Das Sterben in der Versicherungsbranche

  • Nachdem 2015 ein Deutscher Versicherer insolvent gegangen ist
    https://www.bafin.de/SharedDoc…50326_Insolvenz_BVAG.html


    hat es jetzt den nächsten erwischt
    https://www.bafin.de/SharedDoc…t-West_Assekuranz_AG.html.


    Ein weiterer Versicherer beendet von sich aus das Geschäft:


    http://www.procontra-online.de…gt-alle-bestandvertraege/


    Die drei hier betroffenen Versicherer sind sicherlich kleine Spezialversicherer, die der Großteil der Privatkunden nicht kennen wird. Es sollte aber für alle ein Warnsignal sein, sich nicht nur die versprochenen Leistungen und Prämien eines Versicherers anzusehen sondern auch die finanzielle Stabilität. Natürlich ist das für den Privatkunden schwierig. Umso mehr sehe ich es als Aufgabe von Verbraucherportalen – auch hier Finanztip – diesen Fakt bei ihren Bewertungen einfließen zu lassen.


    Gruß Pumphut

  • Dem muss ich widersprechen, denn Finanztip kann das ja gar nicht.


    Zuständig sind BaFin und ggf. andere europäische Aufsichtsbehörden.


    Die müssen einem Versicherer die Erlaubnis erteilen oder widerrufen. Solange sie erteilt ist, ist alles OK und kein journalistisches Portal sollte dann das Gegenteil behaupten!


    Vielleicht sollten Verbraucher qualifizierte Versicherungsvermittler und -berater beauftragen?


    Für die meisten Bereiche stehen zudem Abwicklungsgesellschaften (Run-Off) oder Sicherheitsnetze (Protector/Medicator) zur Verfügung!

  • Hallo @VersSulting,


    sicherlich ist es für Verbraucherportale nicht einfach, die finanzielle Stabilität von Versicherungsunternehmen zu bewerten. Ich fürchte aber, sie werden sich der Aufgabe stellen müssen.


    Die BaFin hat letztendlich so wenige Einflussmöglichkeiten, dass ihr manchmal nur übrig bleib, den Insolvenzantrag zu stellen, wie die ersten beiden Beispiele zeigen. Dann ist es aber für den Versicherungsnehmer zu spät.


    Wie Sie sicherlich wissen, waren/sind alle drei betroffenen Unternehmen sog. Maklerversicherer, d.h. Versicherungsmakler haben dort im Auftrag der Versicherungsnehmer Verträge abgeschlossen.Ob auch Versicherungsberater eingedeckt haben, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Sie werden sicherlich auch wissen, dass Protektor nur für Lebensversicherer eine Auffanglösung bietet und Medicator für Krankenversicherungen. Eine Abwicklungsgesellschaft (run off) übernimmt einen Bestand nur vor einem Insolvenzantrag. Im Bereich der Kompositversicherung (Sach-, Haftpflicht- und Kfz- Versicherung) ist der Versicherungsnehmer allein auf das Insolvenzrecht angewiesen. Da nutzt es ihm auch nur wenig, dass seine Ansprüche vorrangig aus der Masse befriedigt werden, wenn die nicht reicht. Noch entscheidender ist der Zeitfaktor. Die Abwicklung bis zum Verteilungstermin dauert Jahre. Selbst wenn ich einen 100 TEuro- Schaden an meinem Haus nach 5 Jahren zu 100% ersetzt bekomme, was mache ich in der Zwischenzeit?


    Ich denke, für den Verbraucherschutz allgemein besteht langsam Handlungsbedarf.


    Gruß Pumphut

  • Maklerversicherer? Nu ja, so würde ich das jetzt nicht sagen wollen.


    Spezialversicherer in Nischen wäre korrekter.


    Und wenn die BaFin doch den Geschäftsbetrieb einstellt und das Sicherungsvermögen schont ...


    SOVAG geht an ein Run-Off, also sehr wahrscheinlich ... widerspricht Ihrer Aussage!


    Kein Journalist dieser Welt hätte das vor der Insolvenz erkennen können!


    Und welche Relevanz das Thema für Verbraucher haben sollen, verschließt sich mir auch!


    Gut ist aber, dass sie nur die drei, und nicht die anderen Fälle kennen!!!