Ausschüttend vs. Thesaurierend ab 2018

  • Ich werde zum 1.1. meine ETF Auswahl anpassen. Einerseits wegen der Steuerthematik, andererseits weil meine Banken Comdirect und Flatex das Portfolio an kostenlos besparbaren ETF verändert (Comdirect nimmt Comstage raus, Flatex erhöht die Preise für Etf außerhalb von Aktionen, was mit den Aktionen passiert ist nicht klar, aber in der Vergangenheit hat Flatex auch schon binnen 2 Wochen Frist verändert)


    Bislang habe ich mich vollständig auf thesaurierende Etf beschränkt. Zukünftig überlege ich auf Ausschüttende zu gehen.


    Folgendes überlege ich gerade:
    1) Mich stört nicht, im Laufe der Zeit verschieden zb Msci World zu haben. Ich werde eh nicht alles verkaufen sondern passend zum Cashbedarf. Daher versuche ich kostenlos zu besparen.
    2) Die Steueränderung führt dazu dass Thesaurierende regelmäßig besteuert werden. Der Vorteil für den Zinseszinseffekt sinkt also, da nur versteuerte Rendite/Dividende hinzukommt und nicht wie bislang unversteuerte.
    3) Ich überlege stärker auf Ausschüttende zu setzen. Dann kann ich immer noch überlegen, ob ich die Ausschüttung reinvestiere oder verbrauche. Auf jeden Fall gibt es im Laufe der Zeit einen netten Cashflow.
    4) Was die Ausschüttung angeht, habe ich stichprobenartig die Ausschüttungen des iShares Msci World betrachtet. Sie lag in 2015 und 2016 bei grob 2% vor Steuern.


    Was sind eure Überlegungen zu diesem Thema?

  • Mehrere / viele Fondpositionen stören mich ebenfalls nicht. Wenn mir etwas nicht mehr gefällt schichte ich über längere Zeiträume in etwas besseres um.


    Ich investiere bekanntermaßen überwiegend in gemanagte Fonds, wähle dort soweit möglich ausschüttende Varianten. Hintergrund war bis jetzt, dass die Fonds i.d.R. in LU domiziliert sind und ich somit das Thesaurierungsproblem umgehen konnte. Da die neue Methode mit der Vorabpauschale Liquidität erfordert und insofern mMn umständlich ist werde ich meine Vorgehensweise nicht ändern.


    Wiederanlage erfolgt bei ebase automatisch und kostenfrei, bei Comdirect über einen Trick auch. Daher ist es quasi-thesaurierend. Bei meinen ausschüttenden ETF gehen die Ausschüttungen in die Haushaltskasse, da ich diese Positionen derzeit nicht erhöhen möchte. Das ist ein netter Effekt, dass man sich hier eher Gedanken zu Wiederanlage oder nicht macht.

  • Ich habe das Kontomodell von fondsdiscount. Dort kostet die Einzel-Transaktion mindestens 17,50 EUR, Sparpläne sind aber frei. Also die Wiederanlage über Sparplan machen. Haken: es gibt nicht so richtig viele Fonds für Sparpläne. Deswegen habe ich weiter das ebase-Depot, über die ich fast alles kostenlos kaufen kann, auch als Einzelanlage. Im Anschluss dann nach comdirect übertragen.


    s. https://www.fondsdiscount.de/depot/bank/comdirect/

  • Deswegen habe ich weiter das ebase-Depot, über die ich fast alles kostenlos kaufen kann, auch als Einzelanlage. Im Anschluss dann nach comdirect übertragen.

    Und welchen Mehrwert generierst du durch die Übertragung zur Comdirect? Ist die Bestandsvergütung von fondsdiscount so viel besser? Die üblichen Verdächtigen zahlen zwischen 70 und 80% der Bestandsvergütung als Kickback, kann das fondsdiscount tatsächlich toppen?


    Im Übrigen gibt es in meinen Augen noch einen guten Grund, Fonds nur über Fondsbanken und nicht über Direktbanken zu kaufen: Bei der ebase werden die (sehr unterschiedlichen) cut-off Zeiten offen gelegt und man weiß genau, wann seine Order ausgeführt wird. Bei der Comdirect ist das immer ein bisschen Lotterie. ich habe schon mal eine Fondorder um 18.30 Uhr aufgegeben und die wurde noch taggleich ausgeführt - was eigentlich gar nicht sein kann. In den meisten Fällen ist das natürlich egal, im Einzelfall, insbesondere wenn man Fonds A in Fonds B tauschen will, kann man einen Tag verlieren. Und wenn dann die Börse von heute auf morgen etwas überprobportional steigt oder fällt, dann ist das ärgerlich. Natürlich machen 0,5 oder 1 Prozent nicht die Welt aus, aber wenn ich 20.000 Euro tausche, will ich nicht durch unterschiedliche Ausführungstage 200 Euro verlieren, wenn es vermeidbar ist.

  • Ich werde erstmal abwarten, ob auch Flatex die Comstage aus den Kostenlosen Sparplänen rausnimmt. Desweiteren habe ich damals angefangen in zwei auschüttende iShares ETF's zu investieren. Die Sparpläne habe ich aber auch eingestellt, da iShares ja jetzt auch nichtmehr kostenlos besparbar ist bei Flatex. Sollte Flatex die Comstage rausnehmen, bespare ich entweder einen anderen Kostenlosen MSCI World oder ich überlege ob ich die Sparrate meinen OnVista Depot zukommen lasse, wo ich in Einzelaktien investiere.


    Beste Grüße,
    Shifty

  • Hallo,


    hier ein paar Neuigkeiten bzgl ComStage ETF´s.


    @Florence bitte an die Expertin weiterleiten, Danke

  • Danke für die Info @Ethnonym


    Mich würde es jetzt mal interessieren, wie ihr ab nächstes Jahr vorgeht ?!
    Ich bin mir unsicher, ob ich den Sparplan auf den ETF110 einfrieren soll & die monatliche Rate (nur 100€) erstmal zur seite legen sollte oder ob ich ihn weiterbesparen soll, solange er noch bei Flatex kostenlos ist.


    Desweiteren investiere ich ja noch separat in Einzelaktien. Die monatlich zur Seite gelegten 100€ könnten dann bei einem starken Kurseinbruch von irgendwelchen Aktien nützlich sein.


    Verkäufen würde ich den ETF eher ungern. Wie verfahrt ihr ab nächstes Jahr ?



    Beste Grüße,
    Shifty

  • @Shifty


    Ich bin auch am Überlegen. Der ETF110 wie alle anderen ETF von Comstage wird von thesaurierend auf ausschüttend umgestellt. Da ich 10+ Jahre das Geld nicht anrühren möchte, wird mir also der Zinseszinseffekt verloren gehen (abgesehen davon, dass ich selbst wieder anlegen kann). Das spricht für einen Komplettverkauf und Neukauf. Meiner Rechung nach kostet mich dieser "Tausch" keine 100 Euro, da ich ganz gut plus habe bei der Rendite, ziehe ich das in Erwägung.


    Nicht klar ist mir, ob nun swapper stärker besteuert werden also replizierende, da hatte ich vor paar Wochen was gelesen, dass die Swapper die Steuerfreistellung nicht bekommen (oder doch). Ist mir aktuell nicht klar. Auch das spräche für einen Kompletttausch.


    Ich bin jetzt drei Jahre mit meinen Sparplänen dabei und habe Rendite eingefahren. Die ETFs von Comdirect in der Aktion gefallen mir nicht so gut. Ich habe Depots bei DKB, Comdirect und Flatex. Wahrscheinlich warte ich noch bis Anfang Januar, falls Flatex verändert, kalkuliere was mir welche Variante bringt (Comstage behalten vs. Komplettverkauf, bei Comdirect bleiben vs. alles zu flatex, Sparpläne beibehalten vs. ändern) und entscheide mich dann für ein Vorgehen.


    Ich finde die Comdirect Community bietet manchmal ganz gute Einsichten, wie die Kollegen mit den Änderungen bei der Top Preis ETF Aktion umgehen.

  • Wenn ein Aktien-Trägerportfolio vorhanden ist werden sie nicht stärker besteuert.

    dagegen musst Du Geld bringen wenn die Vorabpauschale höher als Dein verbliebener Pauschbetrag ist.

    OK, da macht die Swapper wieder attraktiver. Die Vorabpauschale ist bei meinen Beträgen nicht so gewaltig, dass sie mich schrecken würde.


    Aber man sieht, dass es diverse Fürs und Widers gibt und man sinnvoll abwägen muss. Ich brauche auch eine gewisse Bequemlichkeit. Ich will nicht einmal im Monat 5 Orders ausführen, um ein paar Euro zu sparen, Sparpläne liegen mir. Ich bin auch bereit dafür zu bezahlen, nur will ich natürlich die günstigste meiner drei Banken wählen. Mal sehen...

  • Das spricht für einen Komplettverkauf und Neukauf. Meiner Rechung nach kostet mich dieser "Tausch" keine 100 Euro, da ich ganz gut plus habe bei der Rendite, ziehe ich das in Erwägung.

    Wäre es dann nicht klug, im Dezember noch zu verkaufen um garnicht erst die Vorabpauschale bezahlen zu müssen ?
    Wenn ich mein Steuerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft habe und den ETF110 verkaufen möchte dann wird doch nur der realisierte Gewinn angerechnet oder ?


    Bsp. Einzahlung beträgt 500€ , Aktueller Wert 520€
    Dann werden nur die 20€ angerechnet oder ?


    Beste Grüße,
    Shifty

  • Die Vorabpauschale wird erstmals Anfang 2019 erhoben, damit wäre ein Verkauf auch noch in 2019 möglich. Sie berechnet sich aus dem Wert des Fondsanteils * 0,7 * Basiszins. In den mir geläufigen Beispielen wird mit 1% gerechnet. Der BVI verlinkt auf eine Seite der Deutschen Bundesbank, dort schwankt der Wert im Bereich 0,8 / 0,9%. Dieser Basiszins wird Anfang des Jahres festgelegt.


    Link zum BVI zur Vorabpauschale https://www.bvi.de/regulierung…s-ist-die-vorabpauschale/

  • @Shifty
    Es ist mir jetzt zu mühsam, die ganzen Beispiele durchzulesen und darüber nachzudenken, aber grundsätzlich ist es richtig, dass die Vorabpauschale auch bei ausschüttenden Fonds greifen kann. Das ist der Fall, wenn


    1. die Ausschüttung relativ niedrig war und nicht das Niveau des Basisertrags erreicht hat.
    2. Der Basisertrag ist die Ausgangsgröße für die Vorabpauschale. Dabei ist dann auch zu prüfen, ob der Fonds im maßgeblichen Kalenderjahr überhaupt einen Gewinn erzielt hat. Wenn das nicht der Fall ist, zahlt der Anleger keine Vorabpauschale. Wenn ein Kursgewinn erzielt wurde, dann unterliegt der Kursgewinn abzüglich der Ausschüttung bis zum Basisertrag tatsächlich der Vorabpauschale.


    Ich hoffe, du kannst erkennen, dass die Reform der Besteuerung von Kapitaleinkünften zu einer echten Vereinfachung geführt hat ;)