200.000€ vervielfachen?

  • Guten Tag!


    Ich werde in circa 1 1/2 Jahren mehr als 200.000€ erben. Gerne würde ich mit diesen Geld eine finanzielle Unabhängigkeit erreichen und diese gewinnbringend anlegen beziehungsweise investieren. Ich habe mir keinen Plan überlegt der mehrere Jahre oder Jahrzehnte andauern soll. Ich möchte möglichst schnell, möglichst hohen Gewinn. Mir ist bewusst dass dies mit einen Risiko zusammenhängt aber dies wäre ich bereit einzugehen. Habe Sie eventuell Tipps für mich wie ich am besten dieses Geld anlege?


    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo


    Alska; ich muss Sie ein bisschen enttäuschen. Mit 200 T oder dem 3- oder 5- fachen werden Sie keine finanzielle Unabhängigkeit erreichen. Richtig finanziell unabhängig sind Sie mit Größenordnungen von 30 Mio. EURO. Da können Sie dann fast jeden (außer schwerkriminellen) Fehler machen und es reicht trotzdem noch für ein sorgenfreies Leben. Bei allem, was deutlich darunter ist, bleibt Ihnen die Erwerbsarbeit nicht erspart.


    Ausreichend Tipps, wie Sie in 10 Jahren mit mittlerem Risiko die Summe vielleicht verdoppeln, finden Sie hier unter „Konto & Anlegen“. Wenn Sie in 3 Jahren Ihr Geld verzehnfachen wollen, bleibt wohl nur die geniale Idee oder Waffen, Drogen usw.


    Noch eine besorgte Anmerkung: genau solche Menschen wie Sie sind eine leichte Beute dubioser Anleger- „Berater“. Passen Sie auf, dass aus Ihren 200 T nicht in 2 Jahren riesige Schulden geworden sind.


    Gruß Pumphut

  • Hallo @Alska, willkommen in der Community.


    Grundsätzlich sollten Sie sich überlegen was in Ihrem Fall finanzielle Unabhängigkeit heißt. Wenn tatsächlich kein weiteres Einkommen vorliegt kommt man bei 200.000 tatsächlich nicht weit, würde aber behaupten, dass das Fünffache schon mal ein Ansatz wäre.
    Also; Eigenen Bedarf ermitteln, nach dem Begriff "Auszahlplanrechner" googlen und dann schauen.


    Ich stimme @Pumphut zu dass eine kurzfristige Vervielfachung unrealistisch ist. Mit sog. Hebelprodukten kann man gegenüber einem reinen Index-Investment, wie es bei Finanztip propagiert wird, tatsächlich vervielfachen, allerdings wirkt der Hebel in beiden Richtungen, d.h. die Verluste sind entsprechend auch größer. Deswegen wird immer nur ein Bruchteil des Vermögens eingesetzt. z.B. 1%. Falls Sie sich dem Thema nähern möchten empfehle ich die kostenlosen ebooks der HSBC, speziel das zweite, in dem ab Seite 127 das Risikomanagement beschrieben wird. Ich hoffe das ernüchtert etwas https://www.hsbc-zertifikate.d…gienMitHebelprodukten.pdf


    Zur weiteren Entmutigung: Nach Untersuchungen setzen über 90% der Leute, die spekulativ traden, ihr Tradingkapital innerhalb kurzen Zeit in den Sand.


    Noch ein ganz anderer Gedanke: Ich persönlich möchte mein Erbe nicht verbrauchen. Es ist schön diese finanzielle Absicherung im Hintergrund zu haben, wenn alles gut geht soll es aber nicht geschmälert sondern vermehrt an die nächste Generation gehen.

  • Letztlich macht es keinen Unterschied, ob man für 200.000 Lottoscheine erwirbt oder Hebelprodukte kauft. Man hat eine kleine Chance im Plus rauszugehen und eine große Verluste zu machen, je nach Produkt mit unterschiedlicher Gewichtung.


    Ich würde vermutlich nach Finanztip Methodik vorgehen, ETF kaufen und auf eine Marktrendite von 5% + x hoffen. Wenn man dann ausschüttende ETFs kauft hat man jährlich 10.000 Euro + x brutto als zusätzliches Einkommen. Damit kann man sich ein paar realistische Wünsche erfüllen und das Risiko eines Totalverlustes ist gering.

  • Wobei die 10.000 vermutlich deutlich zu hoch gegriffen sind, weil kein ETF 5% Dividendenausschüttung tätigt. Sorry, mein Denkfehler. Dennoch wäre es mein Ansatz.

  • @Alska willkommen hier im Forum.


    Ich frage besser nicht, wie Sie die 1,5 Jahre so genau beziffern können. Aber gut, gehen wir mal davon aus, dass es in etwa so kommt.


    Ich schließe mich den Vorrednern an, dass die Jagd nach einem schnellen Gewinn so ziemlich die sicherste Strategie ist, das Geld in den Sand zu setzen.


    Ich möchte daher zwei weitere Denkansätze geben - einen sehr konservativen, einen sehr spekulativen und einen irgendwo in der Mitte:

    • Nutzen Sie das Geld doch als Eigenkapital für eine Immobile. Mit 200 T€ kann man schon ein Darlehen von 700 oder 800 T€ unterfüttern, da bekommt man in mancher deutschen Mittelstadt ein nettes Mehrfamilienhaus mit 6, 8 oder 10 Parteien für. Vielleicht sogar zwei kleinere. Wenn die Netto-Mietrendite stimmt, trägt sich das Ganze selber und wirft vielleicht noch ein bisschen was ab.
    • Wenn Sie wirklich Spaß haben am Zocken und bereit sind Ihr gesamtes Geld zu verlieren, dann werden Sie doch Business Angel und investieren Sie in spannende Startups. Wenn Sie pro Unternehmen 20 oder 25 T€ investieren, können Sie das Risiko zumindest ein bisschen streuen. Vermutlich gehen 80% davon pleite, aber mit ein bisschen (oder eher ziemlich viel) Glück ist das nächste XING, Wunderlist, Runtastic oder so dabei und Sie ver-zigfachen Ihren Einsatz.
      Das ist natürlich hochspekulativ, und man sollte es natürlich nur machen, wenn man tatsächlich was von der Materie versteht, aber es ist aus meiner Sicht der einzige Weg, wie man realistisch sein Geld vervielfachen kann ohne auf Scharlatane oder irgendwelche finanziellen Massenvernichtungswaffen zu setzen...
    • Schauen Sie sich mal nach dem Thema Dividendenprotfolio im Internet um. Gerade wenn man in amerikanische REITs und ähnliches investiert, sind Dividendenrenditen von 5% keine Seltenheit. Wenn man dann noch ein bisschen Kursgewinne hat, dann ist es nicht unrealistisch, dass man jeden Monat einen Tausender an "Grundeinkommen" hat. Das ist zwar noch nicht die vollkommene finanzielle Unabhängikeit, aber schon ein sehr nettes Zubrot, welches einem ganz neue Möglichkeiten eröffnet.


    Viele Grüße,


    Elias

  • Wobei die 10.000 vermutlich deutlich zu hoch gegriffen sind, weil kein ETF 5% Dividendenausschüttung tätigt. Sorry, mein Denkfehler. Dennoch wäre es mein Ansatz.

    So was gibt es schon, aber mit einer eher speziellen Anlagephilosophie. Der Deka DaxPlus schüttet meist so 5 bis 6 Euro im Jahr aus und kostet jetzt so um die 92 Euro. Langfristige Entwicklung in etwa wie der DAX:
    [Blockierte Grafik: https://charts.comdirect.de/ch…&WITH_EARNINGS=1&SHOWHL=1]


    Hier noch der Link zu den Ausschüttungshöhen / -renditen:
    https://www.deka-etf.de/products/23/dividends