Union Investment Riester (UniProfiRente) bietet mir neue Bedingungen an

  • Ich habe seit vielen Jahren den Riestervertrag UniProfiRente und hatte 2015 den Änderungen widersprochen, weil er sich gut entwickelt hatte (Finanztip hatte ja ausführlich dazu berichtet und erklärt und einen Rechner zur Verfügung gestellt.


    Heute kam jetzt ein Schreiben, dass UI zum 1. Juli die Bedingungen anpassen will.


    Zunächst müsste aber mein Widerspruch zu 2015 zurückgenommen werden, damit ich von den Neuerungen profitieren könne.


    Die Vorteile werden mir nicht ganz ersichtlich, denn es heißt nur, dass künftig die Einzahlungen entweder:


    1. Vollständig in den Aktienfonds UniGlobalVorsorge oder
    2. Zu einem bestimmten Prozentsatz (derzeit 90 Prozent) in Anteile des Rentenfonds UniEuroRenta und einen kleineren Teil (derzeit 10 Prozent) in Anteile des Aktienfonds UniGlobalVorsorge.


    Dann folgt der Text im Anhang:
    Scan 18.06.2017, 18.31.pdf


    Wenn ich möchte, das alles so bleibt wie bisher, muss ich nichts machen.


    Eigentlich verstehe gar nicht, was mir das bringen soll.


    Hat jemand einen Rat?

  • Zu dem Thema wird man sogar hier fündig:


    http://www.finanztip.de/blog/m…am-riester-fondssparplan/


    Ansonsten empfehle ich immer und grundsätzlich, sich mal mit dem Thema Riester und Fonds-Sparpläne zu beschäftigen, weil sich die Fragen stellen, die sich immer stellen:



    1.) Soll die garantierte Rente bzw. der garantierte Rentenfaktor zu 100% unabänderbar garantiert sein?2.) Soll nach einer Beitragspause das Weitersparen ohne neue, für den Kunden nachteilige Rechnungsgrundlagen möglich sein?3.) Soll ein Vorverlegen des Rentenbeginns ohne neue, für den Kunden nachteilige Rechnungsgrundlagen möglich sein?4.) Soll ein Hinausschieben des Rentenbeginns ohne neue, für den Kunden nachteilige Rechnungsgrundlagen möglich sein?5.) Sollen bis zu 30% des zum Rentenbeginn aufgebauten Kapitals förderunschädlich kapitalisierbar sein?6.) Auf welchem Wert soll die Garantie aus der 1. Frage basieren, auf dem eher zu erwartenden niedrigeren Garantieguthaben, oder dem zu erwartenden, höheren Vertragsguthaben?“



    Quelle: http://softfin.de/6-riester-fragen/

  • Hallo,


    ich bin auch betroffen und musste mir das Schreiben 3mal zu Gemüte führen, um es überhaupt annähernd zu verstehen.


    Ich hatte ebenfalls 2015 widersprochen (zum Glück).


    Ich habe es jetzt so verstanden dass der Vorteil in den Neuerungen darin liegt, dass man wieder von dem UniEuroRenta in den UniGlobalVorsorge zurück umschichten kann, was vorher nicht ging und ja auch beim UniGlobal nicht geht.


    Letzten Endes hatte ich vor ca. einem halben Jahr direkt bei Union Investment mal angerufen und gefragt, ob man theoretisch überhaupt noch wechseln könne (nein, geht ja nicht mehr) und zudem hatte mir der Kundenbetreuer recht ehrlich gesagt, dass sich mein Depot relativ gut entwickelt hätte (ca. +20% - ja, hat es sich auch), so dass er in meinem Fall eigentlich auch keinen Sinn in einer Umschichtung sieht. Zugegebenermaßen eine Antwort, die mich ein bisschen (positiv) überrrascht hatte.


    Was ich damals auch nicht wusste war, dass vom UniGlobalVorsorge sehr wohl in den UniEuroRenta umgeschichtet werden kann. Das war mir früher gar nicht so klar da ich dachte, alle Parameter des UniGlobalVorsorge können so "eingestellt" (Aktien/Renten) werden, dass man zu 100% immer hier investiert bleibt.


    Ich rufe nächste Woche mal dort an um zu fragen, ob ich mir doch nicht etwas "entgehen" lasse - aber ich denke ich werde nichts machen, also in meinem Bestandsvertrag (UniGlobal) bleiben.


  • Hallo zusammen,


    auch ich habe am 22.06. von UI ein Schreiben erhalten, ob ich nicht meine Widerspruch zurückziehen möchte um in den aktuellen UniGlobal Vorsorge zu wechseln.


    Leider verstehe ich die Berechnung des Puffers und Quotienten nicht so ganz.
    Anbei mein aktueller UI Stand:
    Alter 31 Jahre
    Einzahlung noch 36 Jahre bis Vertragsende 1953
    Jeden Monat wird der volle Betrag von 163 Euro für die komplette Zulage einbezahlt.
    Deptowert: 10.129,18
    Garantiertes Kapital: 9.691,00
    eingezahlte Beiträge: 8.921,00


    Uniglobal 2.783,91 (27,48 %)
    UniEuroRenta 7.345,27 (72,52 %)


    Versteh ich das richtig, dass mein Puffer somit 4,5% wäre?


    Am 01.03.2016 wurden 7.248,47 von UniGlobal in den UniEuroRenta umgeschichtet. Leider weiß ich nicht, weshalb es damals eine solch hohe Umschichtung gab.


    Jetzt meine Fragen dazu:
    – Was meint ihr zu den Daten bzw. Fakten? Sollte ich in den UniGlobal Vorsorge wechseln?
    – Wenn ich das richtige verstehe, dann würde bei einem Wechsel in den UniGlobal Vorsorge auch wieder die Change haben, dass der „eingefrorene“ Teil von UniEuroRenta auch wieder in UniGlobal Vorsorge wechseln würde und nicht im UniEuroRenta versauert.
    – In den Kommentaren zum UI Artikel wurde erwähnt, dass vom Ende der Laufzeit an 2/3 des Werts bis 85 Jahren ausbezahlt werden und das restliche 1/3 ab 85 Jahren von der Rentenversicherung. Hierzu habe ich oft die Kritik an der Riester Rente gehört oder eben auch an diesem UI Modell, dass man Glück haben muss überhaupt seine eingezahlten Beträge gerade einmal bis 85 Jahre zu bekommen bzw. nicht mehr zu haben. (Egtl. möchte man ja mehr haben, wenn man über einen solchen langen Horizont Geld einzahlt.)
    – Aus dem oben genannten Punkt hinterfrage ich mir schon lange, macht dieser Riester überhaupt Sinn? Kündigen würde wohl am wenigsten Sinn machen, allerdings wenn man ihn stilllegt hat man weiterhin die Depotgebühren zu zahlen.
    – Wäre ein Anbieterwechsel evtl. sinnvoll oder direkt, diesen Betrag monatlich in ETF investieren (z.B. MSCI World)?


    Fragen über Fragen. Ich hoffe auf Tipps und Vorschläge von Ihnen.
    Vorab vielen Dank für eure Antworten
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    ich habe ein ähnliches Problem, bei gleichem Alter jedoch hänge ich in der UniProfiRente Select im Rentenfond fest.


    Meine Überlegung zu Deinen Fragen:

    • Nach einem PC Modell schichtet Union immer dann um wenn gewisse Schwellwerte erreicht werden. Dabei geht wohl die Restlaufzeit des Vertrages, Schwankungen an den Aktienmärkten (bzw. in dem Fond der Chancenkomponente) und vor allem der Puffer (Depotwert-Garantiertes Kapital) ein. Leider erhält man von Union dazu keine genauen Aussagen - man kann daher nur vermuten. Die Bankberater vor Ort kennen sich gar nicht aus, von der Zentrale in Frankfurt bekommt man teils widersprüchliche Infos.
    • Anfang 2016 gab es mehrere starke Schwankungen an den Aktienmärkten, daraufhin wurde auch ich umgeschichtet (völlig unverständlich bei einer solch langen Restlaufzeit). Da meist umgeschichtet wird, wenn es an den Börsen nach unten geht, macht man dabei meist Verluste.
    • Die Rendite des UniEuroRenta liegt derzeit bei 0,16% die Verwaltungsgebühr bei 0,72%. Ich bin mir nicht sicher ob in der Rendite die Verwaltungsgebühr schon enthalten ist (weiß das jemand??) oder nicht (ich glaube nein - am Telefon hat Union was anderes behauptet). Entweder macht man mit dem UniEuroRenta jährlich direkt Verlust oder einen so kleinen Gewinn, dass dieser nicht reicht die Kosten (Ausgabeaufschläge + Kontogebühr) zu decken [Quelle]
    • Aus meiner Sicht ist der UniEuroRenta eine "Bombe". Bleiben die Zinsen so niedrig erwirtschaftet man damit nur Verluste. Sollte der Euro scheitern verliert man mindestens 40% des Vermögens (die südlichen Euroländer wie Italien, Frankreich würden so stark abwerten, dass diese Anteile darin weitgehend wertlos sind). Steigen die Zinsen deutlich an, würde man ca. 20 - 50% verlieren je nach Anstieg. Bis man diese Verluste mit den dann höheren Zinsen ausgeglichen hat, sind wir in Rente.
    • Solang der Depotwert jedoch durch UniEuroRenta sinkt gehen immer mehr Beiträge in diesen, da erst wenn der Puffer wieder steigt auch wieder in die Chancenkomponente investiert wird.
    • Bei der UniProfi Rente 4P 3.0 kann zurückgeschichtet werden - die Frage ist wann und wie das passieren soll wenn man im UniEuroRenta festhängt und dieser nur Verluste produziert... (Union konnte mir dazu nur sagen "wenn es mal besser aussieht")
    • Der UniGlobal Vorsorge ist kein Aktionfond sondern ein Mischfond mit flexibler Aktionquote. Zu erwarten ist, dass dieser weniger schwankt, aber über längere Zeit eine deutlich schlechtere Rendite bringt (UniGlobal in 10 Jahren +79%, UniRak (erfolgreichster Mischfond von Union) +59%). Ich denke (aber das kann man nicht wissen) dass die Gefahr einer Umschichtung geringer ist, dafür ist auch die Rendite geringer. Aus meiner Sicht wäre das eher was für ältere Menschen....
    • Ob Riester Sinn macht oder nicht ist eine Glaubensfrage: Bei großen Zerwürfnissen ist man oft besser gestellt, wenn man das hat was der Staat fördert oder die Masse hat. Auch ist die Gefahr, dass Wertpapierdepots oder Kapitalerträge noch höher als heute besteuert werden - sollten die Linken mal an die Macht kommen - sehr hoch (auch wenn man nur fürs eigenen Alter vorsorgt. Steuern schmälern die Gewinne um -25% das hat man bei Riester nicht). Auch bekommt man bei Riester über die Förderung schon eine Rendite. Ob die der Staat in Zukunft erhöhen oder senken wird (durch Förderung und Steuererleichterung) ist ebenso eine Glaubensfrage. Ich persönlich habe bisher gemisch und habe daher ETFs + Riester.
    • Da ich ebenfalls in der Sicherungskomponente gefangen hänge habe ich Riester die Sparrate vor 7 Monaten ausgesetzt um eine Lösung zu finden.
    • Lösungsmöglichkeiten: 1.) Fairriester: Dort ist man als junger Mensch in der Chancenkomponente wird aber mit zunehmendem Alter umgeschichtet ob es Sinn macht oder nicht (egal wie groß der Puffer ist - es wird umgeschichtet). 2.) UniProfi Select 2.0: Dort hat man als junger Mensch eine min. Aktienquote von 30% egal wie die Märkte stehen und man kann wählen ob man im Uniglobal (100% Aktien) oder im Uniglobal Vorsorge (50% - 120% Aktien) sein möchte. Leider lässt Union einen Wechsel dorthin nicht ohne weiteres zu und ob das wirklich für junge Menschen das richtige Produkt ist, bin ich mir nicht sicher, da sich diesbezüglich verschiedene Union-Berater widersprochen haben. Finanztip hat angekündigt dieses Produkt im Juli zu testen. 3.) Klassiche Riesterversicherung: Man hat zwar nur 0,x% Rendite aber mit der staatlichen Förderung wird daraus zumindestens 3+x%....

    Was meinen die anderen hier so? Hat jemand mehr Infos zu dem Unterschied zwischen UniProfi 4P und UniProfi Select?


    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo,
    ich habe zu dem Thema "neue Strategie" einige Fragen mit Union Invest besprochen und möchte euch hiermit über meine Erkenntnisse informieren:


    Meine Situation: Ich bin 50 Jahre alt, habe seit ca. 12 Jahren den Riestervertrag, wurde Ende 2008 zwangsumgeschichtet, was ich nur durch Zufall am Kontoauszug später bemerkt habe (hat mich geärgert, dass es keine Information dazu von Union gab). In 2013 habe ich aus Eigeninitiative 30% des neu aufgebauten Aktienanteils zur Gewinnsicherung in den Rentenfonds erneut umschichten lassen, um somit einer eventuellen späteren Zwangsumschichtung zu wesentlich schlechteren Konditionen zuvor zu kommen. Seit 2016 laufen meine Einzahlungen in den Rentenfonds, seit Juli 10% davon wieder in den Global Vorsorge. Diese Änderung habe ich ebenfalls nur durch Zufall mitbekommen, da wieder keine Information kam über die Umstellung in die 3. Generation der Police, die mir aber vom Prinzip her entgegen kommt. Mein Depot ist aktuell zu 40% in Renten, 60% in Global Vorsorge.



    Hier nun meine Fragen an Union und die heutigen telefonischen Antworten von Union dazu:
    1. Warum wurde ich über die Einführung zur 3. Generation nicht informiert (weder Briefpost noch Mitteilung in der Postbox auffindbar)
    Antwort: Alle Kunden wurden im März per Brief informiert, wenn ich den Brief nicht mehr habe (ich bin mir sicher ich habe nie einen bekommen…) sendet mir Union eine Kopie nochmals zu.


    2. Wann wird wieder mehr als 10% von den Einzahlungen in Aktien investiert werden?
    Antwort: Das ist nicht konkret beantwortbar, es wird jedes Monat die Situation geprüft und neu entschieden. Grundvoraussetzung ist aber, dass der Zins am Kapitalmarkt steigt.
    Meine eigene Interpredation: Es hängt also nicht vom Aktienmarkt ab sondern nur vom Zins der festverzinslichen Wertpapiere im UniEuroRenta. Die Entwicklung des Aktienmarktes beeinflußt nur die Reißleine, also wann zwangsumgeschichtet werden muß von Aktien in Renten, wenn mehr als 10% in Aktien investiert sind.


    3. Kann mein 40% Anteil im Rentenfonds einmal wieder in den Global Vorsorge zurück kommen und hat es einen Unterschied, ob der Rentenfonds durch Union aufgebaut wurde oder durch meine eigene „Umschichtung“ in 2013?
    Antwort: Rückumschichtung ist technisch möglich, hängt aber von mehreren Paramatern ab, wie Kapitalmarktentwicklung, Restlaufzeit, etc. Alle Umschichtungen vor Juli 2017 werden dabei gleich behandelt, meine eigenen könnten (meine wahrscheinlich nicht weil ich zu alt bin...) damit auch wieder zurück in den Global Vorsorge gehen.
    Erst bei selbst veranlassten Umschichtungen in den Rentenfonds „Kunde wünscht“ ab Juli 2017 bleiben die Anteile dauerhaft und unantastbar im Rentenfonds.


    4. Kann ich meine „Kunde wünscht“ Umschichtung aus 2013 jetzt wieder zurückholen in den Global Vorsorge?
    Antwort: Nein, der Kunde kann immer nur von Aktien in Renten umschichten lassen, nie zurück.


    5. Mein Vertrag hat noch einen variablen Auszahlungsbeginn ab 60 Jahre bis 67 Jahre. Beeinflusst dieser die aktuelle Situation (nur 10% in Global Vorsorge)?
    Antwort: Nein, nicht die aktuelle Situation, sondern ggf. erst wenn der Kapitalmarktzins wieder steigt. Dann könnte ein Verschieben vom frühesten Auszahlungsbeginn die Quote oder auch eine Rück-Umschichtung beeinflussen (hängt aber auch von der Restlaufzeit ab)


    6. Wie teile ich Union mit, falls ich noch nicht ab 60 die Auszahlungsphase beginnen möchte?
    Antwort: Das geht auch über das Formular „Kunde wünscht“. Wenn sicher ist, dass man erst ab 63 oder 65 in die Auszahlung will und das meldet, sollte man nur bedenken, dass dieser Schritt nicht mehr umkehrbar ist.
    Eigene Anmerkung: Wenn sich der Zins am Kapitalmarkt positiv verändert sollte jeder prüfen, ob das für ihn nicht sinnvoll wäre.


    Grüße
    Jürgen