BU: "Anonyme" Risikovoranfrage mit persönlichen Daten?

  • Ich bin gerade in Beratung bzgl. BU und bin sehr skeptisch geworden, als es um das Thema anonyme Risikovoranfrage ging. Die Versicherung bräuchte angeblich nebst Gesundheitshistorie auch meine persönlichen Daten, insb. Name und Geburtsdatum. Es würde dabei jedoch kein Eintrag in das Hinweis- und Informationssystem erfolgen!


    Nun die Frage, ob ich dies wagen sollte, oder aber mit gar keinem Vermittler zusammen arbeiten sollte, der voll-anonymisierte Anfragen nicht zulässt?


    Vielen Dank!

  • Da kannst du dich entweder mit gut Glück aufs Bauchgefühl verlassen oder dieser "Machenschaft" ausweichen und nicht mit dnen zusammenarbeiten. Meine Erfahrungen aus dem Bereich haben mir gezeigt, dass man Versicherungen "nicht umbiegen" kann. Ich habe bei meiner BU-Anfrage im letzten Jahr keine persönlichen Daten weitergegeben und in allen Arztberichten die Angaben geschwärzt. Der Herr bei der Versicherung hat dann meine anonymisierte Anfrage weitergeleitet. Er selbst wusste natürlich, dass diese von mir kam, da er ja auch eine Email-Adresse für eine Antwort gebraucht hat.


    Das wichtigste bei der Anfrage ist natürlich ein vollständig ausgefüllter Fragebogen und möglichst alle Arztberichte der gefragten Zeit. Dann hat die Versicherung alles und kann später nicht mehr so leicht behaupten, man hätte ihr etwas wichtiges vorenthalten.

  • Es gibt einige wenige Versicherer, die komplett anonyme Voranfragen akzeptieren.
    Die meisten Anbieter wollen den Namen und manchmal auch eine Anschrift.
    Hier kann man sich nur behelfen, indem man einen Namen und eine Anschrift erfindet.
    Das ist unschön, aber leider oft der einzige Weg, um die Kundendaten zu schützen.
    Ich setzte bei Voranfragen für Kunden/Interessenten als Anschrift immer meine Büroanschrift oder meine Privatanschrift ein. Der Kundenname wird verfremdet (aus Anja Müller wird z. B. Anna Miller) und das Geburtsdatum wird leicht verändert (01.08. wird z. B. zu 08.01.).


    Mittlerweile gibt es auch spezielle Software, mit der man komplett anonym Voranfragen bei einigen Versicherungsgesellschaften stellen kann.

  • Wenn der Makler eine Pseudonymisieriung nicht anbietet:


    Ist der Versicherer nicht daran gebunden, die pers. Daten nicht in das HIS einzutragen? Gibt es berechtigte Sorge, dass dies "unter der Hand" doch passiert? Wenn nicht - warum dann die Pseudonymisierung?


    Sollte ich lieber von einem Makler abspringen, der eine solche Pseudonymisieriung nicht anbietet?

  • Ich persönlich glaube einem Versicherer, der mir zusichert, dass er Voranfragen nicht im HIS oder anderen Dateien speichert.
    Aber ich und der Verbraucher können das erst im Nachhinein überprüfen.


    Letztendlich kann ich immer nur für mein eigenes Handeln Verantwortung übernehmen.
    Und genau deswegen bin ich ein Freund von anonymisierten Voranfragen.


    Natürlich gibt es auch ein Argument pro Voranfrage mit Klarnamen:
    Es kann eine viel bessere Zuordnung erfolgen. Das wiegt für mich aber leichter, als das eventuelle Speichern der Kundendaten.

  • Anonyme Risikovoranfragen können auch Versicherungsvertreter für ihre Kunden stellen.
    wobei aber das Geburtsdatum und die Beantwortung aller Gesundheitsfragen erforderlich ist.

    Viele Grüße,


    Norbert Uhrig


    Versicherungsfachmann