Quellensteuer

  • Hallo


    Der ETF MSCI Amundi ist ein französischer Fonds und soll mit einer Quellensteuer von 30% belegt sein.
    Frage:
    Fällt diese Steuer tatsächlich an und wird nicht von einem Freistellungsauftrag/Nichtveranlagungsbescheinigung abgedeckt/verhindert? Wird dann mein Dividendenertrag um diese 30% geschmälert?


    Andererseits wird ein Luxemburgischer ETF MSCI zwar mit einer Quellensteuer von 15% belastet, kann aber, soweit ich das bisher verstanden habe, mit einem Freistellungsauftrag abgedeckt werden (Doppelsteuerabkommen). Das heißt dann wohl, dass mir hier nichts abgezogen wird.???!!!


    Das würde für mich bedeuten, dass ich mit steuerlichen Belastungen / mit diesen Abzügen besser mit einem Luxemburgischen Fonds fahren würde. Ist diese meine Schlussfolgerung richtig?


    Danke

  • Wo ist die Quelle für diese Annahme? Ich habe deutsche Depots (Flatex, ebase, VR-Bank) Und zahle jeweils die 25% Kapitalertragssteuer soweit der Freistellungsauftrag überschritten ist, egal ob das Fondsdomizil Luxemburg, Irland, Frankreich oder Deutschland ist. Meine Kinder haben eine NV und zahlen nix sowohl bei französischer wie auch luxemburger ISIN.


    Nachtrag: Bei ausländischen thesaurierenden Fonds besteht ggf. das Problem der Doppelbesteuerung, da hier gerade kein automatischer Abzug der Kapitalertragssteuer erfolgt. Dies ändert sich mit der neuen Gesetzeslage ab 2018, bei der alle Fonds gleich (schlecht) behandelt werden.


    Hier der Link zum entsprechenden Beitrag http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/thesaurierende-fonds/

  • Das Problem kann sein, wenn der Fonds selbst zB in Frankreich der Besteuerung - in welcher Form auch immer - unterliegt. Dann ist die Quellensteuer erst mal weg bzw. man kann versuchen, sie sich erstatten zu lassen oder ggf im Inland anrechnen, wenn Erstattung nicht möglich.


    Anschauliches Beispiel ist der Templeton Growth Fund, Inc. Der in Amerika ansässige Fonds unterliegt in den USA mit den Dividendeneinnahmen einer Besteuerung (15%). Da hilft kein Freistellungsauftrag, nur die Anrechnung bei der Steuererklärung, die aber meist nicht in voller Höhe gelingt. Weil der Inc. Fonds eigentlich für US-Bürger gedacht ist, wurde dann ein Parallelfonds in Luxemburg aufgelegt, der die Quellensteuerproblematik nicht hat. Da der Fonds aber in der Verwaltung deutlich teurer ist, verpufft der Vorteil aus der Quellensteuerersparnis leider komplett....


    Wenn ich mich recht erinnere, hatte @Altsachse ein ähnliches Problem, mit einem Dividendenfonds aus Belgien.

  • Hallo @Oekonom,
    mein Dividendenfond liegt trotz der Quellensteuer ganz gut im Rennen.
    Mein Depot weist einen Quellensteuertopf aus. Da ich eine NVB habe kann es sein, das Quellensteuern die ich bezahlt habe, aber eigentlich nicht bezahlen müßte, dort gesammelt werden. Da ich auch für die nächsten 3 Jahre eine NVB habe, schiebt sich dieser Topf so vor sich her.
    Er ist eigentlich zur Verrechnung mit anfallenden Steuern gedacht. Da meine Steuerpflicht nun noch einmal herausgeschoben wurde, verschiebt sich die Sache, bis es zur Steuerpflicht eines schönen jahres kommt.
    Gruß


    Altsachse