Besteuerung synthetischer ETF ab 2018

  • Gibt es mittlerweile ein abschliessendes Ergebnis wie synthetischen ETF ab 2018 nun besteuert werden (auch seitens der Redaktion)!


    Volle Besteuerung oder genauso wie physische ETF mit einer Steuerbefreiung in Höhe von 30 Prozent!?
    Oder planen ETF-Anbieter synthetische in physische umzustellen?


    Referenz-Artikel:
    Noch nicht eindeutig geklärt ist, ob synthetisch-thesaurierende ETFs, wie unsere MSCI World-ETF-Empfehlung von Comstage (ISIN: LU0392494562), künftig von einer Steuerbefreiung in Höhe von 30 Prozent profitieren können. Die ETF-Anbieter synthetischer Fonds werden, soweit wir er es fragen konnten, die Steuerbelastung unter Berücksichtigung der jeweiligen Teilfreistellung berechnen und der Depotbank übermitteln. Möglich ist aber, dass das Finanzamt dann einzelne Steuererklärungen testet und überprüft, ob der Aktienfonds-Charakter beim ETF gegeben war.

  • Die Frage der Steuerbefreiung hängt nicht von der Frage synthetisch vs. replizierend ab, sondern ob zu mindestens 51%ein Aktienfonds vorliegt, ein Mischfonds oder ein Rentenfonds.


    Ein Aktienfonds ist zu 30% von der Steuer befreit.


    Sicher werden ETF Anbieter ihre ETF steuerlich optimieren oder haben dies schon getan. Comstage hat teilweise auch von swap auf replizierend umgestellt, teilweise auch von thesaurierend auf ausschüttend.


    Die im Referenzartikel angesprochene Unsicherheit besteht meinem Verständnis nach darin, ob ein Fonds am Stichtag wirklich ein Aktienfonds ist und nicht doch ein Mischfonds. Das muss die Fondsgesellschaft belegen und entsprechend ist man renditeseitig hier in gewissem Maße abgängig, denn wenn man in einen Aktienfonds investieren will und das Finanzamt auf Mischfonds erkennt zahlt man höhere Steuern. Da die Fondsgesellschaften aber ein Interesse haben, attraktive Fonds aufzulegen, ist das Risiko begrenzt.


    Mein Fazit bislang: Die Steuerzahlung bei einem thesaurierenden Fonds bemisst sich an einer sehr niedrigen Renditeprognose basierend auf dem niedrigen Zinsniveau von Staatsanleihen. Daher bleiben thesaurierende Fonds wegen des Zinseszinseffekts weiter attraktiv.


    Hier im Forum wurden Links von Mitforisten zu guten Webinaren gepostet. Ich suche sie gleich mal.

  • Und ich dachte immer die Änderungen 2018 betreffen nur deutsche Fonds ? Sind denn "LU"-Fonds auch betroffen ?
    Gruß


    Altsachse

    Es betrifft deutsche Steuerzahler. Die Herkunft des Fonds spielt keine Rolle.

  • Die Frage der Steuerbefreiung hängt nicht von der Frage synthetisch vs. replizierend ab, sondern ob zu mindestens 51%ein Aktienfonds vorliegt, ein Mischfonds oder ein Rentenfonds.

    Nach einem Bericht heute in der FAZ: "Steuererhöhung für Fondsparer" geht es sehr wohl um die Frage swap-basiert (synthetisch) oder physisch! Dabei wird bei synthetischen der Index durch Kauf von Derivaten abgebildet und diese gelten eben nach dem neuen Gesetz nicht als Aktienfonds... Deshalb wird darin auch für den Kauf von physichen ETF geraten.

  • Nach einem Bericht heute in der FAZ: "Steuererhöhung für Fondsparer" geht es sehr wohl um die Frage swap-basiert (synthetisch) oder physisch! Dabei wird bei synthetischen der Index durch Kauf von Derivaten abgebildet und diese gelten eben nach dem neuen Gesetz nicht als Aktienfonds... Deshalb wird darin auch für den Kauf von physichen ETF geraten.

    Ach interessant. Dann habe ich das missverstanden. Die Thematik ist definitiv komplex und nicht mit einem zehnzeiligen Post in einem Laienforum zu beantworten. Die Webinare oben dauern jeweils über eine Stunde und behandeln das Thema ebenfalls nicht abschließend.


    Kannst du einen Link aus der FAZ posten? Danke
    Die Frage der Steuerbefreiung hängt nicht von der Frage synthetisch vs. replizierend ab, sondern ob zu mindestens 51%ein Aktienfonds vorliegt, ein Mischfonds oder ein Rentenfonds.

    Nach einem Bericht heute in der FAZ: "Steuererhöhung für Fondsparer" geht es sehr wohl um die Frage swap-basiert (synthetisch) oder physisch! Dabei wird bei synthetischen der Index durch Kauf von Derivaten abgebildet und diese gelten eben nach dem neuen Gesetz nicht als Aktienfonds... Deshalb wird darin auch für den Kauf von physichen ETF geraten.

  • Nach einem Bericht heute in der FAZ: "Steuererhöhung für Fondsparer" geht es sehr wohl um die Frage swap-basiert (synthetisch) oder physisch! Dabei wird bei synthetischen der Index durch Kauf von Derivaten abgebildet und diese gelten eben nach dem neuen Gesetz nicht als Aktienfonds... Deshalb wird darin auch für den Kauf von physichen ETF geraten.

    So wie ich das verstanden habe kommt es nicht mehr auf den nachgebildeten Index an, sondern ob der ETF tatsächlich eine entsprechende Aktienquote vorweisen kann oder nicht.


    Wenn ein synthetischer ETF mindestens 51% seines Vermögens in Aktien anlegt (und dies auch in den Anlagebedingungen verbindlich vorgesehen ist), müsste der synthetische ETF nach dem neuen Gesetz trotzdem ein Aktienfonds sein.


    Einzelne ETF-Anbieter haben sich schon zu dem Thema geäußert, z.B. http://www.lyxoretf.de/de/inst…vestmentsteuerreform-2018.


    Leider macht das die Auswahl von "steuergünstigten" ETFs umständlicher. Ein Problem, was es vorher noch nicht gab...


    viele Grüße
    erdnuss

  • Nach einem Bericht heute in der FAZ: "Steuererhöhung für Fondsparer" geht es sehr wohl um die Frage swap-basiert (synthetisch) oder physisch!

    Wenn ein synthetischer ETF mindestens 51% seines Vermögens in Aktien anlegt (und dies auch in den Anlagebedingungen verbindlich vorgesehen ist), müsste der synthetische ETF nach dem neuen Gesetz trotzdem ein Aktienfonds sein.

    Genau so ist es. Es bleibt einem nicht die Mühe erspart, dass zu prüfen. Allerdings zeigt sich schon seit Jahren ein Trend, die "Swapper" auch mit realen Aktien(werten) zu füllen. Ich vermute mal, es wird hier so sein, wie mit den ausländisch thesaurierenden Fonds: Die inländischen Anbieter, die über Luxemburg ein Vehikel anbieten, haben das deutsche Steuerrecht im Auge und werden die Fonds entsprechend konzipieren. Die anderen (ausländischen) Anbieter, die diese Fonds nicht in erster Linie für deutsche Anleger konzipieren, haben ihren Fokus nicht so sehr auf dem deutschen Steuerrecht oder ignorieren es mangels Relevanz für die Hauptzielgruppe.

  • Nach einem Bericht heute in der FAZ: "Steuererhöhung für Fondsparer" geht es sehr wohl um die Frage swap-basiert (synthetisch) oder physisch! Dabei wird bei synthetischen der Index durch Kauf von Derivaten abgebildet und diese gelten eben nach dem neuen Gesetz nicht als Aktienfonds... Deshalb wird darin auch für den Kauf von physichen ETF geraten.

    Das dürfte der Artikel sein, ging erst heute online.


    http://www.faz.net/aktuell/fin…es-privileg-15278970.html

  • Hallo @chris2702,
    sorry, ich hatte da immer nur meine persönliche Steuersituation mit NV-Bescheinigung im Kopf.
    Da sind bei deutschen Fonds durch die 15% neue Körperschaftsteuer geringere Erträge zu erwarten.
    Weitere Nachteile sehe ich für mich derzeit nicht.
    Gruß


    Altsachse