Debeka BS4 - Wie rechne ich die Bewertungszahl aus?

  • Hallo,
    wir wollen bei derDebeka einen Bausparvertrag (Tarif BS4) abschließen, uns ist abernicht klar, wie die Bewertungszahl ausgerechnet wird. Dazu heißt es in den AGBs:


    „Bei derBerechnung des Bewertungszahlzuwachses werden jeweils der Kontostandam vorausgehenden Monatsletzten, die Umsätze im laufenden Monatsowie deren Wertstellung wie folgt berechnet: Die Höhe des Sparguthabens zum letzten Stichtag wird durch 12 und ein Tausendstel der Bausparsumme geteilt. Jeder Umsatz des laufenden Monats wird mit der Differenz zwischen dem 30. des Monats und dem Kalendertag der jeweiligen Wertstellung multipliziert und durch 360 sowie ein Tausendstel der Bausparsumme geteilt.“


    Nehmen wir an, dieBausparsumme beträgt 50000 Euro. 25000 Euro sollen angespart werden,die fehlenden 25000 Euro werden bei Zuteilung als Darlehenaufgenommen. Nehmen wir außerdem an, das aktuelle Sparguthabenbeträgt 15000 Euro.


    Mir ist da einfach nicht richtig klar, wie diese Berechnung aussehen müsste. Kann mir da wer weiterhelfen?

  • Hallo @Ginster, willkommen in der Community.


    Die Formulierung ist wirklich schlecht. Wenn man mal den Kern nimmt (der danach folgende Satz sagt nur, dass EInzahlungen im Monat taggenau in die Berechnung einfließen)


    Die Höhe des Sparguthabens zum letzten Stichtag wird durch 12 und ein Tausendstel der Bausparsumme geteilt.


    Daraus würde sich im Beispiel 15.000 / 12 / 50 = 25 berechnen. Die weitere Berechnung ist nicht so ganz explizit angegeben. Ich gehe davon aus, dass die Monatszahlen aufaddiiert werden, d.h. im genannten Fall würden pro Jahr 25*12 = 300 Punkte auf das Bewertungszahlkonto kommen.


    Gegenprobe: Die Debeka will 4 Promille also gerundet 5% pro Jahr an Sparleistung. Dann ist der Verlauf (vereinfacht und falsch gerechnet mit Zahlung der Jahresleistung am Jahresanfang, richtiger u.a. wegen der Abschlussgebühr dürfte sein jeweils ein Jahr darauf zu zählen)


    1.Jahr 50
    2.Jahr 50 + 100 = 150
    3. Jahr 50 + 100 + 150 = 300
    4. Jahr 50 + 100 + 150 + 200 = 500
    5. Jahr 50 + 100 + 150 + 250 = 750
    6. Jahr + 300 = 1.050
    7. Jahr + 350 = 1.400
    8. Jahr + 400 = 1.800
    9. Jahr + 450 = 2.250
    10. Jahr + 500 = 2.750


    Nach dem 7. Jahr im Modell und ca. 8. Jahr in der Realität wäre dann die Mindestbewertungszahl erreicht, aber noch nicht das Mindestguthaben, das reicht erst nach dem 10. Jahr..


    Was hat denn die Debeka auf Deine Frage geantwortet?


    Wenn Du es selber nachvollziehen möchtest würde ich wie folgt vorgehen: Bei der Debeka gibt es einen Tarifrechner, bei dem man sich am Ende den Verlauf anzeigen lassen kann. Dort stehen jeweils die Jahresendbeträge. Da es ja praktisch keine Zinsen gibt für die einzelnen Jahre den Mittelwert des Jahresanfangs und des Jahresende nehmen und durch "ein Tausendstel der Bausparsumme, in Deinem Fall also 50, dividieren. Das gibt den Jahreszuwachs. Wenn es ganz genau sein soll musst Du Dir die Monatsbeträge ausrechnen.


    Beispiel aus dem Rechner der Debeka mit Deinen Daten:


    31.12.2019Jahresendstand0,00 0,00 0,00 5.498,09
    31.12.2020Jahresendstand0,00 0,00 0,00 7.917,83


    Differenz 2019 -> 2020 2.420 Euro, Mittelwert 5.498 + 1210 = 6.708 -> Bewertungszahlzuwachs für das Jahr 6.708 / 50 = 134 verglichen mit den 150 aus meiner Simulation für das dritte Jahr.

  • Hallo,
    erstmal vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Die Debeka habe ich noch gar nicht gefragt, ich habe aber morgen nochmal einen Termin und will das da zur Sprache bringen. Ich werde gleich erstmal versuchen, die Bewertungszahlen mit Hilfe deiner Erklärung auszurechnen.

  • Ich hänge hier nochmal das genaue Angebot der Debeka an. Wir zahlen etwas mehr als den Regelsparbetrag und werden außerdem vermögenswirksame Leistungen beantragen. Bei uns dauert die Ansparphase 7 Jahre (wir wollen eigentlich 8 Jahre ansparen, um möglichst viel Eigenkapital zu haben) und die Bewertungszahl bei Zuteilung sollte laut Vorschlag bei 1.752,80 Punkten liegen. Die ist nicht nur für die Zuteilung wichtig, sondern entscheidet auch über den effektiven Jahreszins in der Tilgungsphase. Wir wollen den Tarif mit 1,4% Sollzins und da gilt dann Folgendes: 1200-1499 BWZ = 1,9% effektiver Jahreszins. Bei einer Bewertungszahl zwischen 1500 und 1999 liegt der effektive Jahreszins bei 1,8%. Zwischen 2000 und 2499 bei 1,71% und ab 2500 bei 1,66 %.
    Wir wollen über einen Zeitraum von 8 Jahren ansparen und bei Zuteilung eine möglichst hohe Bewertungszahl erreichen, um den günstigsten Zins zu bekommen. Deshalb mein Interesse an der Berechnung der BWZ.
    Wenn ein normales Bankdarlehen dann günstiger sein sollte (was ich nicht glaube), können wir uns das angesparte Guthaben immer noch auszahlen lassen und ein Bankdarlehen aufnehmen. Da wir zu diesem Zeitpunkt ca 3/4 der eingeplanten Summe als Eigenkapital haben (wird parallel zum Ansparen der Bausparverträge angespart), sollte das kein Problem sein.


    Für das Angebot der Debeka (wir haben verschiedene Anbieter verglichen) sprechen - in unseren Augen - folgende Gründe:


    - Vergleichsweise niedriger effektiver Jahreszins (verglichen mit anderen Bausparanbietern)
    - Keine Bereitstellungszinsen! (Alle anderen Anbieter nehmen welche)
    - Keine Kontoführungsgebühren (war sonst auch fast überall der Fall)
    - Wenn es in 8 Jahren noch Bankdarlehen gibt, bei denen der effektive Jahreszins unter dem der unseres Vertrages liegt, können wir uns das Guthaben auszahlen lassen. Die eingezahlten Beiträge werden dann rückwirkend etwas höher verzinst und wir bekommen 25% der Abschlussgebühr zurück. Ist nicht viel, aber man nimmt, was man kriegt.
    - Beim Bauspardarlehen gefällt uns außerdem der Umstand, dass eine Sondertilgung möglich ist.