Versteuerung über Freibetrag

  • Guten Abend,


    ich glaube die Frage ist jetzt ein bisschen "dumm" aber ich habe es noch nicht genau verstanden. Ich hoffe ihr könnt mir auch dieses mal weiterhelfen :)


    Nehmen wir an:


    Ich investiere monatlich durch einen Sparplan in ein auschüttenden ETF. Der Freibetrag ist am Ende des Jahres mit 801€ ausgeschöpft. Nun schüttet noch eine andere Aktie genau 1€ aus. D.h. ich habe im Jahr insgesammt 802€ erwirtschaftet.


    Nach meinem Wissenstand müsste ich insgesammt 30% (mit Kirchensteuer) von dem 1€ der zu viel ist versteuern. Hätte ich dann 0,70 Cent also insgesammt 801,70€ erwirtschaftet ? Oder wie ist das genau ?



    Danke und beste Grüße,
    Shifty

  • @fredo47
    Ja habe das nur als ungefähre Angabe gemacht :)


    Ich erweitere jetzt einfach mal meine Frage zu dem Thema:
    Wenn der Freibetrag ausgeschöpft ist, lohnt es sich dann trozdem noch ganz normal jeden Monat in den Auschüttenden ETF ?

  • Wenn der Freibetrag ausgeschöpft ist, lohnt es sich dann trozdem noch ganz normal jeden Monat in den Auschüttenden ETF ?

    Bin mir nicht sicher, ob ich die Frage verstehe?:


    - was ist die Alternative, das Geld ertraglos unters Kopfkissen zu legen?
    - der Wechsel zu einem thesaurierenden Fonds bringt grundsätzlich auch nichts, weil dort die Erträge zwar nicht ausgeschüttet, sondern eben thesauriert werden, aber trotzdem jährlich ein Ertrag (=ausschüttungsgleiche Erträge) zu versteuern ist.
    - bei den thesaurierenden Aktien-ETF auf Swapbasis liegt der ausschüttungsgleiche Ertrag zwar oft bei Null, so dass die laufenden Erträge in Kursgewinne verwandelt werden und erst bei Veräußerung des ETF zu versteuern sind. Das bringt einen gewissen Zinseszins-Vorteil, dafür kommt es aber zu einer Zusammenballung von Einkünften im Jahr der Veräußerung.
    - Wichtig für die Zukunft: Für die swapbasierten ETF gibt es nicht die Teilfreistellung von Erträgen, diese ETF sind also ab 2018 klar benachteiligt. So mein Kenntnisstand - es gab oder gibt hier zwar Bestrebungen, diesen Nachteil noch zu elimieren, habe aber noch nichts gehört, dass man hier erfolgreich Lobbyarbeit gemacht hat.

  • Bin mir nicht sicher, ob ich die Frage verstehe?:
    - was ist die Alternative, das Geld ertraglos unters Kopfkissen zu legen?
    - der Wechsel zu einem thesaurierenden Fonds bringt grundsätzlich auch nichts, weil dort die Erträge zwar nicht ausgeschüttet, sondern eben thesauriert werden, aber trotzdem jährlich ein Ertrag (=ausschüttungsgleiche Erträge) zu versteuern ist.
    - bei den thesaurierenden Aktien-ETF auf Swapbasis liegt der ausschüttungsgleiche Ertrag zwar oft bei Null, so dass die laufenden Erträge in Kursgewinne verwandelt werden und erst bei Veräußerung des ETF zu versteuern sind. Das bringt einen gewissen Zinseszins-Vorteil, dafür kommt es aber zu einer Zusammenballung von Einkünften im Jahr der Veräußerung.
    - Wichtig für die Zukunft: Für die swapbasierten ETF gibt es nicht die Teilfreistellung von Erträgen, diese ETF sind also ab 2018 klar benachteiligt. So mein Kenntnisstand - es gab oder gibt hier zwar Bestrebungen, diesen Nachteil noch zu elimieren, habe aber noch nichts gehört, dass man hier erfolgreich Lobbyarbeit gemacht hat.


    Also ich meinte, ob es sich lohnt einfach weiter in den auschüttenden etf zu investieren oder dann einfach in einen thesaurierenden zu investieren :) Aber du hast mir die Frage ja schon beantwortet. Dauert zwar noch ewig bis ich den ausgeschöpft habe, aber ich hab ja noch ewig Zeit :D

  • Ich hoffe das Finanztip noch ein paar Tipps dazu gibt, wie man ab 2018 mit swappern umgehen soll. Ich habe die nämlich als Sparplan laufen. Wenn die ab 2018 benachteiligt sind, wäre ja dann ein Verkauf nötig. Blöd gelaufen.

  • Ich hoffe das Finanztip noch ein paar Tipps dazu gibt, wie man ab 2018 mit swappern umgehen soll.

    @Sara: Vielleicht gibt es ja schon neuere Erkenntnisse?


    @Shifty: Schau dir hier mal das Beispiel unter "5. Die neue Investmentbesteuerung, Teil III" an: http://www.finanztip.de/indexf…stmentsteuerreformgesetz/
    -> hier wird der theoretische Unterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds gut dargestellt. Zum allgemeinen Verständnis ganz hilfreich, im Detail enthält die Musterberechnung meiner Meinung nach allerdings drei Fehler:


    1) für die "Swapper" gilt die Teilfreistellung nicht, daher ist das Beispiel zu pauschal bzw. es fehlt der Hinweis, dass es nur funktioniert, wenn man einen physisch nachbildenden Fonds nimmt.


    2) Der Gesamtertrag beim thesaurierenden Fonds (9.672 Euro) ist höher als beim ausschüttenden Fonds (8.404 Euro). Hier wird so getan, als ob man die jährlichen Ausschüttungen in den verbleibenden Jahren (also bis zum Jahr 10, indem abgerechnet wird) zinslos unter´s Kopfkissen legt. Wenn man hingegen unterstellen würde, dass die Ausschüttungen wieder angelegt werden, wird das Ergebnis des ausschüttenden Fonds besser bzw. man kriegt fast den gleichen Zinseszinseffekt.


    3) Die angenommene Dividendenhöhe mit drei Prozent ist vergleichsweise hoch. Finanztip empfiehlt ja gerne den MSCI World als Basisinvestment und hier sind die laufenden Ausschüttungen deutlich niedriger als drei Prozent. Damit ist der Nachteil für den ausschüttenden Fonds nochmals kleiner das Beispiel suggeriert.