Hallo zusammen,
meine Frau und ich haben beide einen Riester-Vertrag mit Beiträgen in Höhe von jeweils ca 2000€ pro Jahr, so dass die maximale Zulagenhöhe in jedem Fall erreicht wird.
Nun habe ich vom Finanzamt einen geänderten Steuerbescheid für 2013 bekommen.
Wir sollen 722€ plus Zinsen nachzahlen, weil das Finanzamt eine Info von der zentralen Zulagenstelle bekommen hat mit dem Inhalt, dass meine Frau für 2013 nicht zulagenberechtigt sei.
Es hat sich nun raus gestellt, dass in den Daten des Riester-Anbieters bis einschließlich 2014 fälschlicherweise steht, dass meine Frau unmittelbar zulagenberechtigt sei. Tatsächlich ist sie aber mittelbar zulagenberechtigt, da sie nicht gesetzlich rentenversichert ist, wir beide aber verheiratet sind und ich selbst unmitttelbar zulagenberechtigt bin.
Nach diversen Gesprächen mit dem Finanzamt, der zentralen Zulagenstelle, dem Riester-Anbieter und dem Rentenversicherungsträger habe ich nun herausbekommen, dass ich warten muss, bis ich zum Jahresende eine $92 Bescheinigung erhalte, in der steht, dass die Zulagen zurückgefordert wurden. Erst dann kann ich bei der zentralen Zulagenstelle einen Antrag auf Festsetzung für 2013 stellen, so dass meine Frau als mittelbar zulagenberechtigt eingetragen wird. Sobald diesem Antrag stattgegeben wurde, kann ich dann beim Finanzamt eine erneute Änderung des Steuerbescheids beantragen,
So kompliziert und unsinnig mir das ganze Prozedere erscheint, so ist es mir doch bis hierhin mittlerweile klar.
Was ich nun nicht verstehe ist, dass mir die Finanzbeamtin mitgeteilt hat, ich müsste sogar noch mehr Steuern zahlen, wenn meine Frau mittelbar zulagenberechtigt ist als wenn sie gar nicht zulagenberechtigt ist. Hier setzt bei mir jegliches Verständnis aus.
Ich bin davon ausgegangen:
Ob mittelbar oder unmittelbar zulagenberechtigt, bekomme ich dieselben steuerlichen Vergünstigungen gegenüber jemandem, der nicht zulagenberechtigt ist.
Wie kann es sein, dass ich als (mittelbar) Zulagenberechtigter mehr zahlen muss, als wenn ich nicht zulagenberechtigt bin?
Die Finanzbeamtin hatte als einzige Erklärung, dass sei "eine komplizierte Berechnung und so käme es halt raus, wenn sie die Daten eingäbe...."
Besten Dank für Aufklärung!
PS: Die Komplexität des ganzen Verfahrens macht mir schier fassungslos und es wundert mich, dass es in den meisten Fällen offenbar trotzdem funktioniert. Hier ist wirklich ein bürokratisches Monster sonder Gleichen entstanden!