Kosten durch Familien-Vergrößerung

  • Ein Plauderthema.......


    Bei uns steht die Geburt des zweiten Kindes an. Ob wir danach weiter machen, entscheiden wir in 2 Jahren. Wird das zweite pflegeleichter als das Erste, könnten wir uns wohl ein drittes vorstellen. Sonst eher nicht.


    Kennt Ihr Statistiken, wie sich die Kosten pro Kind entwickeln? Ich kenne das Äquivalenzeinkommen, außerdem schreibt die Faz ab und zu zum Thema. Auch hier zu den Kosten eines dritten Kindes.


    In meinem Freundeskreis gibt es zweimal drei Kinder. Andere Freunde planen explizit mit dreien. Andere bauen gerade und planen explizit mit zwei Kinderzimmern. Drittes Kind nicht gewollt.


    Ich möchte die Frage explizit von unserer familiären Belastbarkeit abhängig machen. Die Finanzen würden wir wohl passend machen, sprich an diversen Ecken sparsamer sein und nicht nur "weil das Auto zu klein wird" die Familienplanung beenden. Ein gebrauchter asiatischer Bus wird schon noch drin sein.


    Was macht Ihr Euch für Gedanken zu diesem Thema?

  • Wir haben zwei und finden dass der Unterschied zwischen eins und zwei besteht. Während eines gut mitläuft benötigen zwei mehr als doppeltes Engagement. Finanziell ist das zweite nicht so das Thema, da man vieles wiederverwenden kann und nur weniges explizit doppelt braucht. Langsam geht es jetzt bei uns mit den höheren Kosten los (Ferienlager ist grad aktuell, irgendwann wird eine Sprachreise fällig, die Große geht nächstes Schuljahr ins Skilager ... ).


    Man sollte die Einnahmenseite nicht außer Acht lassen, meine Frau konnte mit einem Kind noch gut selbstständig arbeiten, mit den zweiten war immer so viel los, Kindergartenseuche etc., dass das dann nicht mehr geklappt hat und dann der Anschluss fehlte. Ich konnte durch meine innovativen Arbeitszeiten nicht so unterstützen und die Großeltern auch nicht gerade um die Ecke. Das im Kontext zur oberen Aussage sehen dass mehr als doppeltes Engagement erforderlich ist.


    Der Zweite war auch als Baby / Kleinkind aufwändiger und ist es letztlich immer noch. Den Effekt sehe ich in vielen Familien, dass die zweiten Kinder vor vorneherein weniger angepasst sind. Auch das ein zu beachtender Faktor.

  • Wir haben zwei Kleinkinder und planen noch ein drittes. Bei uns war interessanterweise der Kleine viel pflegeleichter als die Große. ;)


    Jedes Kind ist definitiv eine finanzielle Belastung, wobei man es schwer quantifizieren kann.


    Zum einen sind da die Kosten für eine größere Wohnung, Kinderbetreuung, Kleidung, Möbel, Spielsachen, etc. Zum einen ist da der Einkommensverlust bzw. Cost of Opportunity, weil man viel weniger Zeit zur Verfügung hat.


    Für uns lohnt es sich ganz ohne Frage, weil man dafür das Kinderglück bekommt und auch eine interessante Aufgabe, nämlich die Kinder auf ihrem Weg ins Leben zu begleiten und zu unterstützen.


    Ich kann es aber definitiv verstehen, wenn sich Leute gegen Kinder entscheiden, bzw. sich z.B. auf eines beschränken.

  • Ich erlebe immer wieder, dass man nie anhand der Erfahrungen mit dem ersten Kind sagen kann, was beim zweiten passieren wird. Bei uns ist das gerade ein großes Thema, weil die Geburt unseres zweiten Kindes in den nächsten Tagen passieren wird. Die erste vor drei Jahren verlief wie im Bilderbuch und meine Frau hofft so sehr, dass es wieder so laufen wird. Trotzdem weiß man es nicht.... Genauso sehen wir im Freundeskreis, dass erste Kinder leicht/schwer und zweite Kinder schwer/leicht zu betreuen sind oder beide ähnlich leicht/schwer.


    Was die Finanzen angeht, bin ich einfach mal gespannt, wie wir das zweite Kind erleben werden. Wir hatten in den letzten 3 Jahren eine konstante Sparrate, mal schauen, wie die in 6 Monaten verläuft.

  • Meine Erfahrung ist, dass gerade bei kleinen Kindern und bei Geburt von Geschwistern die Kosten in den ersten Jahren gar nicht so sehr steigen.


    Einmal eine kleine Liste mit Gedanken, die man sich machen und abwägen kann, falls Kind 2 oder 3 ansteht (anstehen soll):


    • Elterngeld - zumindest Sockelbetrag kommt zusätzl. rein + Geschwisterbonus (bei Streckung auf 24 Monate, ein nettes Zusatzeinkommen)
    • Kindergeld - zusätzl. 200 EUR pro Monat mehr
    • Kinderbetreuung - ja nach Region/Kreis/Stadt unterschiedlich. Bei uns gibt es z.B. einen Discount für Familien mit mehreren Kindern, abhängig von der Kinderzahl --> sofort weniger Ausgaben für Geschwisterkinder. Weiterer Discount möglich, wenn mehrere Kinder parallel KIGA oder KITA besuchen.
    • Wohnkosten - Platz ist in der kleinsten Hütte. Müssen (Klein-)Kinder ein eigenes Zimmer haben? Zu Beginn sicher nicht --> Umzug kann hinausgezögert werden
    • Spielsachen - bei uns bekommen die Kleinen so viel von der Verwandtschaft, dass wir selbst gar nichts mehr kaufen müssen. Spielsachen können von jedem weiteren Kind mitbespielt werden --> Keine Mehrkosten
    • Nebenkosten - Müllgebühren steigen minimal. Heizkosten bleiben in etwa gleich. Ich heize die Wohnung so oder so, ob ein Kind mehr oder weniger da ist. Warmwasserkosten steigen vielleicht minimal in den ersten Wochen, danach eher gleich. Wenn gebadet wird, ist es der Wanne egal, ob 1,2 oder 3 Kinder drinsitzen. Kaltwasser steigt leicht. Stromkosten bleiben konstant. Licht brennt für alle. Auch der Kühlschrank läuft für alle. Beim Kochen ist auch egal, ob für 3 oder 5 gekocht wird.
    • Essen - klar mehr Leute essen mehr. Bei kleinen Kindern ist das aber überschaubar.
    • Gesundheitsausgaben - gerade am Anfang wird bei gesetzl. Versicherten ziemlich viel von der KK bezahlt. Zahnarzt könnte später ein Kostenpunkt werden.
    • Urlaub - wird teurer, vor allem weil man in der Ferienzeit fahren muss. Der Effekt ist wahrscheinlich stärker als ein weiteres Kind. Fahrtkosten in den Urlaub bleiben gleich. Unterkunftskosten steigen wegen größerer FeWo leicht. Ausflüge (Seilbahn, Eintritte etc.) hauen richtig rein. Verpflegungskosten kann man minimieren durch selbstkochen. Wer geht mit 3 Kindern täglich essen? Klar macht man zu fünft anders als ein Pärchen Urlaub. Ist er deshalb schlechter? Nein, er ist anders und macht mit Kindern auch Spaß!
    • Auto - leicht höhere Kosten wegen vermehrten Arztbesuchen und Kinderveranstaltungen. Drittes Kind führt zu der unweigerlichen Erkenntnis, dass man einen Van braucht, in den drei Kindersitze nebeneinander passen. Das sind zunächst mal Einmalkosten, aber das alte Auto hätte sowieso irgendwann mal ersetzt werden müssen. Das muss man halt vorziehen.
    • Bildung - ja, Kosten für die Schule, Klassenfahrten werden immer mehr je älter die Kinder werden. Das dicke Ende kommt wie immer zum Schluss , wenn z.B. alle Kinder parallel studieren wollen.


    Ich glaube, dass man auch gut mit 2 oder 3 Kindern zurechtkommt. Man sollte es sich aber nicht so schwer machen und glauben, den gleichen Konsum- und Lebensstandard in allen Lebensbereichen fahren zu können und zu müssen wie das Doppelverdienerpärchen tun. Das werden nur die wenigsten schaffen...


    Aber: Kinder brauchen in den ersten Jahren kein Geld, sondern ganz viel Zuneigung, Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit!

  • Hei @chris2702 nur so als heisser Tipp:


    Kauf Dir Aktien von Procter & Gamble (Pampers), H&M und später dann McDonalds.


    Ist beim ersten Kind schon gut, wird ab dem zweiten aber ein echtes "Cash-back" Modell. Jedes Mal wenn n neues Mega Pack Pampies kaufst, die Klamotten wieder durch sind oder Du trotz allem schlechten Gewissens entnervt zu McDonalds fährst, hast Du das gute Gefühl was aktiv für Deine Dividende und Altersvorsorge zu tun :)


    Mache ich seit Kind Nr. 2 unterwegs war (Große jetzt fast 4, Kleiner 9 Monate) regelmäßig und was soll ich sagen, irgendwie machts so noch mehr Spaß da Geld auszugeben :D

  • @RaphaelP


    Danke für den Tipp. Während Payback und co ja meist nur 1% cashback bieten, sollte mein Pampers Pack ja eigentlich bei der Procter Marge zu 30% cashback führen.


    Das mach ich! :thumbup: