• Hat jemand Erfahrungswerte mit E-Autos?


    Wir überlegen nämlich, ob unser nächstes Auto (der Zweitwagen in knapp einem Jahr) ein elektrisch angetriebenes sein könnte.


    Eckdaten:
    Steckdose in der Garage bzw. am Carport geplant. PV-Anlage vorhanden.


    Einfache Strecke zur Arbeit 40 km.


    Für die großen Ausfahrten bleibt der Erstwagen.


    Da müsste Elektro doch eine Alternative sein, oder? ?(

  • Habe mir darüber auch schon das Hirn zermartert.


    Um was gehts Dir denn? Willst Du Kosten sparen, gehts Dir um das Umweltthema?


    Zum Thema CO2 kennst Du ja sicher die Studie hier oder?


    http://www.focus.de/auto/elekt…s-gedacht_id_7246501.html


    Umwelttechnisch wäre es m.E. auch nur ein wirklicher Fortschritt wenn man seinen ohnehin vorhandenen Wagen durch ein E Auto ersetzt. Kauft man es sich zusätzlich dann ist auf Grund der CO2 Thematik bei der Herstellung das Umweltthema mau... Von der Entsorgung mal ganz abgesehen...


    Bzgl Kosten rechtfertigt m.E. zumindest derzeit der Vorteil beim Tanken nicht unbedingt die Mehrkosten für das E Auto. Vergleiche mal die Kosten pro km und schau wann de da rauskommst...


    Wenn die Entscheidung aufs E Auto fällt, dann würde ich leasen. Ich bin sonst kein Freund von Leasing aber so wie sich die Batteriekapazitäten derzeit entwickeln hast in 3 Jahren deutlich höhere Kapazitäten. Dann kauft Dir keine Sau mehr das Auto mit deutlich weniger Akku ab. So hat das Risiko der Hersteller...


    Bei 40km einfach fällt der E Smart zB. flach finde ich. Der hat 120 - 150km glaube ich. Da musst Du ja jeden Tag laden. Dann eher nen Zoe oder nen i3 aber da sind wir halt in anderen Regionen preislich.


    Wie gesagt ich würde noch warten bis die Reichweiten steigen, das ist breit ab 2020/2021 zu erwarten z.B. EQ-A von Mercedes mit 400-500km wenns n Kompakter sein soll oder ab 2019 wenn von Audi der ETron oder von mercedes der EQ Suv kommen. BMW und VW analog mit entsprechenden Modellen. Die wären dann auch autobahn- und langstreckentauglich, wenn der Netzausbau tatsächlich mitzieht.

  • Im Kern geht es mir schon um die Umwelt. Ich will einen aktuellen Benziner durch einen Stromer ersetzten. Das ist dann hoffentlich besser als ein neuer Benziner.


    Finanziell soll sich das auch gerne lohnen. Wenn weniger Teile im Auto verbaut sind, dann sollte der Unterhalt doch auch günstiger sein.


    Gerechnet habe ich noch nichts, wir stecken gerade in den ersten Vorüberlegungen und sammeln Ideen.


    Mit dem täglichen Laden hätte ich gar kein Problem, die Infrastruktur wäre ja vorhanden.


    Erst einmal danke für das Feedback. Vor Anfang 2019 fällt da keine Entscheidung. Ich werde bis dahin mal den Markt beobachten.

  • Ich will einen aktuellen Benziner durch einen Stromer ersetzten.

    Und wo soll der umwelttechnische Benefit liegen? Was soll mit dem alten passieren? Wo kommt der Strom her, mit dem du nachts das Auto auflädst?


    Ich bin sonst kein Freund von Leasing aber so wie sich die Batteriekapazitäten derzeit entwickeln hast in 3 Jahren deutlich höhere Kapazitäten. Dann kauft Dir keine Sau mehr das Auto mit deutlich weniger Akku ab. So hat das Risiko der Hersteller...

    Dann müsste der Leasingpartner schon selten dämlich sein. In der Praxis wird es so sein, dass diese "Information" natürlich auch den Händlern bekannt ist und das der Restwert so kalkuliert ist (nämlich deutlich zu niedrig), dass der Händler sich dieses Risiko über die Leasingzeit mit der Rate bezahlen lässt. Kein Leasingpartner dieser Welt wird freiwillig ein großes Restwertrisiko übernehmen.

  • Benefit?
    Ich hoffe einfach, dass ein neues Auto über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg umweltfreundlicher ist als mein derzeitiges Gefährt.
    Ist aber auch nicht mein Fachgebiet, ich könnte es also auch nicht beweisen. Daher hoffe ich einfach, dass das so stimmt.

  • Das alte Auto käme dann weg. Ob der Händler es ins Ausland verkauft, oder zum Würfel verpresst, will ich ganz ihm überlassen.


    Den Geräuschen nach speisen die Windmühlen in der Umgebung auch nachts Strom ins Netz ein.


    Aber ich sehe die Punkte schon.
    Die Entscheidung hat viele Facetten. :S

  • @Referat Janders


    Wenn du wirklich was für die Umwelt tun willst, dann solltest du lieber den Benziner fahren bis er auseinander fällt. Schließlich ist die Herstellungsenergie schon verbraucht und es fällt "nur" noch eine Belastung durch den laufenden Betrieb an. Bei einem Neuwagen musst du die Herstellungsenergie erneut aufbringen und dann schauen, diese Mehrbelastung i.Vgl. zum Szenario "Benziner weiter fahren" über die Laufzeit wieder zu kompensieren. Erst dann wäre ökologisch etwas gewonnen (deinen Geldbeutel mal vernachlässigt :) ).


    Prinzip Hoffnung ist gut. Ich versuche es mal mit einer rudimentären Abschätzung.


    Laut einer recht neuen Studie des schwedischen ivl Instituts (pdf) ist besonders die Akkuherstellung die größte ökologische Hypothek. Insbesondere die Zellproduktion braucht Unmengen an Strom und findet z.Z. nur dort statt,wo Kohle für den Betrieb verfeuert wird. Die Autoren geben die Belastung mit 150-200 kg CO2/kWh Kapazität an. Macht bei 175kg für einen Standard 30kWh Akku 5,25t CO2.


    Dann hast du aber nur den Akku, du musst ja auch noch das Auto+Komponenten drumherum bauen. Wenn man abschätzt, dass der Akku 50% der gesamten Herstellungsbelastung ausmacht, wäre man bei 10,5t CO2. Jetzt bist du aber noch nicht gefahren. Bis hier steht der Elektroflitzer nur auf dem Hof.


    Rechnet man jetzt mit einem CO2 Ausstoß eines Benziners von ca. 140g/km, wie es ein klassischer Polo/Golf etc. macht, dann müsstest du knapp 81000km fahren, um genauso gut zu sein, wie das Szenario "Benziner weiter fahren". An der Stelle ist aber noch nicht Schluss.


    Richtig ist natürlich, dass der Wind auch Nachts weht, PV fällt aber aus. Rechnet man sehr optimistisch mit einer EE Quote an der deutschen Nachtstromerzeugung von 30%, würde man zum großen Teil mit Kohleenergie fahren. Man tausche also Benzinverbrennung gegen Kohleverbrennung. Selbst wenn ich 50/50 nachhaltig/konventionell erzeugten Strom annehme, muss der kleine Stromer schon 160000km fahren, um ökologisch besser zu sein als im Szenario "Benziner weiter fahren".


    Und jetzt ist immer noch nicht Schluss: Was passiert am Ende mit dem Akku? Richtig, er muss entsorgt werden, was ebenfalls wieder richtig Energie kostet. Überschlagen wir die ökologischen Entsorgungskosten mit nur 10% der Anschaffungskosten, also grob eine halbe Tonne CO2, führt das was zu weiteren 4000km (danach x2 wegen der Erzeugung). Umweltschäden durch Lithiumabbau - geschenkt. Ist nur in Bolivien. Macht also bei optimistischer Abschätzung grob 170000km break-even-Laufleistung.


    Schlussfrage: Glaubt jemand, der Akku hält das durch? Glaub jemand, es finden sich Kunden, die so lange mit einem abgenudelten Akku fahren? Tauscht man den Akku vorher, fängt die Rechnung von vorne an. break-even-Laufleistung --> unendlich. Klimabilanz=katastrophal.


    Möchte man das Klima retten, dann fahrt mehr Fahrrad und esst kein Steak mehr. Der Impact eines E-Autos ist, na ja, sehr überschaubar...