Ausschüttend vs. Thesaurierend ab 2018

  • Hallo @Oekonom


    danke für deine Antwort :) Ich bin momentan einfach echt verunsichert, was nun der beste Weg ist um weiterzumachen. Ich spare ja separat in Einzelaktien, möchte aber nicht das ETF Standbein wegbrechen lassen. Am liebsten würde ich den ETF110 von der Comstage weiter besparen, ob ausschüttend oder thesaurierend ist mir relativ egal.


    Ob der ausschütende sich dann noch lohnt von den Kosten her, da habe ich bedenken.


    1. TER
    2. ATC
    3. evtl. Vorabpauschale
    4. evtl. Flatex Sparplan nichtmehr kostenfrei
    5. Unter 801€ Pauschbetrag volle 15% Abgeltungssteuer auf Fondsebene, da keine Steuern bezahlt werden.


    Ich weis nicht, für mich klingt dass nicht positiv. Habe ich eventuell einen Denkfehler ? Danke für Antworten ! :)


    Beste Grüße,
    Shifty

  • Unendliche Geschichte - kurz gesagt:


    1. Hinsichtlich der Steuer lass alles wie es ist und schau dir die Folgen in Ruhe an. Es wird dich kein Vermögen kosten, wenn es im Rückblick ein bisschen anders besser gewesen wäre.


    2. Ob ausschüttend oder thesaurierend, ich habe hier keine markanten Unterschiede beim TER in Erinnerung. Mir ist es aber auch Wurscht, ob es 0,2 oder 0,3 sind.


    3. ATC spielt ja nur beim Kauf eine Rolle, auch hier ist es wohl egal, ob ausschüttend oder thesaurierend.


    4. Die Vorabpauschale kannst du zumindest so lange weitgehend vernachlässigen, so lange die Zinsen so gering sind. Dann kannst du immer noch reagieren.


    5. Mit Flatex kenne ich mich nicht aus.


    6. Die 15% auf Fondsebene treffen ja nur ganz bestimmte (inländische) Erträge. Bei einem globalen Aktienfonds (ETF) wird dich auch das nicht umbringen. Schau dir mal den Deutschlandanteil im MSCI World an!

  • 1. TER
    2. ATC
    3. evtl. Vorabpauschale
    4. evtl. Flatex Sparplan nichtmehr kostenfrei
    5. Unter 801€ Pauschbetrag volle 15% Abgeltungssteuer auf Fondsebene, da keine Steuern bezahlt werden.

    Ich hatte diese Woche für einem anderen Thread mit leicht anderer Fragestellung versucht mich kalkulatorisch zu nähern:


    Wen man bei JustETF die 5-Jahres-Rendite anschaut sind die besten MSCI-ETF zwei Thesaurierer, dann kommt kurz danach ein Ausschütter. Die TER war nicht signifikant. Daraus schließe ich dass die Frage der Effizienz des ETF durchaus zu stellen ist. Je nach Anlagebetrag kann das der wichtigste Aspekt sein bzw. über Zeit werden.


    Wenn der Pauschbetrag reicht würde ich den mit der höheren Ertrag = ersparten Steuer wählen, denn dieser Anteil vom Wertzuwachs ist dann steuerfrei beim Verkauf. Dies dürfte i.d.R. beim Ausschütter sein.

  • Hallo zusammen in die Runde,


    ich hätte eine Frage zu thesaurierenden ETFs.


    wir haben erst dieses Jahr angefangen in ETFs zu investieren, bisher auch erst nur eine kleinere Summe, dabei haben wir hauptsächlich thesaurierende vom Finanztip empfohlene ETFs gewählt.
    Unser Depot haben wir bei der ING-Diba. Vor kurzem haben wir nun zu einem ETF die Ertragsabrechnung erhalten. Die Brutto-Thesaurierung liegt < EUR 100. Ein Anteil von diesem ETF beträgt > EUR 100. Wenn wir uns diesen ETF im Depot ansehen, refektiert dieser Ertrag nirgends.
    Ist dies normal so ? Es ist mir klar, dass der Ertrag unter einem Fond-Anteil liegt, aber so scheinen wir der Bank vertrauen zu müssen, dass dies seine Korrektheit hat und wohl erst reflektiert, wenn der Ertrag mindestens in der Höhe eines Anteils liegt.


    Vielen Dank für Kommentare.

  • Hallo @Sparfrau, willkommen in der Community.


    Wo sollte sich der Ertrag zeigen? Thesaurieren bedeutet, dass Erträge nicht ausgeschüttet werden sondern im Fonds verbleiben. Konkret wächst dieser um die nicht erfolgte Ausschüttung stärker als der Index. Die in der Abrechnung ausgewiesene Thesaurierung ist dieser Gewinn, der im Fonds bleibt. Ausgewiesen wird er nur weil er versteuert werden muss.


    Falls es zufällig um den Amundi geht (FR0010756098), der hat bei einem Kurswert von rund 250 EUR ausschüttungsgleiche Erträge von 0,8654342 EUR generiert. Die Zahl findet man wenn man mit der ISIN im bundesanzeiger.de sucht und im ersten Suchergebnis wieder nach der ISIN.



    Falls ich die Frage nicht verstanden haben sollte bitte noch mal fragen, ich recherchiere und helfe gerne weiter.

  • Hallo Kater.Ka,


    vielen Dank für die Antwort.


    Ich weiss, dass die Eträge beim Thesaurieren im Fonds bleiben, aber ich hatte trotzdem erwartet, dass der Ertrag dann im Depot unter dem ETF zu sehen sei. Also z.B. bei einem aktuellen Kurswert von EUR 115 und einer Ausschüttung von EUR 76, dass dann z.B. + 0,66 Anteile aufgeführt würden. (Es ging übrigens um den iShares MSCI EMU UCITS ETF (IE00B53QG562).




    Sollte der Ertrag den aktuellen Kurswert eines Fonds übersteigen, gehe ich dann richtig in der Annahme, dass dann tatsächlich im Depot unter dem entsprechenden ETF die "dazugewonnenen" Anteile aufgeführt werden würden ?


    Und so lange der Ertrag unter einem Kurswert liegt, man dies eben nur anhand des Ertragsschreibens der Bank sehen kann?


    Vielen Dank !

  • Nein, es kommen keine Anteile dazu, die vorhandenen Anteile werden "nur"wertvoller. Die Thesaurierung ist ein reiner Bucheffekt, d.h. es wird ausgewiesen, dass das der Gewinn gewesen wäre wenn er ausgeschüttet würde. Nur wird er eben nicht ausgeschütte und ist damit auch nicht sichtbar.


    Ab 2018, erstmals wirksam Anfang 2019, zahlst Du dann dafür die Vorabpauschale, sofern der Freistellungsauftrag nicht ausreicht.


  • ...Ab 2018, erstmals wirksam Anfang 2019, zahlst Du dann dafür die Vorabpauschale, sofern der Freistellungsauftrag nicht ausreicht.

    M.E. sollte das eigentlich nicht so sein. Das ist ein physisch replizierender Thesaurier. Da fallen messbare ausschüttungsgleiche Erträge an. Die werden bisher auch schon ganz normal besteuert wie Ausschüttungen. Oder bin ich da falsch davor?


    Ansonsten stimmt es natürlich: Die Erträge werden hier eben nicht ausgeschüttet, sondern verbleiben im Fondsvermögen. Dadurch wird der einzelne Fondsanteil wertvoller als bei einem vergleichbaren Ausschütter. Für den Anleger ist das nicht offensichtlich.

  • Die werden bisher auch schon ganz normal besteuert wie Ausschüttungen

    Nein. Das sind die, die weiter unten auf der Steuerbescheinigung stehen, nicht der Abgeltungssteuer unterliegen und separat angegeben werden müssen aka "nicht steuereinfach" bzw "steuerhäßlich". Dafür zahlt man dann in Zukunft die Vorabpauschale.

  • Das ist ein physisch replizierender Thesaurier. Da fallen messbare ausschüttungsgleiche Erträge an. Die werden bisher auch schon ganz normal besteuert wie Ausschüttungen. Oder bin ich da falsch davor?

    Die richtige Antwort auf diese Frage ist, es kommt darauf an :) :


    Wenn es sich um einen inländischen thesaurierenden Fonds handelt, werden die ausschüttungsgleichen Erträge steuerlich wie Ausschüttungen behandelt, weil die Fondsgesellschaft verpflichtet ist, Kapitalertragsteuer (Abgeltungsteuer) auf diese Erträge einzubehalten und and das Finanzamt abzuführen. Dann gibt es in der Steuererklärung keinen Handlungsbedarf.


    Wenn es sich um einen ausländischen thesaurierenden Fonds handelt, werden die ausschüttungsgleichen Erträge im ersten Schritt steuerlich nicht wie Ausschüttungen behandelt, weil die ausländische Fondsgesellschaft nicht verpflichtet ist, Kapitalertragsteuer (Abgeltungsteuer) auf die Beträge einzubehalten und abzuführen. Das muss dann im zweiten Schritt vom Steuerpflichtigen nachgeholt werden, in dem er die bisher unversteuerten Erträge in der Steuererklärung angibt.

  • Irland ist natürlich korrekt, ich wollte nur noch einmal die Systematik darstellen, die bis Ende 2017 gilt. Ab 2018 ist es dann im Normalfall wurscht, ob inländischer oder ausländischer Thesaurierer und ob Swapper oder Replizierer, alle werden mit die Vorabpauschale verarztet - sofern der Fonds in einem inländischen Depot liegt....