Pflegezusatzversicherung

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade Brief bekommen von der AXA bzgl. Erhöhung der Pflegeversicherung. Die Versicherung besteht seit 3 Jahren und ist somit mit der "alten" Einteilung. Beträge für mich und meiner Frau sind jeweils von ca. 22,-€ auf ca. 27,-€ gestiegen.


    Wir sind beide Mitte 30.


    Für mich stellt sich nun die generelle Frage ob ich die Versicherung überhaupt brauche? Die Versicherung ist da um die "Versorgungslücke" zu schließen im Pflegefall und ich habe in der letzten Renteninformation gesehen dass ich hier mehr als die 1.400€ habe, die häufig genannt werden als Versorgungslücke.


    Darüber hinaus habe ich 80% meines Einkommen abgesichert durch BU ab Pflegegrad 3.


    Für meine Frau die nicht voll berufstätig ist würde ich die Versicherung weiterhin laufen lassen.


    Ich freue mich von euch zu hören, es geht mir nicht so sehr um die Beitragserhöhung von ca. 20% sondern mehr ob die Versicherung sich überhaupt lohnt - auch langfristig.

  • Die Zielrichtung "Versorgungslücke schließen im Falle der Pflegebedürftigkeit" würde ich hinterfragen.


    Die soziale Pflegeversicherung deckt im Fall der Fälle nur Teile der Kosten ab. Den Rest muss man privat abdecken, kann man das nicht, springt das Sozialamt ein, nimmt aber ggf. Rückgriff bei der Familie.


    Die Versorgung ist also sichergestellt. Es geht eher um die Absicherung des Besitzes für den Ehegatten und die Kinder.


    Also müsste man sich die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Pflegebedürftigkeit vergegenwärtigen (spätestens im hohen Alter nicht unwahrscheinlich) und eingehend prüfen, wie die Absicherung für diesen Fall aussieht.


    Falls man mit Ende 70 pflegebedürftig werden sollte, wird eine BU wohl nicht mehr greifen.


    Nicht unbedingt das angenehmste Thema. :/ Aber wichtig.

  • Rein mathematisch kann sich eine Versicherung NIE lohnen mit der Ausnahme, dass man ein höheres Risiko hat als die Versicherung kalkuliert hat. Das dürfte in den meisten Fällen durch Klauseln ausgeschlossen sein.

  • Eine Versicherung wird so kalkulieren, aber es geht um das Zusammenspiel von Eintrittswahrscheinlichkeit und Zeitpunkt.


    Aber es geht ja um mehr als reine Wahrscheinlichkeitsberechnung.


    Eine Risikolebensversicherung schließt man ja auch ab, in der Hoffnung, dass sie nicht zur Auszahlung kommt.

  • Es gibt keine allgemeingültige Regelung, sondern immer nur einen individuellen Bedarf oder auch nicht!


    "ich habe in der letzten Renteninformation gesehen dass ich hier mehr als die 1.400€ habe" - ist das wirklich so, oder ist es doch anders?


    Sind die zukünftigen Absenkungen des Rentenniveaus, die ja festgelegt sind, berücksichtigt oder nicht? KV Beitrag, Pflegebeitrag? Steuern?


    Was kostet ein Pflegeheim und zwar dort, wo ich dann bin und wo werde ich dann sein?


    Will ich nur die Deckungslücke absichern oder auch ggf. Komfortleistungen in Anspruch nehmen können!


    Wie hoch ist meine Eintrittswahrscheinlichkeit, die sich aus meinen vorfahren und meinem Lebensstil ableiten lassen (nicht sicher, aber doch ungefähr)!


    Leider sagt ein Beitrag eben nichts aus, sondern nur die konkreten Vertragsinhalte und die vereinbarten Leistungshöhen!


    Übrigens - es gibt für Pflegestufen nach Pflegegraden Überleitungsvorschriften, die auch auf die Privaten Versicherungen anzuwenden sind!

  • @tfinanz


    Reichlich Provision! Sicher das!


    Was ist das Problem, dass Versicherungsprodukte Provision enthalten?


    Bei Direktversicherungen sind die Abschlusskosten teilweise höher, als bei Versicherern, die mit Vermittlern arbeiten! Die Kosten für Werbung sind hoch!


    Ja, es gibt auch echte Nettotarife, aber dann muss man den Versicherungsberater kennen oder den Versicherungsvermittler, der gegen Honorar vermittelt! Ach ja - das Honorar muss man dann auch bezahlen!

  • Das ein Versicherungsunternehmen nicht selbstlos und aus reiner Menschenliebe agiert ist klar.


    Ebenso ist klar, dass irgendwo in einer Versicherung Kostentreiber enthalten sind, die dazu führen, dass man die obige Argumentation aufmachen könnte, wenn man denn will.


    Wenn man das von einer anderen Seite beleuchtet, dann man es auch Sinn.


    Man "kauft" sich eine Absicherung für den Fall der Fälle. Die muss ja auch bezahlt werden, zusätzlich zur reinen Mathematik (Wahrscheinlichkeit etc.) und den Verwaltungskosten (Versicherungsmathematiker arbeiten auch nicht für weniger als den Mindestlohn). Von der Marge noch gar nicht zu sprechen.


    Aber:
    Das spricht ja nur gegen eine Versicherung, wenn ich die Wahl habe zwischen "Versicherung abschließen und bezahlen" oder "Geld sparen und Fall der Fälle selbst bezahlen".


    Das sind ja eher die Fälle, bei denen das Schadensereignis nicht existenzbedrohend ist. Also eher der Sturz des Smartphones als die Aufhebung des Leistungsvermögens der Hauptverdienerin.

  • Wobei bei Pflege ganz deutlich das ansparen im Vordergrund steht, gemindert um die Wahrscheinlichkeit ohne Pflegebedürftigkeit abzutreten!


    Pflegebedürftigkeit ist nicht nur ein Thema alter Menschen, sondern auch von Kindern, oft bereits ab Geburt und dann auch nicht jehr versicherbar, außer man hat die Chance aus einer bestehenden Versicherung die Kindernachversicherung zu ziehen!


    Ja, natürlich - Pflegebedürftigkeit löst regelmäßig auch eine BU-Rente aus, ggf. sogar ohne Prüfung der BU, sondern aus dem Pflegegrad alleine (AVB). allerdings sind BU-Renten oft anders bemessen und die Lebensumstände andere (Haus, Finanzierung, Familie, etc.), so dass auch dort eine ergänzende Absicherung Sinn macht.


    Das Ganze gibt es heute sogar bereits bis zu bestimmten Altersgruppen ohne Alterungsrückstellung, also als reine Risikoprämie!!

  • Sehr geehrte Damen und Herren,


    auch an dieser Stelle noch mal den Verweis auf unsere Forenregeln. Höflichkeit und Respekt stehen hier an erster Stelle. Alle Nutzer verfassen die Beiträge, um anderen Nutzern zu helfen. Anstachelungen sind nicht erwünscht, da sie auch nicht zielführend für das Diskussionsthema sind.
    Wird dieser Aufforderung nicht nachgekommen, wird dieser Thread geschlossen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Florence

  • Hallo zusammen,
    gerade habe ich Post von der Allianz bekommen.


    Einerseits erhöht sich der Tagegeldanspruch von 40 auf 45 Euro,
    andererseits
    steigt der Betrag von 27 auf 32 Euro.


    Sollte ich der Dynamik widersprechen?


    Dadurch entfällt der Verzicht auf Gesundheitsprüfung.


    LG

  • Wie soll man diese Fragestellung qualifiziert beantworten?


    Wer sollte Ihnen einen Ratschlag geben und auf der Basis welcher Fakten?


    Der Tagegeldanspruch in welchem Pflegegrad? iWe sind Sie anderen Fälle definiert? Welchen Tarif haben Sie? warum sollte sich jemand unentgeltlich in Ihren Vertrag einlesen?


    Wie ist ''Ihre Einkommenssituation jetzt, Morgen, bei Verlust der Arbeitskraft und im alter?


    Wie sind Ihre Vermögens- und Familienverhältnisse?


    Wann sind sie denn geboren? Welche Erkrankungen haben sie bzw. sind aus der Familie bekannt? Wie und wann starben Ihre Eltern, Großeltern oder Ur-Großeltern?


    Ich will mir ein Auto kaufen - wie viele Räder empfiehlt Ihr - wäre eine Frage, die man beantworten kann - auch ob ein Lenkrad sinnvoll ist oder man es besser weglässt!


    Fachlich noch der Hinweis, dass die Mehrleistung pro Tag (5 Euro) vielleicht mal 30 (150 Euro) genommen werden sollte, damit der vergleich fair ist ... also bevor man ihn dem höheren Monatsbeitrag gegenüberstellt!


    Die proportionale Abweichung Leistungs- zu Beitragszuwachs ergibt sich aus dem höheren Eintrittsalter!


    Wenn sie davon ausgehen, dass bei widerruf die Dynamik ohne Risikoprüfung und Wartezeiten endet, dann haben sie anscheind schon einmal Widerrufen, und zwar das letzte Mal - oder auch schon zweimal ... je nach Regelung!

    • Offizieller Beitrag

    @Lange Oog Vielen Nutzern ist sicher nicht bewusst, dass hinter ihren Fragen eine höhere Komplexität steckt. Sonst würden sie ja wahrscheinlich auch nicht hier im Forum um Rat suchen.
    Insofern bitte ich Sie, solche Fragen nicht derart abzukanzeln - gleichwohl Ihre Nachfragen fachlich allesamt berechtigt sind.


    Ich will mir ein Auto kaufen - wie viele Räder empfiehlt Ihr - wäre eine Frage, die man beantworten kann - auch ob ein Lenkrad sinnvoll ist oder man es besser weglässt!

    Dieser Vergleich ist herabwürdigend. Bitte unterlassen in Zukunft.



    @adrianberg Wie du siehst, ist die Lage leider komplex. Du müsstest viele der Fragen uns hier beantworten, damit wir besser weiterhelfen können.

  • Hallo zusammen,
    danke für die hilfreichen Hinweise zu den Umgangsformen und fachlichen Fragen.


    - Tagesgeldanspruch/Pflegegrad
    Pflegegrad Prozent
    1. 20
    2. 30
    3. 50
    4. 80
    5. 100


    Häusliche und teilstationäre Pflege


    Vollstationäre Pflege


    1. 20


    2 bis 5. 100


    Tarif PZTBEST


    Das Arbeitskommen ist jetzt und in Zukunft und Rente überdurchschnittlich, ebenso bei Arbeitsunfähikigkeit.
    Vermögen sehr gut
    Familienstand zusammenlebend
    Mitte Fünfzig
    Alle Gesund und langlebig.
    Nein, ich habe noch nie der Dynmik widersprochen.
    Es wird bei Dynamik auf Gesundheitsprüfung verzichtet


    Ich hoffe, dass ich die genannten hilfreichen Fragen angemessen beantwortet habe.


    Danke für Ihre Mühe.


    LG