erscheint. Die eine Wahrheit gibt es halt meist nicht. Wenn aber einzelne Foristen hier pauschal und gegen alle möglichen Ansichten zetern, dann bringt das niemanden weiter - insbesondere dann, wenn eine eigene Meinung dabei nicht kundgetan wird. Entweder fehlt es dann am entsprechenden Know-how oder am notwendigen Rückgrat. Hier wahrscheinlich an beidem. Quertreiben und destruktiv sein ist hingegen ganz einfach, eine eigene Meinung haben und diese auch fundiert zu vertreten eben nicht. Dann wirft man lieber ein paar Fragen in den Raum. Primitive Rhetorikmasche. Wenn du keine Ahnung hast oder deine Meinung nicht kundtun willst, stelle eine Gegenfrage. Funktioniert fast immer, allerdings auch sehr entlarvend gegenüber denen, die die Masche kennen.

  • Zitat von Oekonom

    Die eine Wahrheit gibt es halt meist nicht.

    Es gibt zumindest eine Wahrheit, und die lautet, dass wir die zukünftige Aktienmarktentwicklung nicht kennen. Da kannst Du noch so viel Investmentpornografie verlinken.
    Dies ist meine Meinung! Was ist Dir daran nicht klar genug?


    Wir wissen auch, dass es die verschiedensten Ansichten über die zukünftige Aktienmarktentwicklung gibt. Du must sie hier nicht alle verlinken, zumal die Quellen zum Teil wirklich erschreckend sind.


    Es handelt sich dabei auch nicht um eine Rhetorikmasche, denn Rhetorik ist ja die Redekunst. Ich rede aber gar nicht, sondern schreibe.


    Es ist mir ein besonderes Anliegen, zu verhindern, dass irgendein unbedarfter Anleger sich nach dem von Dir verlinkten Unsinn richtet.

  • Lieber @Schwachzocker


    ich mag deinen Schreibstil und du bringst Schwung ins Forum mit deinen Beiträgen. Du äußerst dich offen und klar und sprichst mit vielen deiner Ansichten wahre Worte.


    Dennoch möchte ich @Oekonom hier in Schutz nehmen. Seine Beiträge sind für mich ein Überblick über das, was es sonst noch so auf der Welt gibt. Ich habe auch das Wahlprogramm der AfD gelesen, trotzdem hatte ich nie vor, sie zu wählen. Das Forum bewegt sich auf einen toten Punkt zu, vor zwei Jahren hatten wir über 60 Beiträge pro Tag, jetzt sind es gerade mal noch 30. Da kann ein bisschen Presseschau nicht schaden.


    Der Finanzwesir postet regelmäßig eine Rubrik "Das haben die anderen diese Woche geschrieben". Viele Links sind uninteressant aber zuverlässig alle zwei Wochen gibt es einen, der mir gefällt. Und deshalb sehe ich da rein. Genauso klicke ich auch bei @Oekonom nicht auf alles, aber hin und wieder interessiert es mich. Daher, bitte weitermachen!


    Und deine Sorge um "unbedarfte Anleger" in allen Ehren, aber wer allen Ernstes seine Investmententscheidungen auf Basis von durch @Oekonom geposteten Internetartikeln ausrichtet, kann auch Herzkatheter mit der Nagelschere verlegen. Dem ist eh nicht mehr zu helfen.

  • Selbstverständlich darf Oekonom hier weiterhin posten, was es in der Welt so alles für Ansichten gibt.
    Wenn es aber z.B. heißt, irgendetwas wird sich normalisieren, dann möchte ich wissen, was "normal" ist, andernfalls ist es nun einmal heiße Luft.
    Und wenn es heißt, es könnte in Zukunft niedrige Erträge geben, ohne dass eine Aussage zur zukünftigen Inflation getätigt wird, dann ist das praktisch eine Nullaussage, mithin heiße Luft.

  • Wie sieht es nun heute aus?!

    Seit diesem Beitrag hat der US-Aktienmarkt 12% p.a. gemacht.

  • Und auch heute ist Rückschlagpotenzial gegeben. Ob das Potenzial dann zum Rückschlag führt können wir dann wieder in drei Jahren beurteilen. Welche Konsequenzen der einzelne Anleger zieht ist die andere Frage. Von "aus Angst nichts machen" bis zu "Risiken ignoriere ich" ist alles möglich. Unstrittig ist, dass historisch die Inkaufnahme der Risiken die richtige Wahl war.

  • Ich verfolge seit Jahren ein paar Indikatoren, die seit Jahren anzeigen, dass die Börsen zu hoch stehen.


    U. A. Shiller-KGV, Buffet Marktkapitalisierung, Q-Ratio, Dividenden-Rendite Gesamtmarkt usw.


    Aber der Grund liegt an den niedrigen Zinsen.

    Wenn die Zinsen bei 0 % liegen ist eine Anlage in Aktien auch gerechtfertigt, wenn die Rendite der nächsten Jahre bei nur 4-8 % liegt.


    Aktien sind teuer, weil die Zinsen so niedrig sind.

    Spannend wird es erst, wenn die Zentralbanken irgendwann wieder die Zinsen anheben.

  • Spannend wird es erst, wenn die Zentralbanken irgendwann wieder die Zinsen anheben.

    Ja, das war ja das Ereignis im Herbst 2018, als die Zinsen über 3,x % gingen, was ziemlich lange vorher exakt prognostiziert war. Angesichts der Schuldenexplosion durch Trump, Corona und vielleicht bald Biden wird die Zinsanhebung eher nicht passieren, hat Powell ja auch schon angekündigt.