Finanzbildung

  • Finanzbildung



    Die FAZ hat in dem Artikel „Finanzbildung Wer hat Ahnung von Geld?“ vom 18.06.2017 einige anschauliche Bilder / Grafiken zum Thema Finanzbildung von Menschen in unserer Gesellschaft veröffentlicht.



    Heute die erste Grafik „Lücken in der Finanzbildung“. Ich lasse das mal unkommentiert und hoffe auf Beiträge / Kommentierungen der Mit-Foristen.



    Hinweisen möchte ich darauf, dass #chris2702 das Thema hier schon zweimal direkt/indirekt angeschnitten hatte.



    Siehe:


    chris2702



    Mit besten Grüßen

  • Interessant finde ich auch die folgenden - oft gestellten Fragen:


    1) Wenn ich mit einer Anlage einen Verlust von 50% erleide und anschließend eine Wertsteigerung von 50% erziele, wo stehe ich dann bzw. sind die anfänglichen Verluste dann wieder ausgeglichen?


    2) Wenn ich einen Verlust von 50% erleide, wie hoch muss die anschließende Wertsteigerung sein, damit ich wieder über mein anfänglich investiertes Kapital verfügen kann?


    Die Antworten sind teilweise erschreckend ?(

  • Hallo,


    @Oekonom, Ihre leider zutreffenden Beispiele sprechen wohl eher für mangelnde Mathematikkenntnisse. Ich kann die Beispiele auch mit z.B. Gummibärchen diskutieren.


    Ist denn eine Finanz- und im weiteren Sinne Wirtschaftsbildung wirklich gewünscht? Die Leute lassen sich doch so deutlich besser abzocken.
    Gruß Pumphut

  • Letztlich muss man wohl akzeptieren, dass mit Verbraucherthemen nur ein gewisser Teil der Bevölkerung zu erreichen ist. Ich unterhalte mich manchmal mit einer Freundin, die null komma null Motivation hat, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Finanzen macht sie mit der Sparkasse, Versicherungen mit einem Großversicherer, mit dessen örtlichem Versicherungsmakler sie per Du ist. Je weniger sie sich damit beschäftigen muss, desto besser für sie. Ihr ist völlig klar, dass sie höhere Kosten hat und vermutet auch, das Leistungen nicht immer perfekt zu ihr passen. Aber letztlich hat sie was sie braucht, "et läuft doch" und fertig.


    Diese Einstellung haben Millionen Menschen in Deutschland. Kann ja jeder machen, wie er/sie will. Mein Weg ist ein anderer.

  • Hallo Mit-Foristen,


    hier das Bild Nummer 2:


    Da steht Deutschland im weltweiten Vergleich ganz gut da. 66% der Bevölkerung (leider gibt es keine Defintion von "ausreichenden Finanzwissen" in dem FAZ-Artikel) in Deutschland sollen über ausreichendes Finanzwissen verfügen.


    Drei Thesen:
    1.) Ausreichendes Finanzwissen gewährleistet m.E. nicht, dass geschulte Verkäufer nicht doch ungeeignete und unbrauchbare Finanzprodukte an Menschen vermitteln. Das begründe ich mit dem sogenannten Ärtze-Phänomen. Es gibt einige anekdotische Evidenz, dass gerade Ärzte anfälliger sind, geschulten Verkäufern von Finanzprodukten auf dem Leim zu gehen als beispielsweise Landwirte. Die Ärzte in meinem Kundenstamm weisen nach meiner Erfahrung alle ausreichendes Finanzwissen auf.
    2.) Trotzdem halte ich eine gute Finanzbildung für eine sinnvolle Investition (und Maßnahme). Sie "verbilligt" Beratungsprozesse und reduziert Beratungskosten. Ich könnte anhand meiner Zeit- und Abrechnungsnachweise leicht belegen, dass Kunden mit Finanzwissen, weniger Beratungszeit bei mir in Anspruch nehmen. Es ist nämlich beispielsweise einen Unterschied, wenn jemand den Zinseszinseffekts kennt oder mit diesem Effekt bisher überhaupt noch nie konfrontiert worden ist. Dann sehe ich es als meine Aufgabe als Berater an, diesen Kunden darüber aufzuklären, was immer zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt.
    3.) Noch drastischer wirken sich m.E.fehlende Kenntnisse von Eintrittswahrscheinlichkeiten (bei Versicherungen) und die Verknüpfung mit Kosten eines Risikoschutzes aus. Ich glaube fest daran, dass in Deutschland die Versicherungsbestände von Verbrauchern um 1/4 bis 1/3 schrumpfen würden, wenn hier ein breites Wissen vorhanden wäre.



    Mit besten Grüßen

  • Ich für mich selber mit meinen 22 Jahren kann sagen, dass mich das Thema "eigene Finanzen" total interessiert. Ich lese sehr sehr viel in verschiedenen Anleger-Blogs oder suche im Internet nach Finanz -Themen. Ich habe mir eine komplette Excel Liste basierend auf den Finanzwesir Artikel "Finanzen im Griff mit Excel" erstellt, verfüge zwar noch nicht über allzuviel Kapital, aber ich habe ja noch die Zeit, die mit mir arbeitet.
    Mein bester Freund ist das komplette Gegenteil, so wie das Geld reinkommt, wird es auch rausgehauen. Das neuste Handy, der teuerste Handyvertrag, nur (sehr) teure Markenkleidung etc. Mich motiviert es alleine schon, den Gedanken zu haben, irgendwann meinen Freibetrag durch passives einkommen ausreizen zu können und Geld zu bekommen, für dass ich nicht arbeiten muss, sondern welches FÜR mich arbeitet.

  • Man spricht in Deutschland nicht über Geld - siehe Grafik Nummer 3


    Das gilt nicht für eine Community wie Finanztip, wo sich ja Menschen weitgehend anonym austauschen können. Daher ist diese Community an Wert nicht zu unterschätzen.


    Die Anschlussfragen (... will es aber unbedingt haben ... für 1 Mil. Euro würden ... 39 % der Deutschen für ein Jahr auf Sex verzichten / 7% auf drei Lebensjahre verzichten) lasse ich unkommentiert.


    Mit besten Grüßen